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Rezension zu
Die Einwilligung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unbedingt lesen

Von: frau_fussi
13.09.2020

Vanessa Springora hat nach Jahrzehnten die Kraft gefunden, über den Missbrauch zu schreiben, den sie als Minderjährige durch den Literaten Gabriel Matzneff über Jahre ausgesetzt war. Sie lernte ihn als 13 jährige kennen, er war zu diesem Zeitpunkt fast 50. Nach diesem Treffen schrieb er ihr glühende Liebesbriefe. Irgendwann antwortete sie ihn und dann kam es zur „Einwilligung“. Jeder wusste es, auch ihre Mutter. Diese sträubte sich am Anfang, was aber nicht lange anhielt. Es war nicht „nur“ der sexuelle Missbrauch, sondern auch der psychische, der ihr Leben zerstörte. Im ganzen literarischen Umfeld sah dies niemand als Problem an, dass Matzneff dieses Kind als Freundin hatte. Es war schon lange bekannt und akzeptiert, dass er pädophil ist, da es in seinen Büchern um genau das geht. Auch diese „Beziehung“ wird für ein neues Buch verwendet. Ich frage mich, wie ein Verlag so einen Dreck drucken konnte. Auch nach Beendigung dieser „Beziehung“ hat er sie weiter belästigt und gestalkt. Der sogenannte „Zeitgeist“ erklärt Springora, war gerade zu dieser Zeit für „alles“ offen und wollte sich nichts verbieten lassen. Es gab immer wieder Petitionen, die von namhaften französischen Intellektuellen unterschrieben wurden, wie z.B. eine für drei pädophile Künstler, wo man von einer Verurteilung absehen sollte!🤮 Die meisten haben sich später dafür entschuldigt, hinterlässt bei mir aber einen schalen Nachgeschmack. Sehr erschütternd finde ich auch, dass die Autorin erst nach so vielen Jahren den Mut hatte, darüber zu schreiben. Nach der Veröffentlichung gab es in Frankreich einen großen Aufschrei. Gabriel Matzneff lebt heute noch und ich hoffe, dass es noch eine Möglichkeit gibt, ihn und noch viele andere zur Rechenschaft zu ziehen! Vanessa Springora war nicht das einzige Opfer dieses Pädophilen, sondern noch viele andere Kinder, Mädchen und Jungen. Bemerkenswert ist es, dass die Autorin ihre Geschichte so klar und kein bisschen voyeuristisch erzählt. Ein wichtiges und eindringliches Buch, das in Deutschland viel mehr Aufmerksamkeit bekommen muss!

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