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Rous: Die Zwillinge von Summerbourne

Emma Rous im Interview zu ihrem Buch »Die Zwillinge von Summerbourne«

Wussten Sie, dass Emma Rous einen Sommer lang Orang-Utans auf Borneo studiert hat?

Emma Rous
© Privat
Eine kurze Biographie:
Ich bin in England, Indonesien, Kuwait, Portugal und Fidschi aufgewachsen und wollte schon früh Geschichten schreiben und Tiere pflegen. Ich studierte Veterinärmedizin und Zoologie an der Universität Cambridge und arbeitete dann achtzehn Jahre als Tierärztin für Kleintiere, bevor ich begann, Belletristik zu schreiben. Ich lebe mit meinem Mann und meinen drei Söhnen in Cambridgeshire, England.

Warum haben Sie sich dazu entschieden, Schriftstellerin zu werden?
Ich habe gern als Tierärztin gearbeitet, spürte aber immer den unterschwelligen Wunsch, Belletristik zu schreiben. Mit Anfang vierzig sagte ich mir: Jetzt oder nie. Ich musste es versuchen, sonst würde ich es immer bereuen. Im Gegensatz zu vielen talentierten Autoren, die neben ihrer Arbeit in ihrer Freizeit schreiben, konnte ich nicht als Tierärztin arbeiten, mich um meine Kinder kümmern und einen Roman schreiben. Daher gab ich meine Arbeit als Tierärztin 2016 auf und gab mir zwei bis fünf Jahre Zeit, um etwas aus dem Schreiben zu machen. Zum Glück habe ich das nie bereut!

Wo finden Sie die Inspiration für Ihre Romane?
Am Anfang frage ich mich, welche Art von Geschichte ich gern als Nächstes lesen würde – ich kann nur etwas schreiben, das ich auch gern lesen würde. Meine Antwort wird von allen interessanten und faszinierenden Ideen beeinflusst, auf die ich in Gesprächen, Büchern und im Leben insgesamt stoße. Es ist schwer zu sagen, wie alles zusammenkommt!

An welcher Geschichte schreiben Sie gerade?
Meine nächste Geschichte wird auch auf zwei Zeitebenen spielen und handelt von Familiengeheimnissen. Es geht um zwei Schwestern, die in den späten 1980er-Jahren in eine isolierte Künstlerkolonie in den sumpfigen Cambridgeshire Fens ziehen, und um die Auswirkungen, die sich siebzehn Jahre später zeigen.

Wer sind Ihre Lieblingsautoren? Und warum?
Maggie O’Farrell, Elizabeth Strout, Lousie Candlish – weil ich von ihrer Art zu schreiben vollkommen gefesselt bin.

Welches Buch (welche Bücher) haben Sie kürzlich gelesen?
Tombland von C. J. Sansom (ich habe es geliebt!)

Wie lautet Ihre Lebensphilosophie?
Sei freundlich zu anderen und dir selbst.

Was tun Sie, wenn Sie nicht gerade schreiben?
Ich lese, gehe mit meinem Hund spazieren, treffe mich mit Freunden und unternehme Tagesausflüge mit meiner Familie.

Fünf Dinge, die wir noch nicht über Sie wussten …
• Ich habe einen schrecklichen Orientierungssinn.
• Ich habe einmal einen Sommer lang Orang-Utans auf Borneo studiert.
• Mathematik war mein Lieblingsfach in der Schule.
• Ich kann nicht gut Kuchen backen, aber ich esse sie für mein Leben gern.
• Nichts macht mich glücklicher, als es mir mit meinem Hund und einem guten Buch gemütlich zu machen.


Über das aktuelle Buch

Wie würden Sie Ihren Roman in einem Satz beschreiben?
Die Zwillinge von Summerbourne ist eine Geschichte über unklare Identitäten und dunkle Familiengeheimnisse.

Was hat Sie zu dem Roman inspiriert?
Dieser Roman wurde von zwei Dingen inspiriert: Zum einen liebe ich Geheimnisse und Rätsel rund um unklare Identitäten, und zum anderen fasziniert mich die Vorstellung, eine emotionale Verbindung zu einem Ort zu haben.

Als Kind lebte ich an vielen verschiedenen Orten (in England, Indonesien, Kuwait, Portugal, Fidschi), und auch als Erwachsene bin ich oft umgezogen. Mich fasziniert die Vorstellung von Menschen, die seit ihrer Geburt im gleichen Umfeld leben – und vor allem im gleichen Haus. Ich war immer von einem engen Familienkreis umgeben und hatte daher nie das Gefühl, etwas zu verpassen, doch ich bin immer noch ein bisschen neidisch auf Menschen, die sich eng mit einem Ort verbunden fühlen.

Was die unklaren Identitäten angeht, wusste ich, dass im Zentrum der Geschichte ein Geheimnis stehen sollte. Wahrscheinlich wurde ich dabei von meiner frühen Liebe für Geschichten über Identitätswechsel beeinflusst, wie Mark Twains Der Prinz und der Bettelknabe, Mary Rodgers Verrückter Freitag und Patricia Highsmiths Der talentierte Mr. Ripley.

Wer ist Ihr Lieblingscharakter in dem Roman und warum?
Ich habe ein Faible für Danny, weil er so entspannt und freundlich ist, auch wenn mir seine Faulheit bestimmt auf den Geist gehen würde, wenn er mein Bruder wäre!

Welche Szene war am schwierigsten zu schreiben?
Wahrscheinlich die Szene zwischen Seraphine und Danny im Summerbourne-Garten, als Danny nicht mehr glaubt, dass sie Geschwister sind. Das zu schreiben, war für mich sehr emotional.

Welchen Lesern wird Ihr Buch Ihrer Meinung nach gefallen?
Allen, die sich für die Bande interessiert, die Familien zusammenhalten – ob biologischer oder anderer Art. Mir wurde gesagt, dass es ein gutes Buch für Buchclubs und Lesegruppen ist, weil es zu interessanten Diskussionen anregt.

Ein kurzer Gruß an Ihre Leser und Leserinnen:
Ich freue mich sehr darüber, dass mein Buch für deutsche Leserinnen und Leser übersetzt wurde. Die Geschichte spielt in einem großen, alten, zerfallenen Landhaus an der Ostküste Englands, doch die Themen sind universell: die Macht von Familienbanden, die Bedeutung der eigenen Identität und unser Bedürfnis, zu wissen, wo wir hingehören. Im Zentrum steht ein Geheimnis: Eine junge Frau findet das einzige Foto, das an dem Tag aufgenommen wurde, an dem sie und ihr Zwillingsbruder geboren wurden. Doch auf dem Bild posieren ihre Eltern mit nur einem Baby. Welcher Zwilling fehlt und warum?

Bevor ich dieses Buch schrieb, arbeitete ich achtzehn Jahre als Tierärztin, und es machte mir immer Spaß, meine Klienten kennenzulernen und mir ihre Lebensgeschichten anzuhören. Doch ich wollte schon immer Belletristik schreiben und habe daher meinen Job als Tierärztin 2016 aufgegeben und angefangen, Vollzeit zu schreiben. Ich habe bei diesem Roman jede Schreibphase geliebt und wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Gerade schreibe ich an meinem zweiten Buch, was mir ebenfalls sehr viel Spaß macht.

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