Rezension zu
Tage ohne Cecilia
Taumelnder in einer leuchtenden Stadt
Von: femundoWas als genüssliche Erkundung einer neuen Heimat beginnt, entpuppt sich als flackerndes Bild, bei dem die Grenzen zwischen Erinnerungen und Gegenwart verschwimmen. Bruno schlendert den Tejo entlang, genießt, vergleicht – und sehnt sich zugleich unbändig nach seiner Frau. Gleichsam zur Ablenkung reflektiert er die Nachrichten über den Zustand unserer Welt, in der sich die Klimakrise mit immer neuen Facetten zeigt. Doch der Frührentner erweist sich als unzuverlässiger Erzähler, die von ihm auf Hochglanz polierte Gegenwart erscheint immer mehr als fragile Illusion. Jenseits der atmosphärischen Stadtspaziergänge handelt das Buch von einer sich bedrohlich wandelnden Welt, unseren privaten Ängsten und einem Abgrund zwischen dem, was wir uns selbst über unserem Leben erzählen, und der manchmal kaum zu ertragenden Realität. . Ein Buch, das in schillernder Unschärfe mehr Fragen aufwirft, als es beantwortet. Bis auf das Ende, das für meinen Geschmack zu realistisch (und in gewisser Weise zu banal) ausfiel und gern offener hätte sein können.
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