Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Ulrike Draesner

Schwitters

Roman

(6)
Hardcover
25,00 [D] inkl. MwSt.
25,70 [A] | CHF 34,50 * (* empf. VK-Preis)
Benachrichtigungen aktiviert

In der Buchhandlung oder hier bestellen

Ausgezeichnet mit dem Bayerischen Buchpreis – Ein tiefgründiger, dabei humorvoller Roman über die Kraft der Kunst in dunklen Zeiten

Wie fängt man eine Zukunft an, die eigentlich schon aufgehört hat? Mit einem Streifen Meer zwischen sich und seiner Heimat, seiner Sprache, sich selbst? Kurt Schwitters ist 49, als ihn die Nationalsozialisten zur Flucht aus Hannover zwingen. Sein Erfolg, Werk, Besitz, die Eltern und seine Frau Helma bleiben zurück. Die Kunst weicht der Kunst des Überlebens. In Norwegen, London und endlich dem Lake District beginnt Schwitters‘ zweites Leben in fremder Sprache. Wantee, die neue Frau an seiner Seite, hält ihn auf Kurs und seinen Kopf über Wasser, selbst als der Wortkünstler verstummt. Im Merzbau hat Schwitters einen anderen Weg gefunden, um Himmel und Heiterkeit, das Funkeln der Wiesen und die Durchsichtigkeit der Luft einzufangen. Mit irrwitziger Disziplin, bis zur Erschöpfung. Wer ihn dabei beobachtet, begreift: Kunst bildet die Welt nicht nach. Sie übersetzt sie in Formen, die uns berühren.

In ihrem Roman folgt Ulrike Draesner dem Schriftsteller und bildenden Künstler Kurt Schwitters ins Exil. Es sprechen Kurt, seine Frau, sein Sohn, seine Geliebte. In einer virtuosen Mischung aus Fakten und Fiktion entsteht das Panorama einer Zeit, in der angesichts einer brennenden Welt neu um Freiheit und Kultur gerungen wird. Ein tiefgründiger, dabei humorvoller Roman über die Kraft der Kunst, darüber, wie sie entsteht und was sie vermag.

»Ulrike Draesner begleitet in ihrem biografischen Roman ›Schwitters‹ den Künstler Kurt Schwitters ins Exil nach Norwegen und England. Mit einer ganz eigenen, hochmusikalischen Sprache beschreibt sie den Kampf des Künstlers gegen das Verstummen.«

Bayerischer Buchpreis 2020 - aus der Begründung der Jury (19. November 2020)

ORIGINALAUSGABE
Hardcover mit Schutzumschlag, 480 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
Mit farbigem Poster im Umschlag
ISBN: 978-3-328-60126-5
Erschienen am  24. August 2020
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Ähnliche Titel wie "Schwitters"

Das graue Phantom
(3)

Clive Cussler, Robin Burcell

Das graue Phantom

Das Mädchen im Strom
(1)

Sabine Bode

Das Mädchen im Strom

Goldbrokat

Andrea Schacht

Goldbrokat

Was ich liebe - und was nicht
(5)

Hanns-Josef Ortheil

Was ich liebe - und was nicht

Gelenke des Lichts

Emanuel Maeß

Gelenke des Lichts

Vaterjahre

Michael Kleeberg

Vaterjahre

Hatten wir nicht mal Sex in den 80ern?

Timo Blunck

Hatten wir nicht mal Sex in den 80ern?

Das Haus Morell - Glanz und Sünde

Penny Vincenzi

Das Haus Morell - Glanz und Sünde

Die Berlinreise
(1)

Hanns-Josef Ortheil

Die Berlinreise

Die Rückkehr
(7)

Hisham Matar

Die Rückkehr

Herrliche Zeiten
(1)

Norbert Leithold

Herrliche Zeiten

Die Stunden

Michael Cunningham

Die Stunden

Das Erbe von Temple Hill
(3)

Judith Kinghorn

Das Erbe von Temple Hill

Der Dünensommer

Sylvia Lott

Der Dünensommer

Vergeltung

Robert Harris

Vergeltung

Brüder

Jackie Thomae

Brüder

Böses Erwachen

Deborah Crombie

Böses Erwachen

Im Luftschloss wohnt kein Märchenprinz

Christoph Dörr

Im Luftschloss wohnt kein Märchenprinz

Das Leonardo-Papier

Susanne Goga

Das Leonardo-Papier

Brüder (Sonderausgabe Ein Buch für die Stadt Köln 2021)

Jackie Thomae

Brüder (Sonderausgabe Ein Buch für die Stadt Köln 2021)

Rezensionen

Zwischen Kurt und Körst

Von: Aufklapper # 2

01.03.2021

Wie Kunst Menschen verbindet, zu ihrem Lebensinhalt wird und unter den unwirtlichsten Umständen entsteht, schildert Ulrike Draesner feinsinnig aus den unterschiedlichsten Perspektiven und Zeitpunkten in Kurt Schwitters Leben (1887–1949) oder vielmehr den Leben derer, die ihn begleiteten. Dennoch ist ‚Schwitters‘ kein „Kunst-Roman“. Es ist eine Geschichte von Flucht, Exil und Heimatlosigkeit und der einen Konstante – Schwitters Kunst –, die ihn und alle mit ihm verbundenen Menschen am Leben hält. Hannover 1936, bei Kurt Schwitters jüdischen Nachbarn fährt ein Lastwagen vor. Menschen und Gegenstände werden verfrachtet – die Familie ist nicht mehr deutsch. Schwitters ist zwar deutsch, seine Kunst gilt aber als entartet und als Epileptiker ist er gleich nochmals unwert und den Verfolgungen der Gestapo ausgesetzt. Mit dieser Eingangsszene beginnt Draesners Roman über den bis in unsere Zeit hin prägenden Dadaisten Kurt Schwitters. Wie die Autorin selbst klargestellt hat, ist der Roman keine Biografie, obwohl detailliert recherchiert die letzten elf Lebens- und Schaffensjahre von Schwitters beschrieben werden. Ebenso wenig werden „Sachbuch-Leser“ bedient – der Roman scheint etwas dazwischen zu sein. Ein hybrides Konstrukt, das sich durch Perspektivenwechsel, der Erschaffung einer „Schwitters-Kunst-Sprache“ und tiefen Einblicken in das Leben des Künstlers auszeichnet. Das „Deutsche Leben“ bildet den Ausgang des dreigeteilten Romans. Der Anfang harzt. „Kurts Satz hingegen war auf Kurtweise präzise. Also verwirrend.“ In etwa so präsentiert sich der Anfang des Romans, der zugleich das Ende seines „Deutschen Lebens“ markiert. Der Leserin bleibt nur wenig Zeit sich in den Roman einzulesen – er beginnt mitten in Schwitters Leben und dies mit einer zu Beginn gewöhnungsbedürftigen Tiefe, die den Roman im weiteren Verlauf jedoch auszeichnet. Es ist die Geschichte von Schwitters innerem Sein, in dem die Autorin auf bemerkenswerte Art und Weise verschwindet. Der Leser muss ankommen, sich zurechtfinden, sich an die Sprache gewöhnen und lernen, Schwitters zu verstehen. Gleichzeitig ist der Beginn ein Ende – Schwitters wird Deutschland für immer verlassen. Seine Frau Helma, seine „Nazi-liebende“ Schwiegermutter „Fiderallala“ und seine Mutter, vor allem aber seinen mehrere Stockwerke übergreifenden „Merzbau“ in seiner Hannoveraner Villa, zurücklassen und mit seinem Sohn Ernst und dessen Ehefrau im norwegischen Exil leben. Im letzten Augenblick vor dem Einfall der deutschen Truppen in Norwegen gelingt ihnen die Flucht nach England. Als „Enemy Alien“ auf der Isle of Man interniert, verbringt Schwitters sein erstes Jahr im zweiten Exil, um nach seiner Freilassung ins von V-2 Angriffen verwüstete London zu gehen. Seine Kunst nimmt Schwitters überall hin mit – nicht physisch, Schwitters lebt seine Kunst, jeder Gedanke, den Draesner Schwitters zuschreibt, scheint seine Kunst zu sein. Im Londoner Exil lernt er Edith „Wantee“ Thomas kennen, die für ihn bald unersetzlich wird, denn „sie war seine Brücke, seine Lebensversicherung, sein keineswegs heimlicher Trost.“ Schwitters Zwiespalt zwischen der Erinnerung an die Vergangenheit und dem Wunsch, im Vergessen zu versinken, versteht Draesner zu vermitteln. Seien es die Wortspiele, die Schwitters zwischen dem Deutschen und Englischen treibt, die Übersetzungsversuche seiner „Anna Blume“ oder den Vorsatz, die deutsche Sprache niemals wieder zu verwenden, nur um dann später doch wieder darauf zurückzukommen. „Zweite und dritte Sprachen konnten wunderbar getarnte Weisen sein, Abstand zu halten“ – Abstand zur Vergangenheit zu halten wird Schwitters dagegen nie vollkommen gelingen. Seine früheren Leben starben für ihn nicht; „irgendwann versuchten sie, sich unter der neuen Existenz, die sie begraben hatte, hervorzukämpfen.“ Prägendes Merkmal dieses Romans ist, wie Draesner gekonnt Details aus Schwitters früheren Leben an der richtigen Stelle in einen Kontext stellt und in einem neuen, manchmal klärendem, aber immer tiefergehenden Licht erscheinen lässt. Ulrike Draesner versteht es, die namensgebende Figur nicht nur über sich selbst sprechen zu lassen, sondern auch seine Begleiterinnen und Begleiter über ihn und die anderen Menschen in Schwitters Leben zu Wort kommen zu lassen. Diese Perspektivenwechsel zeichnen den Roman aus und machen ihn zu einem wunderbaren Stück Erzählkunst. Jede Person wird mehrfach durch andere oder eigene Blickwinkel beschrieben, die Leserin erfährt immer wieder Neues, Zurückliegendes, Gleiches, doch fortwährend anders. Dreigeteilt ist der Roman, weil die Geschichte nicht mit Schwitters „Englischem Leben“ und seinem Tod endet. Sein „Nachleben“ wird genauso gekonnt geschildert und gibt nun endlich auch Edith Thomas eine Stimme. Es sind gerade die Frauen im Hintergrund, die Draesner sprechen lässt und dadurch dem Protagonisten eine weitere, tiefere Betrachtungsebene verleiht; es erlaubt, ihn ein wenig mehr zu verstehen. Die Kunst, das Überlebensmittel im Roman – nicht nur für Schwitters, auch für Helma, „Wantee“ und seinen Sohn Ernst – verbindet und gibt dem Roman eine Konstante, an der sich der Leser orientieren kann. Kurt Schwitters Leitgedanke beim Erschaffen seiner Kunst war wohl: „Nachdenken über Wiederholung und Müll. Erkunden, wie aus zweckgebundener verbrauchter Materie allein durch Kombination und Rekombination etwas Unbegreifliches entstand. Das Geistige der Kunst hatte Kandinsky es genannt. Er nannte es Merz.“ Wie sehr sich auch Ulrike Draesner diesem Motto verschrieben hat, wird in ihrem neuesten Roman deutlich. Sie setzt „verbrauchte“ Materie einer Biografie durch Kombination und Rekombination zu etwas zusammen, das der Leserin wohl ungreifbar erschiene, würde Draesner nicht Dialoge, Gedanken und Schwitters Umwelt hinzufügen und in etwas Verständliches übersetzen – etwas Hybrides zwischen Biografie, Exil- und Kunst-Roman, eine Erzählung, die den Menschen Schwitters hinter seiner Biografie erfahrbar macht. So gelingt es, den Protagonisten, seine bildende und literarische Kunst mit Tiefe und dennoch nicht ohne die nötige Leichtigkeit zu beschreiben, die wohl durch eine ausschließlich biografische Darstellung, allein wegen des Wesens des Schwitter’schen Dadaismus, als der wohl pursten Form seiner Person, nicht möglich gewesen wäre. Wer sich auf Schwitters einlässt, der wird überrascht und berührt.

Lesen Sie weiter

Merz und DADA – Schwitters experimentell

Von: Marina Büttner

24.02.2021

Die 1962 geborene Schriftstellerin Ulrike Draesner ist sehr vielseitig in ihrem Tun. Sie schreibt Romane und Lyrik und sie übersetzt. Zuletzt waren ihre Übersetzungen der beiden Lyrikbände „Wilde Iris“ und „Averno“ der diesjährigen Literaturnobelpreisträgerin Louise Glück aus dem Englischen im Gespräch. Mit ihrem neuesten Roman „Schwitters“ über das Leben, des vor allem für sein Gedicht „Anna Blume“(siehe unten) bekannten Merz-Künstlers (1887 – 1948) bringt sie das Thema Sprache und das Schreiben in einer fremden Sprache auf den Tisch. Die Idee zum Roman kam auf sie zu, als sie 2015 als „poet in residence“ in Oxford lebte und plante, einen Roman in englischer Sprache zu schreiben. Den Roman darf man sich nicht als Künstlerbiographie vorstellen. Es geht eher um den Mensch Kurt, seine Beziehungen und um die Flucht vor den Nazis ins Exil. In Hannover konnte er nicht bleiben. Seine Kunst wurde in den Ausstellungen „Entartete Kunst“ gezeigt. Außerdem litt er an epileptischen Anfällen. So blieb Ehefrau Helma mit den beiden Müttern in der heimischen Villa zurück. Zunächst ging er 1940 nach Norwegen, wo bereits Sohn Erich lebte, der eine Norwegerin geheiratet hatte. Seinen Merzbau zurückzulassen war für ihn das schwerste und so begann er im Exil immer wieder mit kleineren Varianten davon. „Deutschland gewann Schlacht um Schlacht. Land. See. Luft. Militärisch fuhr das Deutsche Reich durch die Welt, als wäre die Welt ein Butterkuchen. Aufschneiden, mit deutschem Quark bestreichen, braune Rosinen drüberstreuen.“ Draesner schildert in drei Teilen (Das deutsche Leben, Das englische Leben, Das Nachleben) zunächst das recht bequeme Leben ohne Geldmangel in der geerbten Villa in Hannover. Dann lebt Kurt bei Sohn und Schwiegertochter in Lysaker, Norwegen, wo die Schwitters auch zuvor schon viele Sommer verbrachten. Doch bald schon sind sie auch dort durch den Einmarsch der Deutschen nicht mehr sicher. Die beschwerliche Reise nach England beginnt, auf der sie nach und nach fast alles an Besitz zurücklassen müssen. In England wird er zunächst als feindlicher Ausländer auf der Isle of Man inhaftiert. Doch sogar da ist er künstlerisch tätig. Schwitters muss im Exil seine Sprache wechseln. Erst Norwegen, dann England. Da er im Exil nicht in Deutsch schreiben will, beschränkt er seine Kunst auf Collagen, Skulpturen und nach Kriegsende wegen Geldmangel auch auf Porträtmalerei. In England erfährt er, dass die heimische Villa zerbombt wurde, später, dass Helma gestorben ist. Zu dieser Zeit lebt er allerdings schon längst mit einer anderen (wesentlich jüngeren) Frau zusammen und hat kaum noch Kontakt in die Heimat. Edith, genannt Wantee, trifft er in London, beide ziehen zusammen nach dem Krieg aufs Land im Lake Distrikt. In diesem Zusammenhang zeigt sich auch, wieviel Rückenstärkung Schwitters von der jeweils aktuellen Frau erhält (was ja bei vielen großen Künstlern der Fall war), um weiter seiner Kunst nachgehen zu können. „“Please, help yourself, on all accounts.“ Das fühlte sich besser an als auf Deutsch: Er half sich auf allen Konten, schüttete Hilfe in sich hinein, Zucker, my Dear, Milchtee, knackte den vierten Ingwerkeks aus der Küche von Mrs. Pierce, wobei er Mr. Pierce kontenhaft (sozusagen für alle Fälle) anlächelte. Die englische Sprache kroch ihm in den Kopf und half ihm auf die Sprünge.“ Wantee und Kurt leben in Amberside in ziemlich prekären Verhältnissen. Kurt entscheidet sich dennoch in England zu bleiben. Den Kontakt nach Hannover stellt er fast komplett ein und als der Sohn ihn nach Norwegen einlädt, wo er nun wieder lebt, lehnt Kurt ab. Trotz des Geldmangels und der immer mehr schwindenden Gesundheit hat er eine Art neues Zuhause gefunden. Die raue Natur inspiriert ihn und Wantee steht in allem hinter ihm. Endlich entsteht auch in einer angemieteten Scheune ein neuer Merzbau. Beenden kann er ihn leider nicht mehr. Schon im Jahr 1948 stirbt Schwitters, kurz nachdem er die englische Staatsbürgerschaft erhalten hat. Im letzten Kapitel „Das Nachleben“ schildert Draesner noch den erbitterten lange währenden Streit zwischen Edith und Ernst um Kurts Testament und das Erbe. Und erzählt vom Transport der letzten Merzbau-Wand in ein englisches Museum. Draesners Art zu schreiben ist in diesem Roman sehr experimentell (siehe Auszug Foto oben). Oft legt sie Schwitters Sprachspielereien in den Mund, die auf Dauer das Lesen sehr stockend machen. Das mag sicher zu DADA-Schwitters passen, für mein Gefühl ist es manchmal etwas zu übertrieben. So verlieren sich auch oft Zusammenhänge. Im England-Teil spielt sie auch viel mit der englischen Sprache. Etwas, was sie auch in den eigenen Gedichten oft macht. Besonders gefallen mir die Textstellen, in denen Kurt durch die englische Landschaft streift und Ideen für seine Kunst schöpft. Hier gelingt es Draesner die Stimmung und Atmosphäre großartig einzufangen und zu vermitteln. Der Schutzumschlag birgt eine Besonderheit. Nach dem Aufklappen findet sich eine große Übersichtskarte über die biographischen Daten Schwitters.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.

Alle anzeigen

Vita

Ulrike Draesner, 1962 in München geboren, wurde für ihre Romane und Gedichte vielfach ausgezeichnet, zuletzt unter anderem mit dem Preis der LiteraTour Nord, dem Deutschen Preis für Nature Writing und dem Ida-Dehmel-Literaturpreis. Von 2015 bis 2017 lehrte sie an der Universität Oxford, seit April 2018 ist sie Professorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Dort und in Berlin lebt und schreibt sie – neben Romanen und Gedichten auch Erzählungen und Essays. Für »Schwitters« wurde Draesner der Bayerische Buchpreis 2020 verliehen.

Zur Autorin

Pressestimmen

»Es ist ein Roman voller Leben, Drama – der Versuch, dem Leben eine Form abzugewinnen durch Kunst, dem Leben eine Form einzuschreiben, die vorher nicht da war. Da gibt es keine moralische Bewertung der Figuren, alle werden verteidigt. (…) Wenn das keine Literatur ist, die was von Freiheit weiß, die was riskiert und gleichzeitig so viel kann!«

»Ulrike Draesner ist es dank ihrer feinen Sprachempfindlichkeit gelungen, diese Geschichte eines deutschen Exilanten und seiner Sprach- und Weltenwechsel von jedweder Schwärmerei freizuhalten und das späte Leben von Kurt Schwitters in all seinen Brüchen und markanten Selbstwidersprüchen freizulegen.«

»Durch Draesners bild- und einfallsreichen Roman wissen wir nun aber, dass er weiterlebt in seiner Kunst, in seiner Beharrlichkeit und seinem Humor. Aus jeder Zeile dieses Buchs scheint seine Stimme zu ertönen, als habe er schon zu Lebzeiten mit Ulrike Draesner Kontakt aufgenommen.«

»Ulrike Draesner hat einen eindringlichen und fabelhaften Migrationsroman geschrieben. Sie erzählt von einem deutschen Leben und einem englischen Leben, die sich im Exil verkreuzen. So ist eine faszinierende epische Collage über Weggehen ohne Ankommen, über Fremdheit ohne Zuhause entstanden.«

Kölner Stadt-Anzeiger Magazin, Michael Braun (04. September 2020)

»Draesner erzählt Schwitters Leben nicht als Künstlerbiografie, sondern als unvollendete Collage, und als exemplarische Geschichte über Entwurzelung.«

ORF-Bestenliste Oktober Platz 9 (01. October 2020)

»Ein Buch der Abbrüche, Neuaufbrüche und Denkbewegungen.«

SWR-Bestenliste Oktober, Platz 9 (01. October 2020)

»Mit ›Schwitters‹ gelingt es Ulrike Draesner, die Welt zum Leuchten zu bringen – so sehr, wie es niemand sonst in der deutschen Gegenwartsliteratur vermag.«

Passauer Neue Presse, Karl Birkenseer (24. August 2020)

»Ulrike Draesner ist eine theoretisch versierte, äußerst selbstreflektierte Autorin, für die Gegenstand und Form korrespondieren müssen.«

DIE WELT, Literarische Welt, Richard Kämmerlings (22. August 2020)

»Dieser Roman ist eine Art Hohelied auf die Kreativität… Ulrike Draesner zeichnet ein sehr liebenswürdiges Porträt von Kurt Schwitters… Das liest sich alles ganz köstlich.«

»Eine Biografie, die eine wahre Lebensgeschichte wird, eben weil sie keine Biografie ist. Dieses Buch ist Kunst. Dadurch blüht der Inhalt zur Wahrhaftigkeit auf.«

Münchner Merkur, Simone Dattenberger (21. September 2020)

»Es ist beeindruckend, wie viel Sprach- und Erzählenergie die Autorin in ›Schwitters‹ gesteckt hat. Energie verlangen die knapp 500 Seiten auch ihren Lesern ab. Doch die Lektüre lohnt sich.«

Badische Zeitung, Oliver Pfohlmann (09. January 2021)

»Macht Spaß, diesen Kurt hier zu begleiten – und zu erfahren, dass Kunst und Leben doch ganz viel miteinander zu tun haben.«

»Draesners ›Schwitters‹ lebt und atmet. ... Ihr Roman ist eine abwechslungsreiche und vielschichtige Komposition, in der Innen- und Außenräume irgendwann zum verführerischen Gesamtkunstwerk verschmelzen.«

»Ich hatte beim Lesen ständig das Gefühl, Kurt Schwitters aus dem Nebenraum fröhlich pfeifen zu hören.«

rbb radioeins, Die Literaturagenten, Thomas Böhm (30. August 2020)

»Sie schreibt nicht über ihn. Sie schreibt ihn. Sie spiegelt seine Wortwerke, Collagen, Skulpturen und Installationen in seinen Geist und lässt ihn zu Wort kommen.«

»Ulrike Draesner hat uns an die Hand genommen und uns an ihrer inspirierenden, poetischen Erkundungsreise auf den Spuren von Kurt Schwitters teilhaben lassen. Kein belehrendes Buch, eher eines, das unendlich viele Fragen aufwirft und bis ins tiefste Innere aufwühlt. Kurzweilig, anregend, empathisch, ja sogar lehrreich – ein großes Leseabenteuer.«

»Zweifellos ein Hybrid, eine literarische Kreuzung zwischen Biographie & Liebesgeschichte - & jedenfalls »kein Künstlerroman« (wie sie selbst bemerkt).... Ein herrlicher literarischer Leckerbissen ist das Ironie sprühende Nachwort der Autorin, very british indeed!«

»Poesie ist das Stichwort: Draesner hat mit ›Schwitters‹ nicht einfach einen biografischen Roman geschrieben, sondern mit unzähligen Wortspielen ein Sprachkunstwerk im Schwitters-Stil.«

Südwest Presse, Jürgen Kanold (31. October 2020)

»Ihr ›Schwitters‹ ist klug, ihr Roman ein pointiertes Zeitporträt, ihr Buch fesselnd. ... Eine schöne Annäherung an einen in seiner Heimat Verfemten, ja Vergessenen.«

buchkultur (A), Ausg. 191, Bernd Schuchter (20. August 2020)

»Dieser Roman will keine Biografie eines Künstlers sein, sondern ist selbst ein Kunstwerk, das sein Sujet, Schwitters, erst hervorbringt.«

Evangelische Zeitung, Friedrich Seven (27. September 2020)

»Der englische Schwitters genießt also ein doppeltes Nachleben – im Museum und nun auch in Draesners fabelhaftem Roman.«

Falter (A), Sigrid Löffler (21. October 2020)

»Detailreich und mit Schwitters-typischen Kurzsätzen zeichnet Draesner den skurrilen Kosmos des Dadaisten nach. Wer sich darauf einlässt, wird reich belohnt.«

GONG | HÖRZU (07. September 2020)

Weitere Bücher der Autorin