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Hauke Goos (Hrsg.), Alexander Smoltczyk (Hrsg.)

»Ein Sommer wie seither kein anderer«

Wie in Deutschland 1945 der Frieden begann – Zeitzeugen berichten
Ein SPIEGEL-BUCH

(3)
Hardcover
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Prominente Zeitzeugen erinnern sich an das Ende des Zweiten Weltkriegs: Wie Deutsche den Friedenssommer 1945 erlebten

Der 9. Mai 1945 war, nach fast sechs Jahren Krieg, der erste Friedenstag in Europa – und der Beginn eines Sommers, der bestimmt war von Aufbruch, Trauer und Lebensgier. Die Bombenangriffe waren vorbei, die Väter und Ehemänner häufig tot oder in Gefangenschaft, die Kinder und Jugendlichen sich selbst überlassen, die Zukunft war ungewiss. Für alle waren es Wochen der Not, für die meisten auch der Scham: Zu Massenvergewaltigungen und Vertreibungen kam die Erkenntnis, dass die besiegten Deutschen nicht nur Opfer waren, sondern eine historische Schuld auf sich geladen hatten. Aus bewegenden Dokumenten und Erinnerungen heute noch lebender Zeitzeugen wie Klaus von Dohnanyi, Martin Walser, Theo Sommer u.a. zeichnen Hauke Goos und Alexander Smoltczyk ein Bild dieses Sommers. In den vielen Stimmen dieses Buches wird nicht nur der Beginn des Friedens noch einmal hautnah erlebbar, es wird auch deutlich, wie prägend er war für all das, was später kam. Aufwändig gestaltet und vierfarbig bebildert.

»Die historischen Momentaufnahmen, die Hauke Goos und Alexander Smoltczyk in den Erinnerungsstücken eingefangen haben, handeln von Geschichte als menschlichem Drama.«

Neue Zürcher Zeitung (10. July 2021)

Hardcover mit Schutzumschlag, 240 Seiten, 15,0 x 22,7 cm
mit zahlreichen Abbildungen
ISBN: 978-3-421-04881-3
Erschienen am  19. April 2021
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Eindrückliche Zeitzeugenberichte

Von: Annalena

17.07.2022

Der 8. Mai 1945 markiert einen tiefen Einschnitt in der deutschen Geschichte. Ein verbrecherisches Regime war am Ende und mit ihm eine Weltanschauung. Nach fast sechs Jahren Krieg war in Europa der Frieden eingekehrt. Wie haben die Menschen den ersten Nachkriegssommer erlebt? Was haben sie empfunden, gedacht, gehofft? Welche Erwartungen, welche Pläne und welche Zukunftsvorstellungen hatten sie? Und wie begegneten sich jene, die vor Hitler fliehen mussten und jene, die ihm zugejubelt haben? Aus Tagebüchern dieser Zeit sowie Erinnerungen von Zeitzeugen wird in »Ein Sommer wie seither kein anderer« ein reichhaltiges Bild davon, wie unterschiedlich die Nachkriegszeit erlebt wurde, gezeichnet. Bei den Zeitzeugen haben die Herausgeber Hauke Goos und Alexander Smoltczyk eine schöne und abwechslungsreiche Auswahl aus prominenten und unbekannten Stimmen getroffen. Die Einzelerzählungen haben sie zu einer kontrastreichen Chronik für die drei Monate vom 9. Mai bis 9. August 1945 zusammengefügt. Die facettenreichen Eindrücke vom damaligen Alltag der Leute, von ihren Sorgen und Hoffnungen, sind sehr interessant und bewegend. Für meinen Geschmack hätten die Zeitzeugenberichte allerdings ausgiebiger sein dürfen. Ehe man sich in die Lebenssituation einer Person eingelesen hatte, war der Bericht schon zu Ende und man musste sich wieder auf einen neuen einlassen. Zwar wird somit die Gleichzeitigkeit der Geschehnisse und Stimmungen gut dargestellt, doch lässt das Buch wenig Zeit zum Einfühlen und Reflektieren. Viele Schwarz-Weiß-Fotografien illustrieren die Erzählungen und vermitteln so ein eindrückliches Bild von Deutschland im Sommer 1945. In der Mitte des Buches sind außerdem Porträts der Zeitzeugen wie auch Fotokopien historischer Dokumente enthalten. Man erhält auf diese Weise einen umfassenden Einblick in die gelebte Vergangenheit. Trotzdem war die Chronik etwas schwierig zu lesen – nicht nur aufgrund des schwerwiegenden Inhalts, sondern vor allem wegen des Layouts und stellenweise auch wegen der Sprache. Durch eine Zweiteilung der Seiten (ein graues Banner am oberen Rand, das sich vom Rest der Textseite abhebt) mit jeweils einem Textstrang, der sich über mehrere Seiten erstreckt, wird man als Leser vor die Entscheidung gestellt, ob man zuerst den Text im grauen Banner oder den Haupttext liest. So oder so muss man jedoch, wenn man eine Passage fertiggelesen hat, wieder zurückblättern, um den zweiten Textstrang zu lesen. Das hat mich etwas überfordert, da ich oft nicht wusste, wo ich zuerst mit dem Lesen beginnen sollte. Die Sprache der Zeitzeugenberichte ist zudem teilweise veraltet und deshalb nicht ganz leicht zu lesen – was das Buch dafür aber natürlich umso authentischer macht und was ich deshalb auch nicht als Manko, sondern eher als Pluspunkt werte. Insgesamt empfand ich »Ein Sommer wie seither kein anderer« als eine sehr anregende und lehrreiche Lektüre, die aufgrund der zwei genannten Kritikpunkte 4 von 5 Herzen bekommt. Ich finde es großartig, dass die Herausgeber rund 75 Jahre nach Kriegsende noch einmal die Gelegenheit ergriffen haben, mit den letzten verbliebenen Zeitzeugen zu sprechen und kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie viel Mühe, Arbeit und Engagement in diesem Dokument steckt. Deshalb bin ich sehr dankbar, dieses Buch von der Penguin Random House Verlagsgruppe als Rezensionsexemplar erhalten zu haben und die ergreifenden Erlebnisse aus dieser Zeit nachlesen zu dürfen.

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Ein bewegendes und erschütterndes Zeitzeugendokument, das ein vielschichtiges Bild des unmittelbaren Nachkriegssommers 1945 zeichnet!

Von: Buch_zeit

25.10.2021

Sommer 1945: „Ein Sommer des Erschreckens, der Scham, der Not, der Verzweiflung, des Hungers - gleichzeitig auch ein Sommer des Aufbruchs, der Hoffnung und der Lebensfreude. […] Ein Sommer wie seither kein anderer.“ Hauke Goos und Alexander Smoltczyk lassen in dem 240-seitigen Band „Ein Sommer wie seither kein anderer - Wie in Deutschland 1945 der Frieden begann“, erschienen am 19. April 2021, 24 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen von ihrem unmittelbaren Nachkriegssommer berichten, ergänzt durch eine Collage aus Tagebucheinträgen und Meldungen jener Zeit. Vielen lieben Dank @bloggerportal, die Deutsche Verlags-Anstalt und den SPIEGEL-Buchverlag für das kostenlose Rezensionsexemplar! In Europa begann am 09. Mai 1945 der Frieden nach fast sechs Jahren Krieg, Verheerung und unermesslicher Gräueltaten. Und es begann auch ein Sommer, der einen Übergang darstellte, zwischen den Schrecken des Krieges und dem Neuanfang; Aufbruch, Trauer, Not, Lebensgier und Scham lagen nah beieinander. „Weniges war sicher in diesem Sommer. Eine Zwischenzeit. Die Vergangenheit war noch nicht vergangen, die Zukunft hatte noch nicht begonnen.“ „Dieser Sommer 1945 bestand ausschließlich aus Gegenwart. Es gab nie eine Pause in dieser Zeit. Die Menschen waren von morgens bis abends unterwegs, um ihr Überleben zu sichern. Jeder Tag war eine Herausforderung.“ Und die Zukunft ungewiss. Ein Sommer, den jeder vollkommen unterschiedlich erlebte, je nach Lebenssituation, Erfahrungen, Alter, Geschlecht, Besatzungszone und Erlebnissen. Die Herausgeber haben im vorliegenden Werk Gespräche mit 24 Zeitzeugen dieses besonderen Sommers 1945 geführt, die heute alle um die 90 Jahre alt sind. Prominente, wie Klaus von Dohnanyi, Martin Walser, Theo Sommer, Marianne von Weizsäcker, kommen ebenso zu Wort wie vollkommen Unbekannte, sei es eine Auschwitz-Überlebende, ein junger Soldat der russischen Armee, Emigranten oder ein dreizehnjähriges Mädchen. All diese Zeitzeugen berichten von ihrem individuell erlebten Sommer 1945, erinnern sich mit unglaublicher Klarheit und Unmittelbarkeit an diese prägenden Wochen, an die Gerüche, Geräusche und Geschmäcker dieses einzigartigen und prägenden Sommers. Es ist ein bewegendes Dokument entstanden, dass die vielfältigen Stimmungslagen und Erfahrungen dieses Sommers aufzeigt, sodass man als Nachgeborener erahnen kann, wie diese Zeit der Zäsur empfunden wurde, wie der Beginn des Friedens erlebt wurde. Diese Sammlung ermöglicht einen einzigartigen Einblick in eine für uns umbegreifliche und einzigartige Zeit. Diese kontrastreichen Erinnerungen zeichnen ein lebendiges und vielstimmiges Bild des Sommers 1945 und zeigen, wie individuell die Erfahrungen waren. Ich bin dankbar und beeindruckt davon, wie präsent diesen letzten Zeitzeugen dieser viele Jahrzehnte zurückliegende Sommer ist und sie ihre ganz persönlichen Erinnerungen teilen. Die einzelnen Schicksale haben mich bewegt, ernüchtert und erstaunt und zeichnen in ihrer Gesamtheit eine historische Momentaufnahme dieses keinesfalls unbeschwerten Neubeginns nach der militärischen und moralischen Niederlage Deutschlands. Der Sommer 1945 war ein Nebeneinander von Ausnahmezuständen, Hoffnung und Optimismus neben der Sehnsucht nach Vergebung und dem Wunsch nah Vergeltung, Erleichterung, Trauer und Sorge. Die Chronik der Erinnerungen wird jeweils durch eine kurze Vorstellung der Person des jeweils Erzählenden ergänzt und durch eine Collage aus Tagebucheinträgen und Meldungen, die chronologisch nach Datum sortiert vom Ende des Krieges bis zum Abwurf der Atombomben über Japan Anfang August 1945 aufgeführt sind. Diese Tagebucheinträge laufen im oberen Drittel der Seiten in einem gesonderten Kasten fortlaufend über die einzelnen Erinnerungen hinweg, was leider den Lesefluss etwas gestört hat. Diese Tagebucheinträge haben zudem nicht wirklich viel zu den Erinnerungen beigetragen und waren für mich verzichtbar. Des Weiteren ist der Sammelband mit zahlreichen Fotos jenes Sommers sowie Fotografien der Erzählenden, die während der Interviews entstanden bebildert. Ich kann diese Sammlung aus Erinnerungen und Tagebucheinträgen jedem empfehlen, der sich für die unmittelbare Nachkriegszeit interessiert. Man findet ein bewegendes und wichtiges Zeitzeugendokument, das zwischen Leid und Lebensgier oszilliert!

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Vita

Hauke Goos, Jahrgang 1966, arbeitete nach dem Geschichtsstudium zunächst für das SAT.1-Magazin »Akte«, ehe er 1999 zum Magazin SPIEGELreporter kam. Von 2001 bis 2022 schrieb er für das Reportagenressort des SPIEGEL, heute leitet er dort das Sportressort. Bei DVA sind bislang von ihm erschienen »Ein Sommer wie seither kein anderer« (zusammen mit Alexander Smoltczyk, 2021) und der Kolumnenband »Schöner schreiben« (2021). Er lebt mit seiner Familie in Hamburg.

Zum Herausgeber

Alexander Smoltczyk, geboren 1958, studierte Philosophie, Volkswirtschaft und Agrarökonomie. Nach Stationen bei der taz, Geo und der Wochenpost ist er seit 1997 als Reporter beim SPIEGEL. Korrespondenzen in Paris, Rom, Abu Dhabi und Lissabon. Für seine journalistischen Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet. Smoltczyk ist Autor mehrerer Sach- und Kinderbücher. Er lebt mit seiner Familie in Lissabon.

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