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Daniel Ryser, Slime, Deutschland muss sterben, Heyne Hardcore

SPECIAL zu »Deutschland muss sterben« von Daniel Ryser

»Der Spiegel« der Provinzpunks

Thorsten Nagelschmidt
© Harald Hoffmann
Seit über dreißig Jahren mischt die Hamburger Punkband Slime nun schon Kleinbürger, Faschisten und »Bullenschweine« auf. Alle Geschichten und Anekdoten rund um die deutsche Musikszene, den Kampf gegen das System und den Ärger mit der Zensur finden sich in Deutschland muss sterben von Daniel Ryser – der offiziellen, ungeschönten Biografie der legendären Band.

Nagel hat sie bereits gelesen. Er kennt sich mit Büchern aus, und mit Punkrock sowieso. Von 1993 bis 2006 war er Sänger, Texter und Gitarrist der deutschsprachigen Punkband Muff Potter, derzeit tourt er mit seinem neuen Bandprojekt NAGEL. Außerdem ist er Autor des Romans Was kostet die Welt?, dessen Protagonist Meise mit dem Leben nicht zurechtkommt und beschließt, sich aufzumachen, um sein Erbe in der westdeutschen Provinz auf den Kopf zu hauen. Fear and loathing im Moseltal!


Ich bin Ende der Achtziger wie viele andere Kleinstadtkiddies über den Umweg Metal zu Punkrock und Hardcore gekommen. Slime war gleich eine meiner Lieblingsbands. Ich hatte das klassische »Here’s a chord, here’s another chord and here’s another chord – now form a band!«-Erlebnis, als ich herausfand, dass ich den Basslauf von »Bullenschweine« auf der Akustikgitarre spielen konnte.

Kurz darauf schloss ich mich der lokalen Deutschpunkband an, wenige Jahre später gründete ich Muff Potter.

Die Slime-Reunion in den Neunzigern war ein ziemliches Ereignis für mich, wahrscheinlich auch für die deutschsprachige Punkszene insgesamt. Viva la Muerte fand ich gut, Schweineherbst war dann aber eine wirklich wichtige Platte, musikalisch wie textlich. Für mich bis heute das beste Slime-Album, ein nicht mehr ganz so plakativer, aber dennoch unmissverständlicher und wütender Kommentar zur damaligen Lage der Nation.

Wenn man Chuck D’s Analogie, Public Enemy seien »das CNN des schwarzen Mannes«, so weiterführen möchte, könnte man sagen, dass Slime Der Spiegel (und manchmal auch die Radikal) für uns Provinzpunks war.

Dass ich der Band und ihren einzelnen Mitgliedern bei der Lektüre von Daniel Rysers Buch so nahe kommen würde, hatte ich nicht erwartet. Dass der Autor dabei dennoch eine angenehme Distanz hält, macht Deutschland muss sterben für mich so lesenswert.

Slime

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