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Pierre Drieu la Rochelle

Die Komödie von Charleroi

Erzählungen

(5)
eBook epub
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Lebenshunger und Todessehnsucht, patriotische Gefühle und Desillusionierung: Pierre Drieu la Rochelles brillante Erzählungen spiegeln die innere Zerrissenheit des streitbaren Autors wider. Einer, der sich romantisch nach Heldentum sehnte, beschreibt hier die Absurdität des Ersten Weltkriegs und die schmerzliche Orientierungslosigkeit der Heimkehrer.

Madame Pragen, eine ehrgeizzerfressene Pariser Witwe, hat 1914 ihren schmächtigen Sohn in den Krieg geschickt, um einen Helden aus ihm zu machen. Er fiel in den ersten Tagen während eines bedeutungslosen Scharmützels im belgischen Charleroi. Im Jahr 1919 nutzt nun seine Mutter einen Besuch des Schlachtfelds, um sich vor den provinziellen Honoratioren der Stadt als Grande Dame zu inszenieren. In «Der Hund der Heiligen Schrift» brüstet sich ein junger Veteran mit Verdun. Doch in der Kinoreihe vor ihm sitzt ein ehemaliger Kamerad ...
Auf Anhieb fasziniert der flirrende Ton des Erzählers. Seine zynische Lässigkeit, sein stetiges Abtasten der Realitäten, die umso drastischer wirkende Überzeichnung einzelner Figuren: Diese Prosastücke bieten einen schillernden Rückblick auf das Schlüsselerlebnis einer irrlichternden Generation.

«Die deutsche Erstübersetzung eines Bandes, in dem sich Drieu als intellektuell wie sprachlich sehr facettenreicher Autor zu erkennen gibt. ... Eine brillante Übersetzung.»

Frankfurter Allgemeine Zeitung, Andreas Haarmann (28. April 2016)

Aus dem Französischen von Andrea Spingler, Eva Moldenhauer
Originaltitel: La Comédie de Charleroi
Originalverlag: Gallimard
Mit Nachwort von Thomas Laux
eBook epub (epub)
ISBN: 978-3-641-17220-6
Erschienen am  25. April 2016
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Drieu kommt wieder in Mode

Von: Yannick Noé

25.09.2017

Bereits das zweite Mal haben wir einen Drieu für Euch gelesen. Heute mit der „Komödie von Charleroi“; ein Werk welches erstmals in deutscher Sprache im Manesse Verlag erschienen ist. Kurzgeschichten des 1. Weltkrieges Das vorliegende Buch besteht aus sechs Kurzgeschichten. Die Titelgeschichte handelt von der alten Frau Madame Pragen, welche ihren Sohn in den ersten Tagen des 1. Weltkrieges in dem kleinen Ort Charleroi verliert. Nach dem Krieg sucht sich die Spuren ihres Sohnes mit einem ehemaligen Kameraden, der sie auf die alten Schlachtfelder begleitet. Währenddessen betätigt sich in dem kleinen Ort als große Gönnerin. Das Buch wird aus der Ich-Perspektive des Kameraden erzählt, der mittlerweile schon als Sekretär der Madame Pragen arbeitet. In den verschiedenen Kurzgeschichten erlebt er verschiedene Begegnungen im Krieg und nach dem Krieg. Der Stil Drieus Kurzgeschichten sind facettenreich. Sie sind geprägt von der Sinnlosigkeit des Krieges und doch zugleich von einer Kriegsbegeisterung, die man bei anderen Schreiberlingen der Weltkriege nicht finden würde. Drieus Charaktere sind hin und her gerissen. Ähnlich ihrem Schöpfer sind sie Suchende, die keine abschließende Konsequenzen ziehen können, da ihr Handeln und Denken ambivalent ist. Die Geschichten sind bunt ausgeschmückt und begeistern durch ihren Charme, Zynismus und oftmals auch humoristische Züge. In der „Kömodie von Charleroi“ lernt der Protagonist dennoch schnell, dass der Krieg nicht wie vorgestellt verlaufen würde. Bitterböse und schonungslos verläuft demnach die „Kömodie von Charleroi“. Fazit Die „Kömodie von Charleroi“ ist jedem zu empfehlen, der sich in die Geisteswelt französischer Intellektueller in der Zeit des 1. Weltkrieges rein denken will. Es ist unglaublich, wie Drieus Charaktere in den Kurzgeschichten handeln und zueinander sprechen. Besonders ist die Kurzgeschichte, wo der Protagonist mit einem Deserteur über die Notwendigkeit zu Kämpfen redet. Lesenswert! Wer mit diesem Buch Blut geleckt hat, sollte sich das Werk „Die Unzulänglichen“ aus dem Hause des Jungeuropa Verlages zu Gemüte führen.

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Die Komödie von Charleroi

Von: Nicca

12.12.2016

Auf den ersten Blick wirkt das Buch auf mich sehr düster. Das Cover ist schwarz-weiß, lediglich der Titel ist farbig. Es ist sehr dunkel und schon fast etwas traurig. Allerdings heißt es im Titel, es sei "Die Komödie von Charleroi", ist es also doch ein fröhliches Buch? Ihr merkt, schon bevor man liest hat man mehrere Fragen an dieses Werk und das macht es noch spannender, als es das ohnehin bereits ist. Auch wenn das Cover so trostlos zu sein scheint, gefällt mir das äußere Aussehen des Buches sehr gut. Ich bin sowieso grundsätzlich in den Manesse-Verlag verliebt, was ihr bestimmt bereits mitbekommen habt. Der Schreibstil ist sehr interessant und authentisch. Der Zynismus gefällt mir sehr gut, da ich ein großer Fan davon bin. Ich musste jedoch wirklich in der richtigen Stimmung sein, um dieses Buch zu lesen. Es ist keine einfache Erzählung, die man mal eben nebenbei in der Trambahn lesen kann - man sollte sich mehr Zeit dafür nehmen. Die Thematik finde ich sehr interessant. Wenn man sich ausreichend Zeit für die Kurzgeschichten lässt, wird man mit diesem Buch sehr viel Spaß haben. Versucht es einfach selbst und erzählt mir nachher gerne in den Kommentaren, wie es euch gefallen hat und welche Kurzgeschichte euer Favorit ist. Fazit Ein sehr schönes Buch!

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Vita

Pierre Drieu la Rochelle

Pierre Drieu la Rochelle (1893–1945) scheiterte im Politikstudium und nahm dann am Ersten Weltkrieg teil. Danach führte er ein mondänes Leben als Romancier, Essayist und Journalist. Zunächst stand er den Surrealisten und ihren linken Idealen nahe. Während des Vichy-Regimes kollaborierte er mit den Nazis. 2012 wurde er in Frankreichs prestigereichste Klassikerkollektion Bibliothèque de la Pléiade aufgenommen.

Zum Autor

Andrea Spingler

Andrea Spingler, geboren 1949 in Stuttgart, studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie in München. Seit 1980 übersetzt sie französische Literatur und erhielt dafür den Eugen-Helmlé-Preis 2007 sowie den Prix lémanique de la traduction 2012. Sie lebt in Oldenburg und Südfrankreich.

Zur Übersetzerin

Eva Moldenhauer

Eva Moldenhauer, 1934 in Frankfurt/Main geboren, ist seit 1964 als Übersetzerin tätig. Sie übersetzte u.a. Claude Simon, Jorge Semprun, Agota Kristof, Jean Paul Sartre und Lévi-Strauss. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. 1982 mit dem "Helmut-M.-Braem-Preis" und 1991 mit dem "Celan-Preis". 2005 wurde sie für ihre Neu-Übersetzung von Claude Simons "Das Gras" für den "Preis der Leipziger Buchmesse" nominiert.

Zur Übersetzerin

Pressestimmen

«Ein Buch, wie wir es vom Ersten Weltkrieg noch nicht gelesen haben.»

«Man lernt einen sehr subtilen und sehr spannenden Autor kennen. ... Eine sehr sorgfältig gemachte und lesenswerte Ausgabe.»

«Seine erstmals übersetzten Erzählungen vom Ersten Weltkrieg zeigen: Er konnte auch anders, skeptisch, cool. Ein Kriegsbuch, wie es kein zweites gibt. So abgebrüht, so schonungslos.»

DIE WELT, Literarische Welt, Tilman Krause (07. May 2016)

«Man sollte ihn lesen. Nicht nur, weil er ein begnadeter Stilist war, seine Prosa Drive und Rhythmus hat. Sie erzählt von Anmaßung und Absturz.»

taz. die tageszeitung, Robert Miessner (08. July 2016)

«Stilistisch brillant … Diesem großen Zerrissenen sollte man kritisch begegnen. Nur lesen sollte man ihn.»

Der Tagesspiegel, Tobias Schwartz (19. June 2016)

«Es besticht nicht nur der elegante Stil, sondern auch Drieus Geschick zu einer ironischen, bisweilen gar zynischen Zeichnung von Charakteren.»

Berliner Zeitung, Jörg Aufenanger (21. January 2017)

«Drieus Bücher sind weit mehr als nur zeithistorische Zeugnisse. … Wer in menschliche Abgründe blicken will, bekommt einiges geboten.»

«Die moralische Ambivalenz dieses Schriftstellers tut seiner exezellenten Erzählweise keinen Abbruch. La Rochelle schreibt mit spitzer Feder auf rohem Fleisch, ein Stilist ersten Ranges.»

Lesart. Unabhängiges Journal f. Literatur, Heike Kunert, Heft 2/2016