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Rezensionen zu
Die Parabel der Talente

Octavia E. Butler

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€ 17,00 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

USA, in den 2030er Jahren: Lauren Olamina lebt mit ihrer kleinen Gemeinschaft in den Bergen. Sie vereint der Glaube an Earthseed, eine Religion, die von Lauren entworfen und niedergeschrieben wurde. Und während die Gemeinschaft alles tut um zu wachsen und all jenen Schutz zu bieten, die darauf angewiesen sind, wird ein radikaler Christ zum US-Präsidenten gewählt. Sein Ziel: ein ultrakonservatives USA... "Die Parabel der Talente" ist der zweite Band der Earthseed-Diologie von Octavia E. Butler und hat mich tief beeindruckt. Obwohl ich den ersten Band (bisher) nicht gelesen habe, fand ich sofort Zugang zur Geschichte und den Figuren. Die Autorin hat das Buch bereits vor 26 Jahren geschrieben. Umso beeindruckender und schockierter war ich, wie nah ihr Roman an der heutigen Realität dran ist. Seien es nun Klimawandel, Pandemien oder die Entwicklung zurück in eine ultrakonservative Gesellschaft, in der Frauen den Mund zu halten haben und alles, was abseits der "Norm" (männlich, weiß, hetero) ist, als böse und dämonisch gebrandmarkt wird. Butler zeichnet ein düsteres Bild der Zukunft. Und doch gibt es auch Hoffnung. Dieses kleine Leuchten, was durch Lauren verkörpert wird, ließ mich glauben, dass es immer gute Menschen geben wird. Wobei Lauren nicht nur positiv dargestellt wurde. Zwar bekommt sie als Figur sehr viel Raum, da der Roman großteilig aus ihren Tagebucheinträgen besteht. Jedoch gibt es auch kritische Stimmen, die ihre Tagebucheinträge in einen Kontext setzen, der mich immer wieder zum Nachdenken und Reflektieren ermutigt hat. "Die Parabel der Talente" ist für mich ein Must-Read und wird zurecht als moderner Klassiker bezeichnet.

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So wenig eingängig der Titel ist, so schwer habe ich mich mit diesem Roman getan. Es lag nicht daran, dass es eine Fortsetzung der „Parabel vom Sämann“ ist, sondern an der Darreichung. Dabei las sich der Roman anfangs ganz locker. Weitsichtig sogar, denn Octavia E. Butler veröffentlichte ihn bereits 1998 und sah damit Populisten wie Trump und Konsorten weit voraus. Butler die mit dem Hugo- und dem Nebula-Award ausgezeichnet wurde gilt als eine der wichtigstens amerikanischen Autorinnen des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte die erzählt wird findet im Jahr 2032 statt. In den USA, die gespalten sind wie nie, in denen es wieder Sklaven gibt, die sich aus den Armen rekrutieren, es gibt Milizen, der aussichtsreichste Präsidentschaftsbewerber ist ein christlich fundamentaler Rassist der zu Gewalt gegen Andersdenkende öffentlich aufruft. Öffentliche Bildung ist schon längst nicht mehr erhältlich, indoktrinationsfreie ebenfalls nicht. Das um sich greifende Analphabetentum ist politisch gewollt. Die meisten Menschen versuchen einfach nur noch ihr Überleben zu sichern. Eine davon ist Asha Vere, die Tochter von Lauren Oya Olamina deren Geschichte im Vorgängerband erzählt wurde. Asha stützt sich auf die Quasireligion ihrer Mutter deren Gruppierung sich Earthseed nennt und damit begann mein zunehmendes Unbehagen mit diesem Roman, dessen Vorgänger John Green eindrücklich empfiehlt und quasi gleichsetzt mit Margaret Atwoods „Der Report der Magd“ und George Orwells „1984“. Dabei erzählt die Autorin gut, verwendet in ihrer Ich-Erzählung Erinnerungen und Berichte um die davor geschehenen Ereignisse die zu diesem katastrophalen Niedergang der USA und deren Demokratie führten. Auch die Beschreibungen der Lebensumstände bringen die Geschichte voran, doch die Elegien die es zu Earthseed gibt, dieser Religion die behauptet keine zu sein, sondern ein Glaubensbekenntnis um zu überleben sind, für mich hanebüchen blöde. Es mag zutreffend sein, dass es etwas geben muss, das die Menschen vereint, Gemeinschaft herstellt und Werte und Normen, die komplett in den vorherigen Wirren verlorengingen, aufrecht zu erhalten, aber es war ermüdend und nervtötend zu lesen. Immer wieder überraschte mich dieser Roman mit großartigen Gedankengängen und Herleitungen. Doch so hellsichtig und ausführlich dieses zukünftige Amerika beschrieben wird, so lästig sind die pseudoreligiösen Litaneien rund um Earthseed. Ich muss zugeben, die Parabel der Talente nicht zu Ende gelesen zu haben. Mein Widerwille war zu groß, auch auf die Gefahr hin, ein wichtiges Stück amerikanischer Literatur zu versäumen. Halte ich es dennoch für ein lesenswertes Buch? Tatsächlich ja, für Menschen die sich leichter damit tun diese Earthseedgedanken zu goutieren, das war mir leider nicht möglich. Doch wer sich für den Niedergang und Neuaufbau von Gesellschaften interressiert sollte es unbedingt lesen und, wie ich vermute auch den Vorgänger, „Die Parabel vom Sämann“.

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„Wir werden nicht zu einem Zweck geboren sondern mit einem Potenzial“ In einem von Umweltkatastrophen gezeichneten Amerika versucht eine junge Frau mit einer friedlichen Religionsgemeinschaft neue Hoffnung in die Welt zu tragen, doch als ein christlich -fundamentalistischer Präsident an die Macht kommt, ändern sich die Dinge sehr schnell und die noch in den Kinderschuhen steckende Gemeinschaft Earthseed wird auf eine harte Probe gestellt. Mit Die Parabel der Talente (erschienen bei Heyne) ist jetzt die bereits 1998 im Englischen erschiene Fortsetzung von Octavia E. Butlers Roman Die Parabel vom Sämann erschienen. Wer Die Parabel vom Sämann kennt, der hat bereits Erfahrung gemacht, mit Butlers besonderem Talent, ihren Protagonisten selbst an den düstersten Punkten der Erzählung Hoffnung und Zuversicht zu schenken. So ist es auch in Die Parabel der Talente wieder. Im Verlauf der Erzählung erfährt die Earthseed-Gemeinschaft viel Unrecht und wird zwischenzeitlich von fundamentalistischen Regierungsanhängern vernichtet. Jeder einzelne Protagonist erlebt dabei auf vielen Ebenen Traumatisches. Gerade in solchen Momenten schaffte es Butler, die Kraft von Gemeinschaft und Glaube herauszustellen und dem Leser als solche zu vermitteln. Die Erzählsituation ist dieses Mal jedoch eine andere: Jahrzehnte nach dem Tod ihrer Mutter entdeckt Asha Vere, Laurens Tochter, die Tagebücher ihrer Mutter. In der Vergangenheit sucht sie nach Antworten und Erklärungen. Sie versucht ihre Mutter, die sie nie richtig kennengelernt hat, zu verstehen und ist dabei zerrissen zwischen Wut und Bewunderung für Laurens großes Vorhaben, die Menschheit in eine bessere Zukunft zu führen. Erzählt wird dieses Mal multiperspektivisch in Form von Asha Veres übergeordneten Reflexionen, Laureens Tagebücher und der Aufzeichnungen von Laurens Ehemann Bankole. Obwohl Die Parabel der Talente im Englischen bereits 1998 erschienen ist, könnte der Roman kaum aktueller sein. Themen wie Fundamentalismus, Rassismus und die Verfolgung von Andersdenkenden und Minderheiten sind in unserer Gesellschaft leider immer noch ein Problem. Und auch wenn der Roman natürlich fiktiv ist, so sind es die gesellschaftlichen Probleme darin nicht. Er leistet einen Beitrag zur Sichtbarmachung von marginalisierten Gruppen und Diskriminierung .

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