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5 Fragen an Percy Johannsen

1. Du bist Yogalehrer, betreibst in Herrsching am Ammersee ein Yogastudio, gehörst zu den Pionieren des SUP-Yoga, bei dem Stand-up-paddling auf einem Board kombiniert wird mit Yogaübungen – und hast jetzt dein erstes Buch geschrieben, „Yoga unlimited“. Was ist dein spezieller Ansatz, was möchtest du deinen Lesern mit auf ihren Weg geben?
Ich möchte Yoga noch mehr aus der Eso-Nische, mitten hinein ins Leben bringen. Yoga besteht aus so viel mehr als aus Asanas, Pranayama-Übungen und Meditationen, die man gemeinsam mit anderen Yogis und Yoginis in Yogakursen oder für sich allein zu Hause auf der Matte praktiziert. Yoga ist eine Lebenseinstellung, die unsere gesamte Existenz umfasst: Sie prägt unseren Umgang mit anderen, unser Denken und Handeln – und sie macht unser Leben leichter, reicher und fröhlicher. Das Leben ist auch eine Party, ein Spiel. Und ich möchte alle inspirieren mitzuspielen!

2. Du selbst hast nicht von ganz allein zum Yoga gefunden, sondern durch einen Sportunfall und daraufhin deine Karriere als Produktionsleiter bei MTV an den Nagel gehängt und dein Leben auf den Kopf gestellt…
Oder vom Kopf auf die Füße, das kommt auf die Perspektive an! Es war vermutlich ein längerer Prozess, der sich schon abzeichnete, als ich noch mit Begeisterung meine 80-Stunden Woche zwischen Stars und Glamour „abfeierte“ – aber die Signale habe ich nicht gleich gehört. Bis ich beim Capoeira-Training so unglücklich auf den Kopf stürzte, dass sich danach Yoga für mich als der einzige Weg wieder heraus aus dem Schmerz und der Bewegungsunfähigkeit erwies. Aber auch hier gilt: Yoga ist keine Physiotherapie, und sobald du dich wieder schmerzfrei bewegen kannst, machst du weiter wie bisher. Es ist eine Lebenseinstellung. Man muss deswegen nicht Yogalehrer werden – aber ich konnte sie mit meiner Karriere nicht mehr vereinbaren. Man kann sagen, ich bin Schritt für Schritt dem Weg meines Herzens/meiner inneren Stimme – dem „Little Guru“ – gefolgt, und schließlich mit meiner Frau und den Kindern und einem Yogastudio an der richtigen Stelle gelandet.

3. Was ist das Wichtigste beim Yoga?
Das ist natürlich völlig individuell … doch am Anfang steht für mich das Atmen. Jeder Mensch atmet, sonst wären wir nicht am Leben. Meist atmen wir unbewusst, zum Glück, so können wir es nicht vergessen. Im Yoga lernt man das bewusste Atmen, das sich weder mit Stress, noch mit negativen Gedanken verträgt. Bewusstes Atmen führt zur Reinigung und Befreiung des Geistes von allem Ballast.

4. Im Buch sprichst du von „Schwarzatmern“. Was meinst du damit?
Genauso wie die Schwarzfahrer in der U-Bahn sind die Schwarzatmer scheinbar ungebetene Gäste, die uns gegen unseren Willen begleiten: die faule Kollegin, die nie das Kopierpapier nachfüllt, der blöde Chef, die Exfrau, der ignorante Vermieter, die geizige Nachbarin … sie alle kleben in unseren Köpfen, blockieren unsere Gedanken. Aber es gibt ein Mittel, sie loszuwerden: Wer bewusst atmet, löst die ungebetenen Gäste einfach mit der Atemluft auf.

5. Du sprichst in Deinem Buch über die Philosophie oder den „Spirit“ des Yoga. Welche Botschaft stand bei Dir am Anfang bzw. welche würdest Du Anfängern/Einsteigern mit auf den Weg geben?
Yoga lehrt uns, friedlich zu sein – mit uns selbst, mit anderen Menschen und Lebewesen. Wenn man sich darauf einlässt, kommt man rasch zu dem Punkt, worum es eigentlich geht auf der Welt: um das Leben und die Liebe – um unser eigenes Leben und das der anderen, um die Liebe zu uns selbst und die Liebe, die wir anderen entgegenbringen. Dementsprechend gibt es immer etwas zu tun und nach der alten Redensart, es kehre jeder vor seiner eigenen Tür, lautet einer meiner Merksätze: Alles, was in deinem Leben passiert, beginnt bei und in dir selbst. Auch der Weltfrieden beginnt bei jedem einzelnen Menschen.

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