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Sarah Kirsch

Märzveilchen

(2)
Hardcover
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Neues von der Grande Dame der Poesie, nonkonformistisch und unverwechselbar

Plappernder silberner Wind, Hagelschlangen, grüne Kraken im Januargarten – Sarah Kirsch gehört ohne Zweifel zu den Großen der deutschsprachigen Lyrik. Ihre Tagebuchaufzeichnungen sind immer ein Eintauchen in die Welt der Poesie und zeugen von einer tiefen Verbundenheit mit der Natur. Das Leben im Wechsel der Jahreszeiten verbindet sie mit eigenen Assoziationen, die oft mit Witz und Ironie gefärbt sind. Ein idyllischer Kosmos, in den allerdings die Außenwelt einbricht: Die Auswirkungen von 9/11 oder auch Überschwemmungen in Ostdeutschland finden Eingang in die Notate von Dezember 2001 bis Herbst 2002. So werden Sarah Kirschs Tagebücher zu einem schillernden, persönlich kommentierten Zeitdokument, und sie bezeugen das unvermindert hochkarätige Schaffen der großen Lyrikerin.

»Bei Sarah Kirsch erlaubt das Fragmentarische, Löcherige der Tagebruchstücke einen sympathetischen Diffusionsprozess, eine Identifikation, wie man sie bei der Trivialliteratur doch gemeinhin aufs Strengste verdammt.«

Süddeutsche Zeitung, 23.03.2012

Hardcover mit Schutzumschlag, 240 Seiten, 12,5 x 20,0 cm
ISBN: 978-3-421-04541-6
Erschienen am  27. February 2012
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Herzschlag der Welt

Von: Thomas Lawall

25.04.2016

Also, dieses Buch hat mich aufgeregt. Zumindest am Anfang. Als ich es noch nicht verstanden habe. Was soll ich denn mit den Versatzstücken und Momentaufnahmen so auf die Schnelle? Wo ist hier denn der Zugang und ein Zurechtkommen? Und was habe ich denn überhaupt in den privaten Kammern von Sarah Kirsch zu schaffen? Wer soll das lesen und verstehen (dürfen)? Dann aber siegt die Neugier, so wie das immer ist mit diesen Büchern, die (zu) viele Fragen stellen. Die wollen mich fordern, provozieren oder sogar wecken mit ihrer eigensinnigen Direktheit, welche sich ein ums andere Mal hinter drei bis fünf Ecken versteckt. Man sollte das Heer der falschen Erwartungen ausradieren können. Kassensturz. Inventur. Schlussverkauf. Ganz von vorne beginnen. Das Buch behandeln, wie das erste gelesene überhaupt. Alles zurückspulen. An den Anfang. Alles Löschen. Alle Kassetten sind leer. Dann den Aufnahmeknopf drücken. Wie beim ersten Mal. Dann geht es! Nun öffnet sich ein Vorhang. Jetzt erkennt man sie plötzlich, die Liebe, die wie der Mond abnimmt, und jenen feschen Ballon aus dem Süden. Wie das letzte Aprilwetter "wild ausgekippt" wird, "zappelnde Wolken" oder "only sehr kleene Wölkchen" vorüberziehen, wie die Bäume an der Eider im goldenen Gegenlicht strahlen und die ersten Schwalben pünktlich nach Hause kommen. Sarah Kirsch kennt sie noch, die Wunder, und sie weiß auch ihre Namen, auch wenn sie nur Wiesenschaumkraut, Gundermann oder Scharbockskraut heißen ... Nicht, dass alle Fragen beantwortet werden. Alles ist so, wie im richtigen Leben. Wäre auch schlimm, denn wer nicht mehr fragt, vergisst bald das Atmen und ergibt sich in Stillstand und Untergang. Was bliebe dann noch zu Leben übrig? Bleibt auch vieles im Unklaren, ist Märzveilchen dennoch ein Tagebuch wie kein anderes. Es erlaubt das Eintauchen in den Mikrokosmos einer Dichterin. Unerwartete Nähe. Blicke aus anderen Augen. Weltgeschehen und Konzentration auf das Wesentliche, vereint in einem Konzentrat aus Zeitaufnahmen. Sprache treibt unerwartete Stilblüten, definiert und erfindet sich ein ums andere Mal neu. Sie bleibt stets schlicht und unbelastet von jeder Belanglosigkeit, und gewinnt doch gleichzeitig an Größe. Das ist (noch) nicht alles, aber verdammt viel. Ein gutes, erdiges Stück Leben, das uns zu begleiten eine Weile vergönnt ist. Bis sich das Buch schließt, und auch darüber hinaus. Erschreckend sind die Erinnerungen an Irrsinnstaten, die in einem größerem Zusammenhang niemand mehr versteht. Menschenleben werden zu Randnotizen. Wie schade das alles ist. Bezaubert ist man aber, wenn Worte Tränen befreien und erlahmte Träume wieder fliegen lässt. Und zwischen den Zeilen hört man den Herzschlag der Welt. Was muss ein Buch mehr können als das?

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Märzveilchen

Von: Xeniana

22.04.2015

Um es vorwegzunehmen: Märzveilchen ist ein Buch, das mich noch lange begleiten wird. Sarah Kirsch, eine der großen zeitgenössischen Lyrikerinnen, schrieb Tagebuch. Die Lyrikerin entzieht sich allen Etikettierungen und das bleibt auch in ihrer Prosa so. Ihr Tagebuch “Märzveilchen” gewährt einen Einblick in das ereignisreiche Jahr 2002. Kleine Miniaturen mal lyrisch, mal prosaisch, mal schnoddrig, mal spöttisch machen auf ihre unverwechselbare Weise den Alltag sichtbar, meist ist es der Alltag in Tielenhemme, einem hundertfünfzig Seelenort in Dithmarschen, ein Ort, dünn besiedelt, nahezu menschenleer. Hier lebt Sarah Kirsch mit Blick auf den ruhigen Fluss der Eider in einer alten Dorfschule. Mit feiner Beobachtungsgabe nimmt sie die Natur wahr. Da ist von Nebel die Rede der wie eine Gummizelle das Haus umschließt und Wind der sich von allen Seiten gegen das alte Schulgebäude wirft. Aber auch die politischen Ereignisse werden vermerkt: Bombardements in Tora Bora, Übergangsregierung in Afghanistan, Plastiksprengstoff im Strumpf eines Selbstmordattentäters, George W. Bush in Berlin, Amoklauf in Winnenden. Immer geht es Hand in Hand einher mit Beschreibungen des ganz normalen Alltags. “Hab wieder mal im Schlafrock mit einem Affenzahn die Mülltonnen rausgerollt, hatte ich gestern vergessen.” Sie schreibt, sie malt “Akwareller”, sie liest, sie kocht mit Maxe ihrem Sohn, geht zum Friseur, sieht Tatort. Es ist genau diese Alltäglichkeit, welche die kleinen Wunder des Lebens, insbesondere des Landlebens sichtbar macht. Nichts ist zu banal um Eingang in ihre Aufzeichnungen zu finden. Keine Aufreger, nichts dramatisierendes, das Leben ist ein langsamer ruhiger Fluss. Vielleicht ist es genau das was den Zauber dieses Buches ausmacht. Es bildet ein Gegengewicht zu einer Gesellschaft die von Hektik, Atemlosigkeit und Effizienz geprägt ist. “Ein neuer Schwarm Wacholder-und Rotdrosseln seit gestern in den Pappeln, mal am Fluss, mal am Grünen Weg. Hellblau-grau marmorierter Himmel. Dies zu haben ist wunderbar. Abgeschottete Nerven.” Sie ist eine unkonventionelle Schriftstellerin, die sich jeder Sortierung entzieht und in ihren Tagebuchaufzeichnungen oft mit frecher Berliner Schnauze kommentiert: “Tach deer Arbeet mit Schrödern in Leipzig. Auch Wortspielereien erfrischen: Fetter Nebul, Mistwoch, Mandrill. Sarah Kirsch bearbeitete ihre Tagebuchaufzeichnungen erst zehn Jahre später um sie dann zu veröffentlichen. Ein wunderbares, leises, sensibles Buch, ein Buch das ich derzeit täglich aufschlage, dass mich daran erinnert das das Leben ist. Ein Buch mit einem liebevollen, aufmerksamen Blick. Zur Autorin: Sarah Kirsch geb. am 16. April 1935 in Limlingerode(Südharz) verbrachte ihre Kindheit in Halberstadt. Nach dem Abitur begann sie aus Liebe zur Natur eine Forstwirtschaftslehre, brach diese aber bald desillusioniert ab und studierte in Halle/Saale Biologie. Schon hier widmet sie sich bereits der Lyrik und ist zusammen mit ihrem Mann Rainer Kirsch Mitglied im “Zirkel junger Autoren”, was einer Kandidatur für den Schriftstellerverband gleichkam. Im Zuge des “Bitterfelder Weges”, der sich dem Bemühen widmete, Arbeits- und Literaturwelt zu verknüpfen, arbeitete sie neben dem Studium am Literaturinstitut Johannes R.Becher in Leipzig in landwirtschaftlichen Großbetrieben und der Produktion. Sie unterschrieb 1976 einen Brief der sich gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns wendete. Die Konsequenzen waren umfassend. Sarah Kirsch wurde aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen und aus der Partei ausgeschlossen. 1977 siedelte sie nach Genehmigung ihres Ausreiseantrages zunächst nach Westberlin über, lebte aber von 1983-bis zu ihrem Tod im beschaulichen Tielenhemme. Die Landschaft Schleswig-Holsteins, insbesondere des in Dithmarschen liegenden Tielenhemme machte sie zum Gegenstand ihrer Poesie. Sie schrieb Lyrik, journalistische Prosa und Kurzgeschichten. Darüber hinaus verfasste sie zusammen mit Ehemann Rainer Kirsch Hörspiele für Kinder. Sie starb im Alter von 78 Jahren am 5. Mai 2013. Ihr Tagebuch “Märzveilchen” erschien 2012 bei Deutsche Verlags-Anstalt München (Random House Verlagsgruppe). Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Vita

Sarah Kirsch (1935-2013), geboren in Limlingerode am Harz, studierte Biologie und Literatur und lebte bis zu ihrer Ausbürgerung 1977 im Osten Berlins, siedelte dann in den Westen der Stadt über. 1981 zog sie in den Norden Deutschlands, wo sie bis zu ihrem Tod als freie Schriftstellerin und Malerin in Tielenhemme, Schleswig-Holstein, lebte. Für ihr dichterisches Werk wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Georg-Büchner-Preis, dem Jean-Paul-Preis sowie dem Johann-Heinrich-Voß-Preis.

Zur Autorin

Links

Pressestimmen

»Ineinander greifende gegensätzliche Impulse erzeugen Spannung. [...] Aufregend wie ein Roman, sinnlich komprimiert wie ein Gedicht und authentisch wie eine Autobiografie. Drei auf einen Streich.«

DIE WELT, 17.03.2012

»Schillernde, persönlich kommentierte Zeitdokumente.«

Neues Deutschland, 14.03.2012

»Großartige Bilder aus der bewegten Landschaft, von Pflanzen, Tieren und Wolkenbildern: genau, plastisch, kitschfrei. Sarah Kirsch ist die bedeutendste deutschsprachige Dichterin der Gegenwart.«

Mitteldeutsche Zeitung, 13.04.2012

»Beste Prosapoesie.«

Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 27.03.2012

»Mit skurrilem Sprachwitz, Präzision und überbordender Fantasie. Spannend und aufregend!«

börsenblatt, 14/2012

»Ein sprachliches Vergnügen und ein poetischer Ruhepunkt in unserer geschwätzigen Zeit.«

F.F. dabei, 07.04.2012

»Sarah Kirsch hat in ihrem neuen Buch auf virtuose Weise den Klatsch und Tratsch der Literaturszene mit künstlich-filigranen Sprachgespinsten verschränkt.«

Landshuter Zeitung, 24.03.2012

»Ein Tagebuch vom ›Weltrand‹, poetisch, frischforsch, humorvoll, ironisch. Kurzum: wunderschön.«

BUCHKULTUR – Das internationale Buchmagazin, 06_07/12

Weitere Bücher der Autorin