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Anette Hinrichs: Nordlicht 2

Anette Hinrichs im Interview zu ihrem Buch »Nordlicht – Die Spur des Mörders«

Tatort Grenzgebiet: Deutsch-dänische Freundschaft mal anders ...

Anette Hinrichs
© Franziska Nehmer
Eine kurze Biografie:
Ich bin in Hamburg geboren und aufgewachsen. Als ich dreizehn war, las ich »16 Uhr 50 ab Paddington« mit der grandiosen Miss Marple, danach verschlang ich sämtliche weitere Bücher von Agatha Christie und beschloss, eines Tages selbst Kriminalromane zu schreiben. Doch zunächst machte ich das Abitur und eine kaufmännische Ausbildung, anschließend habe ich für Unternehmen in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen gearbeitet. Erst über Umwege bin ich schließlich zum Schreiben gekommen. Heute lebe ich als freie Autorin mit meiner Familie im Kreis München. Ich bin Mitglied bei den »Mörderischen Schwestern« und im »Syndikat«.

Würden Sie uns ein wenig von sich persönlich erzählen – von Ihren Hobbys, Ihrer aktuellen Lebenssituation, Ihrem Traum vom Glück …?
Seit ich denken kann, liebe ich Krimis. Ich bin fasziniert von Rätseln und von Geheimnissen, die Menschen verbergen, und ich interessiere mich brennend für Polizeiarbeit. Für die »Mörderischen Schwestern« in München organisiere und besuche ich Fortbildungen: Schießtraining beim LKA, Gespräche mit Spezialisten über Themen wie Organisierte Kriminalität oder Spurensicherung, ein Besuch in der Rechtsmedizin oder beim Leichenpräparator im Pathologischen Institut, ein Expertenvortrag im Zoologischen Staatsministerium zur Todeszeitbestimmung durch Insekten. Mit dem Schreiben von Kriminalromanen habe ich mir einen großen Traum erfüllt und dass ich dadurch spannende Dinge erleben darf und zugleich mit Recherchereisen meine Sehnsucht nach dem Norden stillen kann, macht ihn perfekt. Mein größtes Glück ist jedoch meine Familie, dazu kommen die vielen kleinen Dinge. Ein langer Strandspaziergang, der Duft von frischgebackenem Kuchen, das Zusammensein mit Freunden. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre das Gesundheit für meine Lieben und mich. Und vielleicht ein Haus am Meer.

Haben Sie ein Lebensmotto?
Niemals aufhören, an sich selbst zu glauben, nur so lassen sich Träume verwirklichen.

Wofür engagieren Sie sich?
Ich bin UNICEF-Patin, unterstütze die Initiative »Autoren helfen« und engagiere mich ehrenamtlich bei den Mörderischen Schwestern e. V. Für die Zukunft würde ich mich gerne aktiv als Lesebotschafterin für die Stiftung Lesen einbringen.

Verraten Sie uns bitte fünf Dinge, die wir noch nicht über Sie wissen:
1. Ich schicke mir ständig selbst E-Mails, um mich an wichtige Dinge zu erinnern.
2. Früher wollte ich unbedingt Polizistin werden, bin aber an der Mindestgröße gescheitert.
3. Seit ich Kriminalromane schreibe, lebe ich in zwei Welten.
4. Die besten Ideen kommen mir beim Schwimmen. Deshalb liegt am Beckenrand immer griffbereit ein Diktiergerät.
5. Ich liebe meine beiden Katzen, wünsche mir aber sehnlichst noch einen Hund.

Wo machen Sie es sich am liebsten mit einem Buch gemütlich?
Am liebsten lese ich im Strandkorb, sonst gerne in meinem Lesesessel.

Was ist Sie für ein Büchermensch? Verraten Sie uns, nach welchen Kriterien Sie Ihr Bücherregal sortieren (nach Farben, Genres, Autoren, oder gar nicht)?
Ich verlasse das Haus nie ohne ein Buch in der Tasche. Man weiß schließlich nie, wann sich eine Möglichkeit zum Lesen ergibt. Am liebsten lese ich Krimis, aber auch Romane, Sachbücher und hin- und wieder eine Biografie. Bei uns Zuhause gibt es fast in jedem Raum ein Bücherregal. Eines ist nach Farben sortiert, die anderen größtenteils nach Genres.

Was ist Ihr liebstes Reiseziel?
Mindestens einmal im Jahr geht es ins Lieblingshotel nach Südtirol, dort kann ich herrlich die Seele baumeln lassen. Seit ich an meiner »Nordlicht«-Reihe schreibe, entwickelt sich zudem Dänemark immer mehr zum Herzensland. Sobald ich über die Grenze fahre, setzt bei mir die Entspannung ein. Ich liebe die Gelassenheit der Dänen, die Landschaft und das Meer und das alles etwas weniger hektisch zugeht, als bei uns.

Haben Sie ein Haustier, das Ihnen beim Schreiben, im Alltag und auf Reisen Gesellschaft leistet?
Ich habe zwei Katzen, die mir beim Schreiben Gesellschaft leisten. Carly & Leo.

Wie kamen Sie zum Schreiben?
Während der großen Bankenkrise 2002 verlor ich meinem Job. Als ich im Anschluss nur eine Teilzeitstelle fand, nutzte ich die freie Zeit als Chance, um meinen Traum vom eigenen Kriminalroman zu verwirklichen. Ich meldete mich an der Volkshochschule zu einem Schreibkurs an, lernte dort ein paar gleichgesinnte Frauen kennen und wir gründeten einen Krimi-Schreib-Club. Parallel suchte ich mir fachliche Berater bei der Polizei. Damit nahm alles seinen Anfang.

Was inspiriert Sie und wie finden Sie Ihre Themen?
Oftmals reichen kleine Details, um meine Fantasie in Gang zu setzen. Eine Zeitungsnotiz, ein Satzfetzen, den ich am Nebentisch aufschnappe, etwas Kurioses, das ich beim Spazierengehen entdecke oder Geschehnisse, von denen mir jemand erzählt. Die Dinge, die mich nicht mehr loslassen, werden zu Geschichten.

Bitte fassen Sie für uns in wenigen Sätzen Ihr Buch »Nordlicht – Die Spur des Mörders« zusammen:
In Flensburg wird am Sockel des Idstedt-Löwen ein Toter gefunden. Ausgeraubt und brutal zu Tode getreten. Die Spuren führen das Ermittlerteam Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg in den Kreis der dänischen Minderheit, tief hinein in ein dunkles Kapitel deutsch-dänischer Geschichte, deren Schatten bis in die Gegenwart reichen.

Was bzw. welche Szene darin war am schwierigsten zu schreiben?
Bei diesem Buch waren es die Besprechungsszenen des Polizei-Teams, weil sie sehr detailreich sind und viele Figuren agieren.

Haben Sie eine Lieblingsszene?
Die Szene, in der Rasmus und Vibeke über die Öresundbrücke fahren. Während des Schreibens hatte ich die Titelmelodie von »Die Brücke« im Ohr.

Haben Sie eine Lieblingsfigur?
Ja, das ist Rasmus, und ich muss gestehen, ich bin ein wenig verliebt in ihn. Er hat in der Vergangenheit viel einstecken müssen, trägt düstere Gedanken in sich und hat eine Schutzmauer aufgebaut, damit niemand sieht, wie verletzlich er ist. Das berührt mich sehr.

Gibt es bestimmte geografische Orte, zu denen Sie und Ihr Buch einen besonderen Bezug haben?
Ja, zu meiner Heimat- und Herzensstadt Hamburg, zu Kopenhagen, wo ich Teile meiner »Nordlicht«-Reihe schrieb, und zu Oksbøl. Als ich dort auf dem deutschen Flüchtlings- und Soldatenfriedhof die zahlreichen Kindergräber entdeckte, entschied ich mich, diese Geschichte zu erzählen. Die erste Szene schrieb ich noch am gleichen Tag.

Hat Ihr aktuelles Buch autobiografische Züge bzw. lassen Sie persönliche Erfahrungen in die Geschichte einfließen? Beruht Ihr Buch auf wahren Begebenheiten?
Das Schicksal der Familie Bentien ist fiktiv, doch der geschichtliche Hintergrund um die 250.000 deutschen Flüchtlinge, die zum Ende des zweiten Weltkriegs in dänischen Lagern interniert waren, ist real.

Wie haben Sie für ihr aktuelles Buch recherchiert?
Auf das Thema der deutschen Flüchtlinge in Dänemark bin ich während meiner Recherche zu einem anderen Projekt gestoßen. Zunächst habe ich im Internet recherchiert, stapelweise Sachbücher und Berichte von Zeitzeugen gelesen und Dokumentationen angesehen, schließlich bin ich nach Dänemark gereist, um mir vor Ort einen persönlichen Eindruck zu verschaffen. Für die Darstellung der Polizeiarbeit habe ich wunderbare Berater bei der deutschen und dänischen Polizei. In dem Buch geht es auch um die dänische Minderheit in Flensburg, allen voran den SSF (Sydslesvigsk Forening), den Südschleswigschen Verein, wo ich für ein Gespräch ins »Flensborghus« eingeladen wurde. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, mit denen mir die Menschen bei meinen Recherchen begegnen, begeistert mich immer wieder aufs Neue.

Ein kurzer Gruß an Ihre LeserInnen:

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

meine Helden Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg gehen ein zweites Mal auf Mörderjagd.
Ein riesiges Dankeschön geht an Sie, für Ihr wunderbares Feedback zu meiner Nordlicht-Reihe, das mich beflügelt, inspiriert und motiviert. Ich hoffe, dass wir noch viele spannende Abenteuer gemeinsam erleben werden!

Herzlichst, Anette Hinrichs

Nordlicht - Die Spur des Mörders

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