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Dietmar Pieper (Hrsg.), Johannes Saltzwedel (Hrsg.)

Rom: Aufstieg einer antiken Weltmacht

Lebendige römische Geschichte von der sagenhaften Gründung bis zum Attentat auf Caesar. Tischsitten, Lieblingsspeisen und die erstaunliche Haltbarkeit römischen Betons

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Hardcover
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Von der sagenhaften Gründung Roms bis zum tödlichen Attentat auf Caesar zeichnen Historiker*innen und SPIEGEL-Journalist*innen das turbulente Schicksal eines keineswegs einheitlichen Staatswesens nach. Aber auch viele andere Aspekte der römischen Republik kommen zur Sprache: der Kampf mit den Galliern, Tischsitten und Speisevorlieben, Charakterköpfe wie der alte Cato, die Entstehung der lateinischen Sprache, die Nationaldichtung nach griechischem Vorbild oder die erstaunliche Haltbarkeit römischen Betons.


Originaltitel: Rom. Aufstieg einer antiken Weltmacht
Originalverlag: DVA
Hardcover, Pappband, 256 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
23 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-8094-4314-8
Erschienen am  18. October 2021
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Gutes Überblickswerk zur Römischen Republik

Von: Kim F

25.04.2016

Vor kurzem ist mal wieder ein SPIEGEL-Buch erschienen, in dem sich SPIEGEL-Redakteure und Historiker erneut einer geschichtlichen Epoche widmen: diesmal dem Aufstieg des Römischen Reiches. Von seiner sagenhaften Gründung im Jahre 753 v. Chr. über Ständekämpfe im Inneren, zahlreichen Kriegen, mit denen das römische Gebiet sukzessive erweitert wurde, bis hin zum Attentat auf Caesar wird die Geschichte Roms beleuchtet. Zudem kommen auch viele weitere Aspekte zur Sprache wie Tischsitten und Speisevorlieben, die Entwicklung der lateinischen Sprache, die Haltbarkeit römischen Betons sowie die Vorstellung wichtiger römischer Politiker wie Cato, Cicero, Pompeius und Caesar. Das Buch ist in vier Hauptabschnitte unterteilt. Der erste Teil behandelt Roms Wandel vom Königtum zur Republik, sofern dies aufgrund der für viele Bereiche der frühen römischen Geschichte ungünstigen Quellenlage möglich ist. Ein paar Einzelkapitel behandeln Sagen und Legenden, die sich um Roms frühe Jahre ranken, wie etwa die angebliche Gründung durch Romulus oder der Raub der Sabinerinnen. Außerdem wird die römische Religion näher erläutert, ebenso wie die Vestalinnen, aber auch die Entwicklung des Forum Romanum, die verschiedenen Adelsgeschlechter, die über die Jahrhunderte die Politik in Rom bestimmten, die Plünderung Roms durch gallische Stämme im Jahre 387 v. Chr., die Ständekämpfe zwischen Patriziern und Plebejern im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. und das Zwölftafelgesetz, Roms älteste Rechtssammlung. Ein Gespräch mit dem Historiker Wolfgang Blösel rundet diesen ersten Hauptteil ab. Der zweite Teil behandelt Roms Aufstieg zur führenden Macht am Mittelmeer bis etwa 133 v. Chr. Behandelt werden die Punischen Kriege gegen das im heutigen Tunesien gelegene Karthago, die Sklaverei in Rom, die Komödienautoren Plautus und Terenz, die Landvermessung der Römer, Cato der Ältere, Roms Orientierung an der griechischen Kultur, Roms Verwaltung in den stetig anwachsenden Provinzen und die Konflikte um die Agrarreformen der Gracchen, die die späte Republik und langsam auch die Zeit der Bürgerkriege einleiteten. Das dritte Hauptkapitel widmet sich dann den kulturellen Errungenschaften Roms. Ein Kapitel behandelt Cicero und vor allem dessen philosophische Schriften, außerdem werden die Essgewohnheiten der Römer (vor allem der reichen) geschildert, wie auch Vergils Dichtung über die Landwirtschaft, Roms Hafen Ostia, Roms Verwendung von sehr haltbarem Beton und die Entwicklung der lateinischen Sprache. Der vierte und letzte Teil beschäftigt sich schließlich mit dem sukzessive voranschreitenden Verfall der Römischen Republik. Caesar, der sich zum Dictator auf Lebenszeit aufschwang, wird ebenso erläutert wie auch der Putsch des Catilina, die Machtstellung von Pompeius, der römische Kalender, der von Caesar geordnet wurde, der Lyriker Catull, die Stadt Baiae als Badeort der Reichen und Vergils Werk „Aeneis“. Man erhält somit einen spannenden Überblick zu vielen Aspekten der Römischen Republik, die immer wieder unter Verwendung der antiken Schriftquellen in meist allgemeinverständlicher, ab und zu auch zu flapsiger Sprache erläutert werden. Damit eignet sich dieser Band, wie auch die gesamte Reihe, mehr zum Einstieg in die Thematik oder zur groben Auffrischung der wichtigsten Fakten zur Römischen Republik und ist daher eher für Geschichtsinteressierte zu empfehlen, für Historiker war das Buch dann doch zu allgemein und wenig detailreich. Außerdem wurde mit einigen antiken Begriffen wie etwa dem Patronat nicht vorsichtig genug umgegangen, dieses innerrömische Konzept wurde z.B. auch auf die Beziehungen zu Provinzstädten angewendet, was eher fraglich ist. Ebenso wurden einzelne Punkte, die in der Wissenschaft noch immer umstritten sind, als anerkannte Fakten dargestellt, etwa die Zuschreibung des Quintus Tullius Cicero (Bruder des bekannten Ciceros) als Verfasser einer Schrift zum Wahlkampf, was keineswegs gesichert ist. Viel Neues bietet dieser Band leider auch nicht, wenn man sich bereits mit der Thematik beschäftigt hat, die Kapitel bleiben sehr nah an der gängigen Überlieferung. Daher fand ich auch nur die Kapitel über die Straßenvermessung und den Beton als sehr interessant. Warum diese Bände immer sehr knapp ausfallen, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Auch wenn sie „bloß“ für Geschichtsinteressierte gedacht sind, könnten sie mehr Seiten umfassen und dem Leser detailliertere Informationen bieten. In ihrer dargestellten Knappheit sind einige Aspekte für Leute mit wenigen Vorkenntnissen oftmals nicht verständlich, was durch weitere Erläuterungen behoben werden könnte. Immerhin bietet der Anhang noch einige Literaturtipps für diejenigen, die das Buch zu einer weiteren Beschäftigung mit der Römischen Republik angeregt hat. Zusätzlich erhält man eine knappe Chronik, die die wichtigsten Entwicklungen in Rom und der antiken Welt von 900 – 40 v. Chr. zusammenfasst. Die Innenseiten des Einbands geben zudem einen Überblick über die römische Armee und die Entwicklung des Forum Romanum. Fazit Sicherlich steht auch dieses SPIEGEL-Buch den anderen seiner Reihe in nichts nach. Da es aber die historische Epoche behandelt, mit der ich mich am besten auskenne, fallen mir hier einige Ungereimtheiten einfach stärker auf als bei den anderen Bänden, was meine vielen Kritikpunkte erklärt. Nichtsdestotrotz bietet es einen guten Überblick über die Römische Republik und ist vor allem Einsteigern in das Thema zu empfehlen, denn wer diese spannende Epoche noch nicht für sich entdeckt hat, sollte schleunigst damit anfangen. So viel lässt sich schließlich aus der Römischen Geschichte für uns heute noch lernen.

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Vita

Dietmar Pieper, geboren 1963, studierte Literaturwissenschaft und arbeitet seit 1989 beim SPIEGEL, von 2001 bis 2008 als einer der Leiter des Ressorts Deutsche Politik in Hamburg. Seitdem ist er Ressortleiter für die Heftreihen SPIEGEL GESCHICHTE und SPIEGEL WISSEN. Bei DVA hat er unter anderem die SPIEGEL-Bücher „Karl der Große“ und „Die Herrschaft der Zaren“ (beide 2013) herausgegeben.

Johannes Saltzwedel, geboren 1962, ist seit 1991 Redakteur beim SPIEGEL. Er hat literaturgeschichtliche und bibliographische Studien veröffentlicht, unter anderem zur Goethezeit und zu Rudolf Borchardt. 2010 erschien die Essay-Sammlung „Finderglück“. Er ist Herausgeber zahlreicher SPIEGEL/DVA-Bücher, darunter „Leben im Mittelalter“ (2014) und „Die Bibel“ (2015).

© Iris Carstensen
Dietmar Pieper
Johannes Saltzwedel

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