Der Schwede möchte seine Ruhe haben. Umgekehrt lässt er auch andere in Ruhe. Oft wird dieser tiefe Wunsch nach Unabhängigkeit als Gefühlskälte missverstanden. Doch der Schwede lebt das Ideal der Gleichheit. Was allerdings bedeutet das für die Gesellschaft? Was für die Politik? Und was können wir in Deutschland daraus lernen? Die beiden renommierten Historiker Henrik Berggren und Lars Trägårdh setzen sich mit der Geschichte des Wohlfahrtsstaates auseinander und mit der Befreiung des Individuums aus sämtlichen zwischenmenschlichen Abhängigkeiten. Sie zeigen, worin sich der Erfolg des »schwedischen Modells« begründet – indem sie fragen, was den Schweden als Menschen auszeichnet. Und das stimmt nicht immer mit dem Bild überein, das wir von unseren nordischen Nachbarn haben. Und vor allem zeigen Berggren und Trägårdh im Vergleich mit Deutschland: Während hierzulande die kleinste Einheit der Gesellschaft die Familie ist, ist es in Schweden das Individuum. Und die Auswirkungen sind immens.
Henrik Berggren ist Autor und Historiker. Sein gefeierte Biografie Olof Palme – Vor uns liegen wunderbare Tage, wurde in sechs Sprachen übersetzt. Lars Trägardh lehrt als Geschichtsprofessor an der Ersta Sköndal Universität.
Wer war Olof Palme? Buchvorstellung der Palme-Biografie in 3sat Kulturzeit
DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Schwedischen
von
Susanne Dahmann
Originaltitel: Är svensken människa? : gemenskap och oberoende i det moderna Sverige
Originalverlag: Norstedts
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 560 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 10 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-442-75470-0
€ 24,99 [D] | € 25,70 [A] | CHF 34,90* (* empfohlener Verkaufspreis)
Verlag: btb
Erschienen: 08.03.2016
JANTE - DIE UNSICHTBARE MACHT
Von: Suzanne Forsström aus Berlin Datum: 31.05.2017
Gleichheit, Bescheidenheit und Gemeinschaft - das ungeschriebene Jante-Gesetz ist fest in den Köpfen von uns Schweden verankert. Das Wir-Gefühl wird groß geschrieben. Dennoch kommt das Ich nicht zu kurz. In diesem Buch wird kritisch, aber auch lobend beschrieben, wie den Schweden die Gratwanderung zwischen öffentlichen Kollektivismus und privaten Individualismus (meistens) gelingt.
Wichtig ist noch hinzuzufügen, dass die Schweden sich DURCH den Staat frei fühlen, während die Deutschen sich VOM Staat frei fühlen wollen.
Warum Schweden gerne Steuern zahlen
Von: Tilmann Bünz aus Hamburg/ Spillersboda Datum: 16.03.2016
Wer Schweden wirklich verstehen will, der sollte dieses Buch unbedingt lesen. Die beiden Autoren gehören zu den klügsten Köpfen ihres Landes. Auch ihnen sind ihre Landsleute oft ein Rätsel in ihrer Verschlossenheit und Steifheit . Schweden wollen vor allem eins : in Ruhe gelassen werden in ihren weiten schönen Land.
Nun führt die Angst vor allzu großer Nähe leicht zur Vereinzelung. Um so wichtiger wird der Staat . Berggren und Trädgardh beschreiben virtuos den einzigartigen Pakt von Indiviuum und Staat und erklären so auch , warum die Schweden gerne Steuern zahlen Wer dieses Buch liest , versteht auf einmal das scheinbar Widersprüchliche : Freiheitsliebe und Staatsglaube gehören zusammen ebenso wie Gastlichkeit und gesenkte Blicke im Bus.