Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

John Niven

Kill Your Friends

Roman

(5)
Paperback
12,00 [D] inkl. MwSt.
12,40 [A] | CHF 17,50 * (* empf. VK-Preis)
Benachrichtigungen aktiviert

In der Buchhandlung oder hier bestellen

So wahr mir Mord helfe

Erfolg um jeden Preis. Steven Stelfox ist A&R-Manager in einer großen Plattenfirma, immer auf der Suche nach dem nächsten Hit, immer am oberen Level. Doch als die Erfolge ausbleiben, greift er zu radikalen Mitteln. Plötzlich verwandeln sich die guten Freunde in Todfeinde. In einer Welt, in der sich die Protagonisten krampfhaft über Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll definieren, gerät sein Leben zunehmend außer Kontrolle. Die Folgen sind verheerend.

• Der ultimative Roman zum Untergang der Musikindustrie
• Der Autor war selbst jahrelang als A&R-Manager tätig
• Endlich ein Kultroman, der das Prädikat verdient

"Das 'American Psycho' der Musikindustrie. Schade nur, dass sich auch die englischen Kollegen mittlerweile nicht mehr die beschriebene Menge Drogen leisten können."

Tim Renner, Motor Entertainment

DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Englischen von Stephan Glietsch
Originaltitel: Kill Your Friends
Originalverlag: Heineman
Paperback , Broschur, 384 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
ISBN: 978-3-453-67544-5
Erschienen am  04. February 2008
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

- Dieser Kultroman ist ein brutaler und seelenloser Bastard auf Koks -

Von: LACK OF LIES (Janko Katzenmeier) aus Fischbachtal

28.07.2021

London in den ersten Zuckungen des neuen Jahrtausends. Der 27-jährige A & R Manager Steven Stelfox, ist Major-Trendscout bei einer großen Plattenfirma. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, beleidigt flächendeckend, ist überheblich, misanthropisch, sexbesessen, intrigant, neidisch, gehässig, respektlos, knallhart, herablassend, gierig, dreist, sadistisch, vulgär, hinterhältig und soziopathisch. Diesen asozialen Unsympathen wünscht man sich nicht zum Feind, aber auch besser nicht zum Freund. Stelfox schwadroniert über sein Leben, welches auf denkbar bröckeligem Fundament errichtet ist, steigt in übertrieben teuren Hotels ab, besucht elitäre Restaurants, verprasst das Geld der Plattenfirma auf der MIDEM in Cannes, vergnügt sich mit Prostituierten, zieht Koks wie ein Staubsauger, konsumiert Ecstasy, Poppers, Quaaludes, Unmengen an Alkohol, hasst und verachtet seine Arbeitskollegen, sieht sie alle als minderwertig an und würde sie am liebsten alle umbringen. Als seine berufliche Karriere ganz allmählich eine Talfahrt antritt, erscheint ihm letzterer Gedanke gar nicht mal so abwegig. Das Gehirn von permanenten Drogenexzessen aufgeweicht, steigert sich Steven allmählich in einen Wahn aus Alkohol, Kokain, Blut, Sperma, Kot und Gewalt. Diesem Typen ist nichts mehr heilig! Er ist die kauterisierende Faust in der Magengrube der Musikindustrie. Unbemerkt entgleiten ihm seine Würde, sein Stolz und seine Fähigkeit klar zu denken, bis er letztlich zu einem skrupellosen Killer avanciert. Der 1966 in Irvine, Schottland geborene Autor John Niven, der selbst zehn Jahre lang im Marketing und als A & R bei verschiedenen Plattenfirmen tätig war, gibt in seiner gnadenlosen Abrechnung mit der Musikindustrie tiefe, ungeschönte Einblicke in die kaputte Welt und die sterbende Identität der selbigen. Er ist dabei alles andere als zimperlich, politisch absolut unkorrekt und lässt immer wieder seinen assigen, gleichwohl intelligenten und wortwitzigen, schwarzen Humor in seinen betörenden, wie verstörenden Kultroman einfließen. Niven, der heute in Buckinghamshire in der Nähe von London lebt, lässt kein gutes Haar an Plattenfirmen, Managern, Künstlern, Produzenten, Labelbossen, Kredit-Haien, Anwälten...eigentlich an niemandem. "Kill Your Friends", das mich immer wieder mit einem breiten Grinsen auf der Visage den Kopf schütteln lässt, verteilt eine saftige Backpfeife nach der anderen und ist in der Ich-Form, sowie aus der Sicht des allmählich überbrodelnden und völlig austickenden A & R Managers Steven Stelfox verfasst. Der sexistische, sarkastische, ja geradezu verroht-gehässige und vulgäre Tonfall, an dem sich der Hardliner John Niven vergeht - ich sag nur "Sing-und-tanz-Spasti" - ist wohl so ziemlich einzigartig in der Welt der Belletristik. Seine subtile Rhetorik ist ein absoluter Albtraum für jeden Verfechter der Political Correctness und seine Konversation so hart, brutal und treffsicher, wie ein Baseballschläger auf ein am Boden liegendes Opfer. Mit anderen Worten: "Kill Your Friends" ist ein wahres Meisterwerk der sprachlich verwerflichen Erzählkunst geworden und verhält sich wie die Rasierklinge an der Schlagader der Musikindustrie. Die völlig abgedrehte Geschichte steigert sich immer tiefer hinein, in einen drogengefluteten Wahn, der sehr zur Freude von Steven Stelfox in einem vollkommenen Desaster für etliche Personen in seinem Umfeld endet. Wer es sprachlich deftig und auch ein wenig brutal mag, seinen Spazierstock nicht gerade im Allerwertesten spazieren trägt, John Niven aber bislang noch nicht gelesen hat, sollte das unbedingt nachholen! Und zwar Pronto!! Aber wohl gemerkt, dieses Buch ist definitiv nichts für Weichflöten!!! (Janko) Brutalität/Gewalt: 84/100 Spannung: 65/100 Action: 79/100 Unterhaltung: 92/100 Anspruch: 24/100 Humor: 51/100 Sex/Obszönität: 84/100 LACK OF LIES - Wertung: 90/100

Lesen Sie weiter

Ein Roman voller Drogen-Exzesse und Gewalt. Daher kommt dieser auch nicht ohne Trigger-Warnung aus und ist nichts für zarte Gemüter. Ich jedoch bin begeistert.

Von: Pink Anemone

21.01.2019

Triggerwarnung für diesen Roman: Rassismus, Sexismus, physische und vor allem sexualisierte Gewalt "Das ist MEIN Job: Ich höre mir Musik an - Sänger, Bands, Songwriter - und entscheide, welche eine reelle Chance auf kommerziellen Erfolg haben. Dann kümmere ich mich darum, dass ihre Musik angemessen aufgenommen wird, und wir, die Plattenfirma, verkaufen sie schließlich an euch, die Öffentlichkeit. Klingt ganz einfach in deinen Ohren? Fick dich ins Knie - du würdest es keine zehn Minuten überleben." (S. 18) Steven Stelfox - 27 Jahre, erfolgreich, gut aussehend und ein aufgeblasenes Arschloch. Er ist arrogant, sexistisch, rassistisch und ein Egomane durch und durch. Steve Stelfox ist also alles andere als ein Sympathieträger und man kann ihn schon ab der ersten Seite nicht leiden. Durch diesen koksziehenden Vollidioten erhält man Einblick in seine Welt - in die Welt der Musikindustrie und die ist alles andere als ein Ponyhof. Diese besteht nämlich aus Intrigen, Machtgeilheit und noch mehr solcher Typen wie Steven. Eigenleben vor Fremdleben ist hier die Devise und Steven nimmt das nur allzu wörtlich. Muss er ja irgendwie, um seinen Lebensstandard weiterhin hoch zu halten - um sich weiterhin teure Klamotten, Koks und Nutten leisten zu können. Als sein Arsch auf Grundeis geht, genügt es nicht mehr anderen bloß ans Bein zu pissen und deren Karrieren zu zerstören, um weiters einer der Alpha-Gorillas im Musik-Business zu sein. Steven muss zu drastischeren Mitteln greifen, denn - Eigenleben vor Fremdleben. Man begleitet Steven ein Jahr lang und somit 12 Monate. Jedes Monat wird durch damalige News aus der Musikbranche eingeleitet und jedes Kapitel durch ein Zitat eines Produzenten oder Sänger, wie z.B.: Simon Cowell, Don Simpson, etc. Bis es zu einem Mord kommt, dauert es jedoch etwas. Bis dahin plaudert Steve über die Musikindustrie und wie sie wirklich ist, was sich jedoch alles andere als langweilig gestaltet. Man besucht mit ihm Events, Puffs und Geschäftsessen, ballert sich die Birne mit teuren Alkoholika, Koks und sonstigen Drogen und Pillen zu und lernt dabei all die anderen Loser und Arschlöcher kennen. Hierbei wird geflucht was das Zeug hält. Dann ,wie aus dem NIchts und völlig unerwartet, quasi aus einer Laune heraus, geschieht es - der erste Mord. Einfach so und nahezu emotionslos, als wäre dieses Geschehen eine Nebensächlichkeit. Dies ist wohl das schockierender, als die ganze sexistische und abwertende Flucherei. Hier erkennt man dann erst mit was für einem Typ Mensch man es wirklich zu tun hat. Er ist nämlich nicht nur ein Arschloch, sondern ein berechnendes und gefühlskaltes Oberarschloch. Ihr mögt nun womöglich das Gefühl haben ich würde diesen Typen abgrundtief hassen..nun ja..nein. Das zwischen mir und diesem abgewichsten Arsch,der auf alles schimpft und scheißt, ist es sowas wie eine Hass-Liebe. Vielleicht seid Ihr auch der Meinung, dass meine Wortwahl derb und proletarisch ist. Nun, dann braucht Ihr hier überhaupt nicht mehr weiterlesen oder auf andere Rezensionen umschwenken, denn dann ist dieser Roman definitiv nichts für Euch. Wenn dem also so sein sollte, dann - Weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen. Für sensible Gemüter ist dieser Roman nämlich definitiv NICHTS. "Während [das] Atmen von einem lauten, mühsamen Schnorcheln zu einem rasselnden Wispern wird und schließlich ganz aufhört, sehe ich Clips der Cardigans, Radiohead, Texas und die neue Blur-Single. Zufrieden, dass er tot ist, hole ich meinen Schwanz raus und pisse ihn voll." (S. 113) Der Schreibstil ist flüssig und die Charaktere sind durchwegs gut gezeichnet, wenn man auch fast niemanden leiden kann, da ja auch Steve niemanden leiden kann. Hier richtet sich der Protagonist an den Leser und erzählt seine Geschichte, mit seinen Ansichten und das in einem ziemlich tiefen Jargon - rassistisch, sexistisch, derb...so wie Steven eben ist. Dagegen sind meine Worte nahezu als niedlich zu bezeichnen. Dabei wird der Leser auch direkt angesprochen und man hat das Gefühl Steven gegenüber zu sitzen - mit einem teuren Whisky in der Hand und vor einem eine Line Koks auf dem Tisch. Man ist hier mitten drin, statt nur dabei. Manchmal wurde aber selbst mir das Gefluche und Geschimpfe zu viel, bzw. begann es mich zeitweise zu langweilen, da ich immerzu darauf hoffte, dass Steve wieder mal durchdreht. Was er dann auch tut...wieder völlig unerwartet und wie aus dem Nichts. Die Atmosphäre der 90er wird gekonnt eingefangen und wiedergegeben, sei es durch diverse Sprüche, wie z.B. "Coolio", oder durch damals angesagte Bands und Songs. Das erhöht natürlich den Lesegenuß, vor allem wenn man in dieser Zeit selbst durch die Clubs zog, wie ich. "Sein Nachname enthält einen Bindestrich, scheiße, und trotzdem redet er immer wieder wie ein mit Schuhcreme geschwärzter Dick Van Dyke - die gedehnten Vokale, die verschluckten Konsonanten -, weil er irgendwann mit fünfzehn mal eine HipHop-Platte gehört und beschlossen hat, die Dachpappen wären cool." (S. 45) Eine Freundin sagte mir, dass die Story sehr an "American Psycho" von Bret Easton Ellis erinnert und dem muss ich zustimmen. Der Schreibstil von Niven mach das Buch dennoch speziell - ein Niven eben und daher "American Psycho" zwar ähnlich, aber trotzdem ganz anders. Fazit: Ich bin ein absoluter Fan von John Niven und dieses Buch zu lesen hat mir richtig Spaß gemacht. Es ist verstörend, abartig, morbid, ein durchaus obszöner Roman voller Gewalt. Gleichzeitig hat mich die Story gefesselt und ich musste an mehreren Passagen sogar lauthals lachen. Dieses Gefühl von heiß-kalt, dem Wechsel zwischen ekelhaft und zum Schreien komisch, muss ein Autor erstmal bringen. Irgendwie ist dies eine spezielle Art gewisser schottischer Autoren. Irvine Welsh gehört z.B. auch zu dieser äußerst seltenen Autoren-Spezies. Ich für meinen Teil freue mich jetzt schon, im Jänner wieder mit dem Wichser Steve abzuhängen. Da erscheint nämlich der 2. Teil "Kill 'em All". © Pink Anemone

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.

Alle anzeigen

Vita

John Niven, geboren 1966 in Schottland, spielte in den 80er-Jahren Gitarre bei der Indieband »The Wishing Stones« und arbeitete nach dem Studium der Literatur als A&R-Manager einer Plattenfirma, bevor er sich 2002 dem Schreiben zuwandte. 2006 erschien sein erstes Buch »Music from Big Pink«. 2008 landete er mit dem Roman »Kill Your Friends« einen internationalen Bestseller, der auch fürs Kino verfilmt wurde. Es folgten zahlreiche weitere Romane, darunter Kultklassiker wie »Coma« oder »Gott bewahre«. Neben Romanen schreibt John Niven Drehbücher. Er wohnt in der Nähe von London.

Zum Autor

Stephan Glietsch

Stephan Glietsch, geboren 1967, war lange Jahre Redakteur bei den Musikmagazinen Intro und Spex. Als freier Autor und Literaturübersetzer lebt und arbeitet er in Köln. Neben den Romanen von Irvine Welsh übersetzte er u.a. sämtliche Bücher von John Niven.

Zum Übersetzer

Pressestimmen

"In 'Kill your Friends' zeichnet Niven die schmutzigen Seiten des schmutzigen Geschäfts noch schmutziger, als wir es uns in unseren schmutzigsten Träumen vorstellen."

TAZ

"Eine rasante und rabenschwarze Satire auf die letzten goldenen Jahre der Musikindustrie".

Christoph Dallach, Spiegel online

"Eine knüppelharte Satire auf die Welt der Reichen und Schönen."

ARD Morgenmagazin

Weitere Bücher des Autors