Rezension zu
Malnata
Starke Protagonistinnen
Von: buchstaeblichverliebt📌 "Auf der einen Seite gab es das Leben, wie ich es kannte, und auf der anderen das Leben, das Malnata mir zeigte. Ich beobachtete ihre Welt vom Rande aus. Und ich konnte es kaum erwarten, mich ganz hineinfallen zu lassen." - S. 62 Die Geschichte zweier gänzlich verschiedener Mädchen. Da ist Francesca, wohlbehütet und aus gutem Hause und Maddalena, genannt die Malnata, die in ärmlichen Verhältnissen aufwächst und sich für den Tod ihres Bruders und Vaters verantwortlich fühlt und wegen dieser Unglücksfälle von den Dorfbewohnern als "die Unheilbringende" ausgeschlossen und gemieden wird. Die dennoch ungezwungene und unbekümmerte Lebensweise der Malnata übt einen unwiderstehlichen Reiz auf Francesca aus und so beginnt sie die Regeln ihres strengen Elternhauses zu (durch-)brechen, um Maddalenas Freundschaft zu gewinnen und Zeit mit ihr zu verbringen. Die beiden Mädchen sammeln jedoch nicht nur schöne Kindheitserfahrungen miteinander, sondern erleben auch politische Umbrüche in der faschistischen Ära Italiens und sexuelle Übergriffe und deren Folgen. In all der Zeit entwickelt sich die Malnata zu einem Vorbild für Francesca. Diese schafft es ihre Stimme zu erheben und sich nicht unterdrücken zu lassen, in einer Zeit in der Frauen nur ein Anhängsel und Vorzeigeexemplar für Männer sind, und so wächst schließlich auch die naive Francesca über sich hinaus und steht am Ende für sich und diese besondere Freundschaft ein. Diese Geschichte reift während des Lesens so sehr, wie die beiden Mädchen. Obwohl das Buch mit 263 Seiten gar nicht mal so umfangreich ist, schafft es Beatrice Salvioni an ihren Protagonisten eine Entwicklung darzustellen, die am Ende beeindruckt und begeistert.
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