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Otto Kaiser, Karl-Heinz Bassy (Hrsg.)

Gottes bedürfen ist des Menschen Vollkommenheit

40 Predigten aus sechs Jahrzehnten

(1)
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Geistlich und exegetisch reiche Predigten
Für Otto Kaiser ist die theologisch verantwortete Predigt das eigentliche Ziel seiner akademischen Lehrtätigkeit. Schriftgemäß soll die Predigt sein, und zugleich die Hörerinnen und Hörer bei der Bewältigung grundsätzlicher Lebensfragen unterstützen. In den hier versammelten 40 Predigten nimmt der Marburger Alttestamentler seine Zuhörer und Leser gleichsam an die Hand. Er führt sie durch die Straßen antiker Städte und stellt anschaulich historische, inner- und außerbiblische Bezüge her, um am Ende in beeindruckender Kürze ein exegetisch wohlbegründetes Fazit zu ziehen, das die Rezipienten mit neuer Klarheit über ihre Situation vor Gott in das Leben zurückschickt.

  • Wohldurchdacht und existentiell berührend, zeitlos aktuell


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ISBN: 978-3-641-12877-7
Erschienen am  20. November 2013
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Exegese im Dienst der Verkündigung

Von: karl-heinz barthelmes aus bad hersfeld

19.05.2014

Karl-Heinz Bassy: Otto Kaiser Predigten: Gottes bedürfen ist des Menschen Vollkommenheit. 40 Predigten aus sechs Jahrzehnten, Gütersloh 2013 Unter dem umfangreichen exegetischen Schrifttum des Altkaisers unter den klassischen Alttestamentlern finden sich im Vorlass im Marburger Universitätsarchiv des weiter zu Philo von Alexandrien forschenden Gelehrten autobiographische Aufzeichnungen, die in das Jahrzehnt reichen, aus dem die erste Predigt stammt, die die kleine Auswahl der gehaltenen Kanzel- und Kathederreden umfassen. Otto Kaiser hat ein Leben lang von den Texten der Bibel gelebt. Von den 14 alt- und 26 neutestamentlichen Zeugnissen der öffentlichen Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus sind dabei die meisten Reden des „Bultmann des AT“ am Wirkort Marburg entstanden und gehalten: historisch-kritische Exegese im Dienst der Verkündigung. Als Anwalt des Textes, dessen konkrete historische Bezüge und theologischen Tendenzen erkennend, die jeweilige homiletische Situation reflektierend, hat Kaiser stets die konkrete Hörergemeinde im Blick. Dabei bekennt sich der Prediger Kaiser sowohl zur preußisch-uckermärkischen Kindheit als auch zu seiner Prägung als württembergischer Geistlicher, als der er sein Ordinationsgelübde abgelegt hat, nachdem der 2. Weltkrieg eine Wende zur des jungen Medizinstudenten in Tübingen zur Theologie herbeiführte. Im südwestdeutschen „God‘s own land“ entstanden die ersten Predigten des 40er und 50 er Jahre, noch ganz unter dem Eindruck von Zusammenbruch und Wiederaufbau der Kriegs- und Nachkriegsgeneration als Schüler von Adolf Köberle und Artur Weiser. Hatte er die Generation kennengelernt, die die Not hat Beten gelehrt, stellt der Jungprediger fest, dass viele sich vom „Blitzen der großen Wagen, der Mercedes 300 und wie sie alle heißen“ haben täuschen lassen. Die Predigten der 60er Jahre sind für den Kenner gleich von doppeltem Interesse: Hier spricht der Alttestamentler und Fachexeget über die Hexe von Endor und die kleine Jesajaapokalypse; beim Lesen der Predigten schlägt man gerne den Bibeltext dazu auf. Hier spricht der Dekan der Theologischen Fakultät der ältesten protestantischen Universität der Welt in einem durchaus unruhigen Abschnitt der jahrhundertealten Philippina: Verzicht auf Denunziation und Revolution, stattdessen Recht und Ordnung. Der, der aus dem internationalen Schüler- und Studentenkreis den turbulenten Unibetrieb miterleben durfte, weiß um die harten Anforderungen des Universitätslehrers: eine Sprache lernt man, indem man sie lernt, Strickverbot bei Vorlesungen, „Hilfe, Hell Plofessol Kaisel!“… Man atmet regelrecht auf, wenn derselbe Professor in den zahlreichen Predigten der 70 er Jahre eine Wärme jenseits aller Quellenscheidung und Literarkritik seelsorgerlich einfühlsam etwa mit einem seiner Favoriten Hiob zu trösten vermag. Statt Terrorangst und Ölkrise predigt Kaiser „Weil ihnen Gott fehlt!“, sind Menschen immerfort verletzt und verletzen andere. Die an Cicero und Kant geschulte Sprache vermeidet akademische Übergelehrtheit ebenso wie krampfhaft pseudo-protestantisches Aujours-Kanzelgeschwätz. Die Predigten der 80er Jahre zeigen den ökumenischen Horizont des Alttestamentlers, der Gebete und Lesungen „seines Schott“ kennt, Kanzeln katholischer Kirchen kennt, eine Apokryphenforschungsstelle angeregt hat und den Ehrendoktor der Salzburger Fakultät erhielt. Ohne frömmelnde Attitüden bekennt der Gottesfreund und Prophetenforscher Kaiser: Beten können ist Geschenk unserer Freiheit, Intellekt und Glaube schließen einander nicht aus. Die 90er Jahre stellen sich ein mit einem Ortswechsel: das in den Bann ziehende Erzähltalent sorgt nicht nur im Kurort Sankt Peter- Ording für gutbesuchte Gottesdienste – die Mannaerzählung etwa macht Mut, „sich nicht nur durch das Glück von gestern die Fähigkeit zum Glück des Heute nehmen zu lassen,… sondern sich durch das Brot vom Himmel gestärkt zu wissen.“ In der Auslegung der Kulturkritik des Amos weiß sich Kaiser ebenso wie im Grundtext aus Ezechiel 36 von der Erneuerung Israels durch den Geist dem Christuszeugnis verpflichtet. In der Kasseler Bischofskirche im ersten Jahrzehnt des neuen Millenniums predigt Kaiser als Kirchenlehrer von Gesetz und Evangelium im Geiste Luthers, von der Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnade. Die philosophisch verstärkte Einsicht in die eigene Endlichkeit und die Übernahme von Verantwortung schenken den Getauften Freiheit als Mitpilger auf der großen Straße der Ewigkeit. Gerade die Grundpfeiler des christlichen Glaubens versteht Kaiser als Historiker verständlich zu machen. Selbst im 13. Lustrum seines Lebens vermag der gelehrte Hieronymus im Gehäuse in seiner Altersweisheit biblisch und außerbiblisch die Einsicht zu vermitteln, Gottes zu bedürfen. Bleibt zu wünschen übrig, dass die von Karl-Heinz Bassy besorgte Sammlung vom Berufsanfänger bis zum Emeritus gelesen und möglichst um Kasualansprachen und Vorträge ergänzt werden möge. © Karl-Heinz Barthelmes Bad Hersfeld Schlippental 39

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Vita

Karl-Heinz Bassy, geb. 1963, Dr. theol., Pfarrer in Mönchengladbach-Großheide, Notfallseelsorger, letzter Doktorand von Prof.Dr. Dr.h.c.mult. Otto Kaiser. 2009 promoviert mit einer forschungsgeschichtlichen Arbeit über die Weisheitspsalmen.

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Otto Kaiser

Dr. Otto Kaiser ist evangelischer Theologe. Von 1960 bis 1993 lehrte er als Universitätsprofessor in Marburg. Dr. Kaisers Forschungstätigkeit ist breit gestreut und umfasst alle Gebiete des Alten Testamentes und seiner Hilfswissenschaften. Er schuf mit seinem vielbeachteten Werk „Einleitung in das Alte Testament“ ein Standardwerk für angehende Bibelwissenschaftler. Einen weiteren Schwerpunkt in seiner Forschungstätigkeit bildet der Prophet Jesaja. Kaisers Kommentar löste eine Welle von Forschungen aus.

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