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Sinclair Lewis

Babbitt

Roman. Übersetzt von Bernhard Robben, mit einem Nachwort von Michael Köhlmeier

(3)
Hardcover
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«Packendes Porträt der Zwanzigerjahre voller legendärer Charaktere... eine überzeugende Satire auf die Konformität der amerikanischen Mittelschicht.» (The Guardian)

Sinclair Lewis ist der Chronist der US-amerikanischen Mittelschicht. Den Zwang zu Konsum und Konformismus, die Pervertierung des Amerikanischen Traums hat niemand so prägnant und dabei so amüsant beschrieben wie der Nobelpreisträger.

In seinem ereignislosen, durchschnittlichen Kleinstadtleben hat der Immobilienmakler George F. Babbitt sich bequem eingerichtet. Seine drei Kinder sind wohlgeraten, wenn sie auch meist nicht auf ihn hören; mit seiner Frau verbinden ihn liebgewonnene Gewohnheiten. Sein ganzes Streben ist auf gesellschaftliche Anerkennung und wirtschaftlichen Aufstieg gerichtet. Bis ihm eines Tages bewusst wird, dass er all dies so nie gewollt hat, und einen Ausbruchsversuch wagt. Mit feinem Spott, ironischem Witz und stets voller Sympathie für den charakterschwachen Protagonisten erzählt der Roman, wie Babbitt sein rebellisches Selbst wiederentdeckt.

»Das alles ist schon sehr sehr typisch für bestimmte Dinge, die wir im Moment in Amerika erleben.«


Aus dem Amerikanischen von Bernhard Robben
Originaltitel: Babbitt
Mit Nachwort von Michael Köhlmeier
Hardcover mit Schutzumschlag, 784 Seiten, 9,0 x 15,0 cm, 1 s/w Abbildung
ISBN: 978-3-7175-2384-0
Erschienen am  02. October 2017
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Little boxes on the hillside

Von: Bri

25.12.2018

Ich weiß nicht, wer von euch die Serie „Weeds“ kennt – ich habe sie vor Jahren ein paar Staffeln lang verfolgt und war jedes Mal ob der Akkuratesse und der Gleichförmigkeit, die mir da im Vorspann entgegensprang bass erstaunt. Der Titelsong „Little boxes on the hill side“ von Malvina Reynolds handelt genau von dieser Gleichförmigkeit amerikanischer Städte, die am Reißbrett entstanden, nicht organisch gewachsen, auch ihre Einwohner zu so etwas wie Reißbrettentwicklungen machen – dabei aber wird der Song in jeder einzelnen Folge von anderen Künstlern neu interpretiert dargeboten. Ein paradoxes Bild. Der Song jedoch hebt natürlich auf die Konformität dieser „Wohnschachteln“ ab, deren Individualität alleine durch den Anstrich herausgestellt wird. Das war die erste Assoziation, die ich hatte, als ich anfing, Sinclair Lewis „Babbitt“ zu lesen, da der Held des Romans in einer Stadt namens Zenith lebt und auch noch selbst Immobilienmakler ist. Little boxes on the hillside, Little boxes made of ticky tacky, Little boxes on the hillside, Little boxes all the same. There’s a green one and a pink one And a blue one and a yellow one, And they’re all made out of ticky tacky And they all look just the same. 1922 – also vor bald 100 Jahren – veröffentlichte Lewis seinen „Babbitt“, zwei Jahre nach dem Erfolg von „Main Street“ und ebenso aktuell damals wie heute. Für die heutigen Leser*innen sind beide Romane erstaunlich, schreibt Lewis doch schnell, präzise, fast Screwball-artig und vermeintlich satirisch. Doch liest man, was seine Zeitgenossen über „Babbitt“ dachten, so ergibt sich ein anderes Bild. Kurt Tucholsky zum Beispiel schrieb 1925 in der Weltbühne unter seinem Pseudonym Peter Panter voller Begeisterung über das für ihn aktuellste und dabei modernste Werk Lewis. Das was uns heute ironisch und vielleicht übertrieben vorkommt – die ersten 150 Seiten beschäftigt sich Lewis en détail mit dem Tagesablauf seines (Anti/Alltags-)Helden, ohne diesen durch allzu Außergewöhnliches hervorzuheben – ist nur deshalb für uns so zu begreifen, weil es auf sein Gegenteil abzielt: auf einen Mann, der so bemüht normal ist, dass er eben doch satirisch-ironisch daher kommen kann. Babbitt ist trotz seiner Normalität ständig im Ausnahmezustand und das ist nicht nur amüsant zu lesen, sondern zeigt, wie wenig sich in den letzten hundert Jahren doch tatsächlich für uns „zivilisierte“ Menschen geändert hat. Aber ist es denn tatsächlich wichtig, ob eine Lektüre vom Autor satirisch gemeint wurde oder nicht, wenn sie mit solcher Verve verfasst wurde? Ich meine nicht. Wichtig ist nur, dass man sich als Leser*in nicht durch solche Gedanken den Lesefluss anstauen lässt. Einlassen muss man sich auf Lewis immer können, sonst legt man ihn zu schnell beiseite und muss nach einer Unterbrechung fast wieder von vorne beginnen, da doch trotz der Alltäglichkeit, die Tucholsky damals weder im amerikanischen noch im deutschen Roman nur ansatzweise so gut dargestellt sah, so vieles geschieht. So muss man also ab und an Zeit frei schaufeln, um sich am Stück mit diesem außergewöhnlichen Roman zu beschäftigen, ohne gleichzeitig zu sehr darüber zu grübeln und auch nach der erfolgter Lektüre wird er lange im Gedächtnis bleiben, wird man sich lange mit den Strukturen, dem Hauptcharakter, der so erschreckend aktuell ist, dass man ihn ohne große Probleme in unserer Zeit sehen könnte, beschäftigen. So leicht lässt er einen nicht los, vor allem deshalb nicht, weil er doch im Grunde ein kritischer Mensch ist, der sein zumindest für seine Begriffe rebellisches Wesen im Laufe des Romans erkennt. Hat Tucholsky in seiner Besprechung noch bedauert, dass die Übersetzung leider am amerikanischen Slang scheiterte, so ist die wunderbar gestaltete Neuübersetzung von Bernhard Robben über diesen Makel mehr als erhaben. Auch wenn Robben in seiner editorischen Notiz sein Vorgehen, sich nicht in die Phraseologie der Entstehungszeit gewagt zu haben, quasi entschuldigt, was völlig unnötig ist. Das Nachwort von Michael Köhlmeier gibt weitere Einblicke sowohl in den Roman als auch in das Leben des Autors und ergänzt diese schmucke Ausgabe perfekt. „Babbitt“ von Sinclair Lewis ist im Oktober 2017 im Manesse Verlag erschienen. Weitere Informationen zum Buch über Klick auf das im Beitrag abgebildete Cover oder auf der Verlagsseite.

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Babbitt

Von: EricaSta

21.01.2018

Babbitt... ...neu übersetzt passt der Roman in diese unsere jetzige Zeit Der Autor Harry Sinclair Lewis (* 1885 in Sauk Centre, Minnesota; † 1951 in Rom) war ein berühmter amerikanischer Schriftsteller, der sich durch seine gesellschaftskritischen satirischen Romane einen Namen machte. Ihm wurde 1930 als erstem Amerikaner der Nobelpreis für Literatur verliehen. Und ich lese dieses Büchlein - da im handlichen Kleinformat -, da es mir hochaktuell in die jetzige Zeit zu passen scheint. Und nicht zuletzt weil ich selbst von jeher rebellisch war und geblieben bin. Der Spießer ist bekanntlich ein hypochondrischer Egoist, und so trachtet er danach, sich überall feige anzupassen und jede neue Formulierung der Idee zu verfälschen, indem er sie sich aneignet. Ödön von Horváth (1901 - 1938), eigentlich Edmund von Horváth, deutsch schreibender österreichisch-ungarischer Schriftsteller und Dramatiker Quelle: Horváth, Der ewige Spießer, Propyläen, Berlin 1930 Inhalt Wir verfolgen quasi durch ein Schlüsselloch die Person, um die es sich dreht im Buch - Babbitt! Sein langweiliges spießiges Leben, seinen minutiös aufgedröselten Alltag. Der Immobilienhändler George Babbitt, der leibhaftig als angepasster Duckmäusers gezeichnet wurde, ist so deutlich beschrieben, dass er lebendig wird. In seinem Umfeld dreht sich alles um sein gequältes Angepasstsein, das Geschäft, die biedere Ehe und Babbitt passt sich beflissen der Philosophie seiner Mitmenschen an. Obwohl ihm zwischendurch bewusst ist, dass er unzufrieden und unglücklich dabei wird. Nebenbei erwähnt sei, dass Lewis mit dem Babbitt eine Begrifflichkeit schuf. Als Babbitt werden nämlich heute noch Spießbürger in Amerika bezeichnet. Vielleicht sogar auch als Beschimpfung benutzt und eingesetzt?! Der Roman Babbitt deutet zur Erscheinung des Romans auf die amerikanische Gesellschaft hin, zu einem wichtigen Moment der damaligen Modernisierung. Klar, inzwischen haben wir längst eine enorme industrielle und ebenfalls gesellschaftliche Revolution erlebt, wir sind in einer hochtechnisierten Welt - dennoch sind die dargestellten gesellschaftlichen Strukturen und psychologischen Mechanismen nach wie vor präsent. Ein toller Roman, ein Buch das man mögen muss und ich werde es öfter in die Hand nehmen. Dieses Buch sollte in keinem Bücherregal fehlen! Ich gebe sieben von sieben Lesezeichen

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Vita

Sinclair Lewis (1885-1951), geboren in einer Kleinstadt in Minnesota, studierte in Yale und arbeitete als Journalist und Lektor in New York, San Francisco und Washington. Seit dem Erfolg seines Romans «Main Street» konnte er von der Schriftstellerei leben. 1926 erregte er großes Aufsehen mit seiner Ablehnung des Pulitzerpreises, der ihm für seinen Roman «Arrowsmith» zuerkannt worden war; 1930 erhielt er als erster US-Amerikaner den Literaturnobelpreis.

Zum Autor

Bernhard Robben

Bernhard Robben, geboren 1955, ist seit 1992 als Übersetzer tätig. Er übertrug und überträgt u.a. die Werke von Ian McEwan, John Burnside, John Williams und Salman Rushdie ins Deutsche. 2003 wurde er mit dem Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW ausgezeichnet, 2013 mit dem Ledig-Rowohlt-Preis für sein Lebenswerk geehrt. Er lebt in Brunne, Brandenburg.

Zum Übersetzer

Michael Köhlmeier

Michael Köhlmeier, 1949 geboren, lebt in Hohenems/Vorarlberg und Wien. Im Hörverlag erschienen u. a. die Hörbücher »Zwei Herren am Strand« (2014), »Matou« (2021), »Frankie« (2023) und »Das Schöne« (2023), alle von ihm selbst gelesen. Michael Köhlmeier wurde vielfach ausgezeichnet.

Nachwort

Pressestimmen

»Nicht nur ein hoch intelligenter und unterhaltsamer Roman und eine prächtige Charakterstudie. Darüber hinaus verfügt er über ein aufklärerisches Potential, das zum Verständnis gesellschaftlicher Prozesse bis heute erhellend ist.«

»Bernhard Robben hat seine Arbeit souverän gemeistert und eine vorzügliche Neuübersetzung vorgelegt. Damit ist ein Klassiker der amerikanischen Literatur in einer vorbildlich kommentierten Ausgabe zum Glück wieder zugänglich.“«

Süddeutsche Zeitung, Ulrich Rüdenauer (21. December 2017)

»Neu übersetzt von Bernhard Robben zeigt sich, dass ›Babbitt‹ ein ungemein intelligenter, unterhaltsamer Roman ist, der weit über seine Epoche hinausstrahlt und Verbindungslinien bis in die Gegenwart aufzeigt.«

Der Tagesspiegel, Christoph Schröder (19. November 2017)

»Unglaublich genaue Realitätsabbildung. ... Das Beste, was Sinclair Lewis geschrieben hat. ... In der Übersetzung von Bernhard Robben klingt die Geschichte eines Immobilienmaklers in der Midlifecrisis, der versucht auszubrechen und es nicht hinkriegt, sehr sehr aktuell.«

»Liest man ›Babbitt‹, so ist dies so, als würde einem jemand die Augen öffnen. Denn der Roman wirkt wie ein Schlüsselwerk, mit dem man auf einmal alle anderen US-amerikanischen Romane und Filme besser versteht. Und der wunderbare Schreibstil lässt einen dabei regelrecht durch George Babbitts Weltsicht gleiten, deren Kernpunkte sich ohne weiteres auch auf unsere Gesellschaft übertragen lassen. Ein wirklich toller Roman.«