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Rezension zu
Landpartie

berechtigte Gesellschaftskritik ohne spannende Handlung

Von: Clara
08.07.2022

Dies war mein erster "Pandemie-Roman", also das erste von mir gelesene literarische Werk, das sich mit dem ersten Lockdown 2020 beschäftigt. Der Klappentext macht neugierig, das Setting scheint auf den ersten Blick originell und auch die erste Hälfte des Buches liest sich sehr gut! Der Schreibstil des Autors ist angenehm, klar, aber dennoch sehr elaboriert und wortgewandt. Leider hat sich das Buch dann nur noch wiederholt und die Geschichte wurde meiner Meinung nach etwas plump aufgelöst. Irgendwann hatte man genug von den ständigen Beschreibungen der Hauptdarsteller, die sich - abgesehen von den zahlreichen Bettenwechseln - nicht weiterentwickeln. Die Charaktere sind auch nicht sehr nahbar, da sie alle extrem erfolgreiche/ berühmte AkademikerInnen und Persönlichkeiten darstellen sollen, die aber überzeichnet und gewollt wirken. Dies scheint aber so gewollt und wird für das Einbringen aktueller Themen wie Rassismus, Klassismus sowie "Cancel Culture" benötigt. Zudem scheint diese Überzeichnung maßgeblicher Teil der im Buch enthaltenen Gegenwartskritik zu sein - u.a. ein übertherapiertes Kind mit diversen Diagnosen, gestellt seitens ihrer eigenen Helikopter-Mutter die selbst Psychologin ist, sowie viele geltungssüchtige und dem Alkohol sehr zugeneigte Erwachsene. Insgesamt muss ich keinen Roman mit wenig Handlung lesen, wenn ich mich kritisch und ironisch mit den o.g. Themen beschäftigen will. Da lohnt sich eher ein Blick in das Feuilleton.

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