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Nava Ebrahimi

Sechzehn Wörter

Roman

(6)
Hardcover
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Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin 2021

Es gibt Wörter, die wir nicht kennen. Deren Bedeutung wir aber erahnen. Als wären sie immer schon hier gewesen. Als hätten sie schon immer in uns gewohnt. Und manchmal wollen sie endlich ausgesprochen werden.

Als ihre Großmutter stirbt, diese eigenwillige Frau, die stets einen unpassenden Witz auf den Lippen hatte, beschließt Mona, ein letztes Mal in den Iran zu fliegen. Gemeinsam mit ihrer Mutter wagt sie die Reise in die trügerische Heimat. Der Rückflug in ihr Kölner Leben zwischen Coworking und Clubszene ist schon gebucht. Doch dann überredet sie ihr iranischer Langzeitliebhaber Ramin zu einem Abschiedstrip nach Bam, in jene Stadt, die fünf Jahre zuvor von einem Erdbeben komplett zerstört wurde. Und Monas Mutter schließt sich den beiden an. Die Fahrt wird für Mona zu einer Konfrontation mit ihrer eigenen Identität und ihrer Herkunft, über die so vieles im Ungewissen ist. Aber manchmal wird uns das Fremde zum heimlichen Vertrauten. Und über das, was uns vertraut schien, wissen wir so gut wie nichts.

»Nava Ebrahimi erzählt in ihrem klugen, poetischen Roman ‚Sechzehn Wörter‘ von einer jungen Frau ‚in zwei Ausprägungen‘«

Norbert Mappes-Niediek, Frankfurter Rundschau (03. May 2017)

ORIGINALAUSGABE
Hardcover mit Schutzumschlag, 320 Seiten, 12,5 x 20,0 cm, 16 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-442-75679-7
Erschienen am  27. March 2017
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

"Das stört mich am meisten, wenn ich im Iran bin: dass ich wahr und unwahr manchmal nicht unterscheiden kann."

Von: Travel Without Moving

21.10.2017

Die Ich-Erzählerin Mona lebt in Deutschland, aber ist gebürtige Iranerin. Gemeinsam mit ihrer Mutter reist sie nach dem Tod ihrer Großmutter ein letztes Mal nach Maschhad im Nordosten des Iran. Durch den Tod der Großmutter wird Monas einzige Verbindung zum Land gekappt und die "anstrengende On-Off-Beziehung" der Ich-Erzählerin zu ihrer alten Heimat beendet. Eigentlich war nur ein kurzer Aufenthalt im Iran geplant und der Rückflug bereits gebucht, doch dann meldet sich Ramin, Monas Daueraffäre im Iran, bei Mona und lädt sie zu einer Abschiedsreise nach Bam ein, in die Stadt, die fünf Jahre zuvor bei einem Erdbeben vollkommen zerstört wurde. Monas Mutter schließt sich den beiden Reisenden an, und für Mona stellt der Ausflug nach Bam eine Reise in die eigene Vergangenheit, in die Geschichte ihrer Familie, in das Leben ihrer Großmutter, ihrer Mutter und ihren Vater dar. Anhand von 16 Farsi-Wörtern, die als Kapitelüberschriften und als roter Faden im jeweiligen Kapitel dienen, erzählt Nava Ebrahimi ihre Geschichte um Mona und die Vergangenheit ihrer Familie. Dabei entsteht ein ungewöhnlich erzählter Roman, bei dem die Ich-Erzählerin häufig die Zeitebene wechselt, den Leser so in verschiedene Epochen mitnimmt und ihre Geschichte mit großer Komplexität erzählt. Diesen Wechsel zwischen den Zeiten (z.B. Iran zu Zeiten des Schah-Regimes, Iran nach der Islamischen Revolution, Gegenwart) empfand ich stets als gelungen umgesetzt und nie als verwirrend oder unpassend. Ebrahimi ermöglicht durch ihren Debütroman ‚Sechzehn Wörter‘ tiefe Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten und in das Leben im Iran, aber auch in die Fallstricke eines Lebens im Exil und in Besonderheiten des Farsi. Schön fand ich in diesem Zusammenhang auch die zweisprachigen Kapitelüberschriften (Farsi/Deutsch), da ich Farsi lesen kann und so die Aussprache der Wörter und Phrasen jenseits der vereinfachten Transkription kennenlernen konnte. Für alle, die Farsi nicht lesen können, sind die zweisprachigen Überschriften nichtsdestoweniger ein schöner Einblick ins persische Alphabet sowie ein hübsches Layout-Detail. Nava Ebrahimi: Sechzehn Wörter. btb, 2017, 313 Seiten; 18 Euro.

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Auf der Suche...

Von: parden

23.06.2017

"Erst war es nur ein Wort. Das Wort, flink und wendig, überfiel mich, wie alle diese sechzehn Wörter, aus dem Hinterhalt. (...) Regelmäßig war ich ihnen ausgeliefert, diesen Wörtern, die nichts mit meinem Leben zu tun hatten. (...) Nichts hatten sie mit meinem Leben zu tun, trotzdem, oder gerade deshalb brachten sie mich immer wieder in ihre Gewalt. Doch dann, einer Eingebung folgend, übersetzte ich ein Wort, und es war, als hätte ich es entwaffnet. (...) Mit einem Schlag verlor es die Macht über mich. (....) Wir waren nun beide frei, das Wort und ich." (S. 7 f.) Die Iranerin Nava Ebrahimi hat sie genommen, diese sechzehn Wörter, und hat sie den Kapiteln ihres Buches vorangestellt, in arabischer Schrift und auf Persisch - und hat die Ich-Erzählerin Mona sich an diesen Wörtern entlanghangeln lassen auf ihrer Reise in den Iran, in die Vergangenheit, zu ihren Wurzeln, auf der Suche nach Antworten und sich selbst. Die 34jährige Mona erscheint als toughe Frau, die ihr Leben sicher nicht geradlinig führt, aber mit beiden Beinen fest darin zu stehen scheint. Doch tief im Innern schlummern Fragen, lauern Zweifel, bröckelt das Fundament. Dies ist Mona selbst gar nicht so deutlich - bis zu ihrer Reise in den Iran, zum Begräbnis ihrer Großmutter. "Bevor ich eine Moschee betrete, spüre ich jedes Mal Widerwillen. Bin ich drin, möchte ich sie nicht mehr verlassen. Ich fühle mich dann, wie sich ein Baby auf einer riesigen Krabbeldecke fühlen muss. Gestillt, gepudert, gewickelt. Ich würde am liebsten ganze Tage und Nächte auf den Perserteppichen herumkugeln. (...) In den Nächten bräuchte ich weder Kissen noch Decke, ich schliefe wie ein Neugebornes, das an der Brust der Mutter eingenickt ist und dessen Träume von warmer Milch beim ersten Augenaufschlag wahr würden." (S. 73) Der Leser reist mit Mona in den Iran, widerwillig eher, pflichtergeben, weil nun einmal die Großmutter verstorben ist. Maman-Bozorg starb in hohem Alter recht unspektakulär im Sessel vor ihrem Fernseher, der zuletzt ihr ein und alles war. Diese Großmutter ist in dem Roman überaus präsent und hat mich des öfteren den Kopf schütteln lassen, mich aber auch wirklich amüsieren können. Immer ein loses und oft ordinäres Mundwerk('Kämm dir mal die Haare. Du siehst aus wie ein verprügelte Nutte.'), lebte Maman-Bozorg von Klatsch und Tratsch, äußerte stets unverblümt ihre Meinung, nahm sich, was sie wollte und hatte ein heimliches Faible für nette Männer. Ihr Lieblingswort war 'Kos', was allen anderen die Schamesröte ins Gesicht trieb, doch nein, ich werde jetzt nicht übersetzen, um was für ein Schimpfwort es sich hierbei handelt. Die Großmutter gehörte irgendwie immer zu Monas Leben dazu, auch wenn sie sich oft nur einmal im Jahr sahen - meist kam Maman-Bozorg nach Köln, zu Mona und ihrer alleinerziehenden Mutter, reiste stets mit großem Übergepäck, Ezafebar. Mona selbst wurde im Iran geboren, lebt aber bereits seit frühester Kindheit in Deutschland - zwischen den Kulturen, wie ihr nun deutlich bewusst wird. Immer das Gefühl, irgendwie nicht dazu zu gehören: im Iran ist sie die Deutsche, in Deutschland ist sie die Iranerin. Wie ist es möglich, sich so irgendwo zu Hause zu fühlen? Doch Mona begibt sich auf ihrer Reise im Iran nicht nur auf die Suche nach sich selbst - auch ein langgehütetes Familiengeheimnis drängt hier zunehmend an die Oberfläche. "Glück? Nach drei Bier auf einer Tanzfläche, über mir viel Raum, durch mich hindurch ein Bass, der alles in Schwingung versetzt, um mich herum Menschen, deren Gesichter mir bekannt vorkommen, die ich manchmal zufällig streife, die genau wie ich darauf warten, dass der DJ sein Versprechen einlöst, dass er aufhört, sich und uns zu zügeln, und dann ist es endlich so weit, der Damm bricht, und uns erfasst eine riesige Welle. (...) und ich denke auch daran, dass, nachdem uns alle dieselbe Welle erfasst hat, jeder woanders angespült wird und jeder von vorne beginnt." (S. 186 f.) Ein Schreibstil, der eher nüchtern daherkommt, wechselnd zwischen leise-poetisch und derb-zotig, dabei nichts davon überstrapazierend. Wie auf einer Welle treibt Nava Abrahimi den Leser durch das Land, das einem bei aller Fremdheit und Befremdlichkeit plötzlich nahe kommt, wodurch aber auch deutlich wird, wie groß der Spagat der in Deutschland lebenden Mona sein muss, um sich zwischen den Kulturen nicht zu verlieren. Subtil dabei das Kreisen um das ominöse Familiengeheimnis, das letztlich nicht nur für Mona in einer gewaltigen Überraschung gipfelt. Eine leise Erzählung, melancholisch und poetisch, aber auch anarchisch und voll abgründigem Humor. Über die Fremde und das Fremde in uns. Für mich eine ganz besondere Entdeckung... © Parden

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Vita

Nava Ebrahimi, 1978 in Teheran geboren, zählt zu den aufregendsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur. Sie erhielt 2021 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Für »Sechzehn Wörter« wurde sie mit dem Österreichischen Buchpreis, Kategorie Debüt, sowie dem Morgenstern-Preis ausgezeichnet. Nava Ebrahimi studierte Journalismus und Volkswirtschaftslehre in Köln und arbeitete als Redakteurin bei der Financial Times Deutschland sowie der Kölner Stadtrevue. Sie war Finalistin des Open Mike und Teilnehmerin an der Bayerischen Akademie des Schreibens. Nava Ebrahimi lebt mit ihrer Familie in Graz.

Zur Autorin

Videos

Pressestimmen

»„ein humorvoller, selbstbewusster Abgleich (…) (zweier) Lebenswelten«

Brigitte (08. June 2017)

»Ebrahimis Debütroman ist ein besonderes Buch, weil es ohne Kraftmalerei des Rechthabens von unangenehmen Seiten der Geschichte erzählt.«

Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, Österreich (13. June 2017)

»Nava Ebrahimis Entwicklungsroman liefert, obwohl er kulturelle Stereotypen durchaus thematisiert, eine ganz eigene Sichtweise auf die Integration von Migranten, die erfrischenderweise ohne erhobenen Zeigefinger auskommt.«

SZ Extra (Kultur und Freizeit in München und Bayern) (14. June 2017)

»Wörter wie Schlüssel zu verborgenen Türen der eigenen Identität«

Brigitte woman (04. July 2017)

»In ihrem klugen, poetischen Roman ‚Sechzehn Wörter‘ bringt [uns Nava Ebrahimi] die iranische Kultur etwas näher«

Sabine Neubert, neues deutschland (14. August 2017)

Weitere Bücher der Autorin