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SPECIAL zu Deborah Harkness

Sinnliche Speisen und Getränke

Spätestens seit Harry Potter und Professor Slugmore wissen wir, wie der stärkste Liebeszaubertrank der Welt heißt: Amortentia. Er passt sich wunderbarerweise der Lieblingsfarbe und dem Lieblingsduft der zu bezaubernden Person an – schillert also mal Blau, dann wieder Pink oder in zartem Grün und duftet, je nach Vorliebe, z. B. nach gebackenem Fisch, Maiglöckchen oder Sandelholz.

Doch um der Sinnlichkeit etwas auf die Sprünge zu helfen, sie sanft einzuladen, braucht es keine Zauberkünste. Die Natur stellt uns ein reichhaltiges Repertoire an Früchten, Gemüse oder Meeresgetier bereit, das wohlschmeckend und anregend wirkt.

Oft sind die sinnlichen Zutaten auch solche, die unseren Kreislauf in Schwung bringen, die Lebensgeister wecken – z. B. durch Schärfe das Blut in Wallung bringen. Mindestens genauso wichtig aber sind der Duft, die Assoziationen, die eine Speise weckt oder eine entspannte Atmosphäre – nur dann wird es ein gelungener Abend. Wer zum Beispiel Sellerie nicht ausstehen kann, dem wird er vermutlich wohl auch keine anregende Hilfe sein. Das größte erotische Organ sitzt ja bekanntlich zwischen unseren Ohren – und wenn das Gehirn „Nein!“ sagt, hilft auch sonst nur noch sehr wenig bis gar nichts mehr.

Wir stellen hier eine kleine Auswahl an Getränken, Obst, Gemüse etc. vor, denen schon seit Jahrtausenden nachgesagt wird, sie hätten eine aphrodisierende Wirkung. Wir wünschen viel Freude damit!

Getränke

Kir oder Kir Royal

Der Mix aus der herrlich dunkelrot leuchtenden Crème de Cassis, also schwarzem Johannisbeerlikör, und Alkohol ist ein klassischer Aperitif. Mit Weißwein aufgegossen heißt er Kir; wer etwas Besonderes zu feiern hat, gießt mit Champagner auf und lässt sich einen Kir Royal schmecken.

Leichter Alkohol wie Wein, Sekt, Champagner wirkt in kleinen Dosen immer anregend – doch es ist Vorsicht geboten. Wer mehr als ein Glas (bei einem langen Abend auch zwei) zu sich nimmt, der erreicht eher das Gegenteil, wird schwer und unkoordiniert. Die Leichtigkeit, Spritzigkeit verschwindet also schnell.

Den beerigen Duft der Crème de Cassis empfinden viele als betörend, und auch in der Medizin wird der schwarzen Johannisbeere eine verjüngende Wirkung nachgesagt.

Und dass prickelnder Champagner auch für Prickeln sorgt, ist kein Geheimnis mehr. Ein wenig Alkohol enthemmt schließlich auch und allein das Prickeln im Mund macht Laune. Dazu kommt bei einem so besonderen, weil teueren Getränk wie Champagner sicher auch, dass es wohl von den meisten nur zu ausgewählten Anlässen genossen wird – oft als Aperitif vor einem Candle-Light-Dinner. Und allein die Erwartung auf einen romantischen Abend zu zweit lässt uns voll Vorfreude aufblühen.

Gewürzter Wein

Schon die Römer schworen auf gewürzten Wein und aromatisierten ihn z. B. gerne mit Wacholder, Thymian, Pfeffer, Muskat, aber auch mit Vanille, Zimt oder Ingwer.

Wacholder soll energetisierend wirken und Stress abbauen, den Geist stärken und esoterisch Bewanderte sagen ihm nach, dass er von angestauten Gefühlen reinige.

Vanille taucht in allen Quellen auf, die über sinnliche Gewürze berichten. Sie gilt als eines der bekanntesten Aphrodisiaka. Der Grund: Das Vanillin ist mit unseren Sexuallockstoffen (Pheromonen) chemisch verwandt. Auch bei Umfragen schneidet der Duft von Vanille vor allem beim männlichen Geschlecht besonders gut ab ...

Dass Thymian nicht nur bei Bronchitis oder gegen Zahnfleischentzündungen hilft, sondern das Öl von den Römern als stimulierender Badezusatz vor ausschweifenden Gelagen – auch Orgien genannt – geschätzt wurde, sagt alles …

Wie alle Gewürze, die scharf sind, gilt auch Pfeffer als anregend. Die Schärfe kurbelt all das an, was angekurbelt werden muss.

Muskat ist in Maßen genossen ein stimulierendes und wärmendes Gewürz, zu viel davon versetzt uns in einen Rauschzustand; es kann sogar als tödliches Gift wirken. Die Nuss enthält einen drogenähnlichen Stoff, der in Mengen genossen fast wie Ecstasy wirkt. Die Muskatnuss ist vor allem in Asien als Aphrodisiakum beliebt und viele Männer würzen ihre Milch oder ihren Wein mit Muskat …

Zimt
gilt als einer der wirkungsvollsten Lustmacher, weil es die Bildung von Pheromonen in unserem Körper anregt. Das wärmende und verführerisch duftende Gewürz soll auch die Drüsen stimulieren und uns sanft, aber stetig in Stimmung bringen.

Vor allem beim starken Geschlecht soll Ingwer eine eindeutige Wirkung erzielen. Die Wurzel gilt als stimulierend, wärmend und soll sogar die sinnliche Empfindsamkeit erhöhen.

Ananassaft

Sowohl der Saft als auch die Frucht gelten als Vitaminbombe, Anti-Aging-Waffe und sollen obendrein sehr anregend sein. Das in der Ananas enthaltene Bromelain ist dafür verantwortlich: Es reinigt das Blut und soll auch die Keimdrüsen kitzeln …

Wem Ananassaft pur „zu gesund“ ist, kann nach Lust und Laune ergänzen – z. B. mit einem Schuss Gin (Wacholder) oder etwas Vanillemark. Eine explosive Mischung!

Selleriesaft

Nun ja, das mag sicher nicht jedermanns Sache sein. Doch Sellerie gilt als einer der bekanntesten Liebestränke – vor allem bei Frauen soll er Wunder bewirken. Nun hat die Wissenschaft auch herausgefunden, warum das so ist: Im Sellerie steckt Androstenon – ein Stoff, den man auch im Achselschweiß von Männern findet.

Beim Erhitzen geht dieser Stoff allerdings verloren. Man nehme Sellerie also als Saft oder Rohkost zu sich, vielleicht verfeinert mit etwas geraspelter Möhre für den Liebsten und viel Petersilie … (siehe unten)!

Weitere Highlights für sinnliche Stunden

Die Wenigsten wissen wohl, dass es das Allerweltskraut Petersilie faustdick hinter den Stengeln hat. Das in dem Kraut enthaltene Öl kann starke erotische Wallungen und Phantasien auslösen. Daher wurde es früher auch als Hexenkraut verunglimpft, und die Gassen und Straßen, in denen die Damen des horizontalen Gewerbes ihre Dienste anboten, hießen im Volksmund gern auch „Petersiliengasse“. Ab heute sehen sie die Petersilie garantiert mit anderen Augen!

Avocados galten schon bei den Mayas als anregend – Zubereitung nach Belieben. Übrigens, übersetzt heißt Avocado Hoden.

Es soll ja Menschen geben, die die doch sehr eindeutige Beschaffenheit des zarten Inneren der Auster genau deshalb verabscheuen. Für Casanova war die Meeresfrucht ein „Ansporn für den Geist und für die Liebe“, er aß leidenschaftlich gern Austern und wir wissen ja, wie ausdauernd er war.

Die feurige Chili weckt das Feuer. Wie auch Pfeffer, Ingwer, Senf und weitere scharfe Gewürze ist es ein seit Jahrtausenden bekanntes Aphrodisiakum. Schweißtreibend, wärmend, reinigend, verjüngend – der Motor kommt so richtig in Schwung.

Dass der Granatapfel auch Liebesapfel genannt wird, sagt schon alles. Seine pralle Form, die wundervolle rot-gelbe Farbe und die köstlichen blutroten Kerne versprechen so einiges. Der Granatapfelbaum soll auch der Favorit von Liebesgöttin Aphrodite gewesen sein und gilt seit jeher als Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit.

Ja, Schokolade oder heißer Kakao machen glücklich – und werden schon lange als die Sinne weckend verehrt: Lange Zeit gab es auch bei uns Kakao nur in Apotheken zu kaufen. Phenylethylamin macht glücklich und soll das Lustzentrum enorm ankurbeln.

Vor allem für junge Frauen galt es früher als unschicklich, Spargel mit der Hand zu essen – auch wenn der Knigge das empfiehlt. Allein die eindeutige Form der leckeren Stangen kurbelt die Phantasien an. Die im Spargel enthaltene Folsäure soll die Manneskraft und das Blut stärken.

Zwar kennen wir Nelkenöl als Mittel gegen Zahnschmerzen – doch bestimmte Stoffe im Öl sollen direkt einen positiven Einfluss auf das beste Stück des Mannes haben und obendrein leicht psychedelisch wirken. Na dann …

Schon Goethe schätzte die Kombination aus Erdbeeren, Rhabarber und Vanille als sinnlichen Genuss – und alle Speisen, die wir lieben, die uns glücklich machen und dabei nicht zu schwer verdaulich sind, entfachen die Sinne in uns allen.

GENRE