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Von rebellischen Töchtern und verblendeten Vätern
Der reiche Kunstsammler Simon Strulovitch aus Manchester hat Sorgen: Seine aufmüpfige Tochter Beatrice ist in die Kreise der leichtlebigen Erbin Plurabelle und ihres persönlichen Assistenten D’Anton geraten. Nicht der richtige Umgang für ein jüdisches Mädchen, klagt Strulovitch seinem Zufallsbekannten Shylock. Dieser rät zur Zurückhaltung. Doch als Beatrice sich auch noch mit dem Fußball-Beau und Unterwäsche-Modell Howsome einlässt, sieht ihr Vater rot. Er verlangt, dass der junge Mann zum Judentum konvertiert. Mit Hilfe einer kleinen Operation ließe sich heute manches arrangieren. Aber das Leben hält nicht nur für Strulovitch ein paar Lektionen bereit.
Howard Jacobson fragt in diesem tiefsinnigen, gleichzeitig amüsanten und stellenweise irrwitzigen Roman: Was macht einen Mensch zum Juden? Und was heißt es, Jude zu sein in einer säkularen Welt? – Ein höchst burlesker Umgang mit dem vermeintlichen Antisemitismus des umstrittensten Dramas von Shakespeare.
"Jacobson macht aus einer Tragödie einen heiteren Roman, in dem er danach fragt, was einen Juden zum Juden macht und was das bedeutet."
Ähnliche Titel wie "Shylock"
Rezensionen
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Howard Jacobson
Howard Jacobson, 1942 in Manchester geboren, lebt in London. Er hat bisher dreizehn Romane und vier Sachbücher vorgelegt und zählt zu den renommiertesten Autoren Großbritanniens. Seine Romane erscheinen in zwanzig Ländern und wurden schon vielfach ausgezeichnet, u.a. erhielt er für „Die Finkler-Frage“ 2010 den Booker-Preis, den wichtigsten Literaturpreis der englischsprachigen Welt. Nach „Liebesdienst“ (2012) und „Im Zoo“ (2014), für den er den Bollinger Everyman Wodehouse Prize for Comic Fiction erhalten hat, ist "J" Jacobsons neuester Roman. Er stand 2014 auf der Shortlist des Booker-Preises.
Werner Löcher-Lawrence
Werner Löcher-Lawrence, geb. 1956, studierte Journalismus, Literatur und Philosophie, arbeitete als wissenschaftlicher Assistent an der Universität München und als Lektor in verschiedenen Verlagen. Er ist der Übersetzer von u.a. Ethan Canin, Patricia Duncker, Michael Ignatieff, Jane Urquhart.
Pressestimmen
"Die langen, oftmals witzigen, manchmal aberwitzigen, aber auch tiefgründigen Gespräche dieser beiden alten Männer sind das starke Zentrum des Romans."
"Einen philosophischen und zugleich resolut fantastischen Ansatz hat der Booker-Preisträger Howard Jacobson für seine Verarbeitung eines der schwierigsten Shakespeare-Dramen gewählt."
"Jacobson gelingt es in seinem Buch fabelhaft, den im England des Jahres 1594 uraufgeführten Stoff in die Gegenwart zu transportieren."
"Howard Jacobsons Roman ist ein konzentrierter Dialog, der Shakespeares Themen in die Gegenwart transponiert."
"Faszinierendes Projekt zum vierhundertsten Todestag von William Shakespeare: Acht bekannte Autoren machen aus seinen Theaterstücken jeweils einen neuen Roman."
"In diesen langen, brillanten Dialogen fasst Jacobson alle Nuancen des Shakespeare’schen Konflikts zwischen Shylock und Antonio, dem christlichen Kaufmann von Venedig."
"Es stecken so viele Witze, so viele tolle Pointen darin, dass man einfach ein riesiges Vergnügen daran hat."
"Dieser neue Blick auf den Dichter aller Dichter demonstriert erneut: Wir brauchen Shakespeare! Und ob neu oder alt: in seinen wahrhaft zeitlosen Schriften stecken Inhalte, die uns auch in hundert Jahren betreffen werden."
"Hinter der Gesellschaftssatire ist Howard Jacobsons Roman eine Reflexion über jüdische Selbstzweifel und über jüdische Werte. Das ist streckenweise amüsant und oft bedrückend – und eine tatsächlich frische Deutung des Shakespeareschen Stücks."
"Wie die verfahrene Situation der 'rebellischen Töchter und verblendeten Väter' schlussendlich auf verschlungenen Wegen aufgebrochen wird (das 'Original' ist schließlich eine Komödie!), zeugt von Humor und Weisheit – Howard Jacobson hat die Herausforderung angenommen und gemeistert.
"Ein sehr schönes Projekt der Hogarth Press zusammen mit 20 internationalen Verlagen zum 400. Todestag eines tatsächlich unsterblichen Autors."
"Eine ausgesprochen gute Idee, um einen historischen Autor wieder in die Gegenwart zu holen."
"Jacobson zeigt, dass er die Regeln der Tragikomik beherrscht, erweist in seiner Fabulierlust Shakespeare auch sprachlich seine Reverenz."
"Jetzt hat Jacobson mit 'Shylock' einen weiteren Roman geschrieben, der als Standardwerk moderner europäisch-jüdischer Literatur bezeichnet werden könnte."
"Ironisch, bissig spürt er dem (vermeintlichen) Antisemitismus in Shakespeares Werk nach – und entlarvt auch noch im Kunstwelt-Kauderwelsch Vorurteile."
"Der britische Autor macht aus dem venezianischen Wucherer einen modernen Kunstsammler. Und bricht dsa Thema vom geldgierigen Juden mit hintersinnigem Humor."