Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Saša Stanišić

Wie der Soldat das Grammofon repariert

Roman

(1)
Hardcover
20,00 [D] inkl. MwSt.
20,60 [A] | CHF 27,90 * (* empf. VK-Preis)
Benachrichtigungen aktiviert

In der Buchhandlung oder hier bestellen

Als der Bürgerkrieg in den 90er Jahren Bosnien heimsucht, flieht der junge Aleksandar mit seinen Eltern in den Westen. Rastlos neugierig erobert er sich das fremde Deutschland und erzählt mit unbändiger Lust die irrwitzigen Geschichten von damals, von der großen Familie und den kuriosen Begebenheiten im kleinen Višegrad. Aleksandar fabuliert sich die Angst weg und "die Zeit, als alles gut war" wieder herbei.

Aleksandar wächst in der kleinen bosnischen Stadt Višegrad auf. Sein größtes Talent ist das Erfinden von Geschichten: Er denkt gar nicht daran, sich an die Themen der Schulaufsätze zu halten, viel zu verrückt sind die Erntefeste bei seinen Urgroßeltern, viel zu packend die Amokläufe betrogener Ehemänner und viel zu unglaublich die Geständnisse des Flusses Drina. Als der Krieg mit grausamer Wucht über Višegrad hereinbricht, hält die Welt, wie Aleksandar sie kannte, der Gewalt nicht stand, und die Familie muss fliehen. In der Fremde eines westlichen Landes erweist sich Aleksandars Fabulierlust als lebenswichtig: Denn so gelingt es ihm, sich an diesem merkwürdigen Ort namens Deutschland zurechtzufinden und sich eine Heimat zu erzählen. Seinen Opa konnte er damals nicht wieder lebendig zaubern, jetzt hat er einen Zauberstab, der tatsächlich funktioniert: seine Phantasie holt das Verlorene wieder zurück. Als der erwachsene Aleksandar in die Stadt seiner Kindheit zurückkehrt, muss sich allerdings erst zeigen, ob seine Fabulierkunst auch der Nachkriegsrealität Bosniens standhält.

Mit "Wie der Soldat das Grammofon repariert" hat Sasa Stanisic einen überbordenden, verschwenderischen, burlesken und tragikomischen Roman über eine außergewöhnliche Kindheit unter außergewöhnlichen Umständen geschrieben, über den brutalen Verlust des Vertrauten und über das unzerstörbare Vertrauen in das Erzählen.

Deutscher-Buchpreis-Gewinner der Herzen.

Tagesspiegel

ORIGINALAUSGABE
Hardcover mit Schutzumschlag, 320 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-630-87242-1
Erschienen am  28. August 2006
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Ähnliche Titel wie "Wie der Soldat das Grammofon repariert"

Die Magermilchbande

Frank Baer

Die Magermilchbande

Das saphirblaue Zimmer

Karen White, Beatriz Williams, Lauren Willig

Das saphirblaue Zimmer

Fallensteller

Saša Stanišić

Fallensteller

Die Wurzel alles Guten
(2)

Miika Nousiainen

Die Wurzel alles Guten

Achtzehn Hiebe
(9)

Assaf Gavron

Achtzehn Hiebe

Gestorben wird immer

Alexandra Fröhlich

Gestorben wird immer

Alle Tage
(2)

Terézia Mora

Alle Tage

Wie ein Stein im Geröll

Maria Barbal

Wie ein Stein im Geröll

Brüder

Jackie Thomae

Brüder

Dichterliebe
(1)

Petra Morsbach

Dichterliebe

Palast der Miserablen
(3)

Abbas Khider

Palast der Miserablen

Jahre wie diese

Sadie Jones

Jahre wie diese

Herrliche Zeiten
(1)

Norbert Leithold

Herrliche Zeiten

Die Orangen des Präsidenten
(1)

Abbas Khider

Die Orangen des Präsidenten

Der Shelly Bay Ladies Schwimmclub

Sophie Green

Der Shelly Bay Ladies Schwimmclub

Das Hotel New Hampshire

John Irving

Das Hotel New Hampshire

Mädchen, Frau, etc.

Bernardine Evaristo

Mädchen, Frau, etc.

Als unsere Herzen fliegen lernten

Iona Grey

Als unsere Herzen fliegen lernten

Der Himmel auf Erden

Jeffrey Archer

Der Himmel auf Erden

Heimsuchung
(1)

Jenny Erpenbeck

Heimsuchung

Rezensionen

Eine Erinnerung an ein großes Land

Von: Bücher-Universum

23.04.2017

Sasa Stanisic is tein 39-jähriger Autor aus Bosnien. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgestattet und gehört zu den größten deutschsprachigen Schreibtalenten. Er hat Deutsch als Fremdsprache und Slawistik studiert. Das Buch "Wie der Soldat das Grammofon repariert" wurde in über 30 Sprachen übersetzt und in Graz auf der Bühne aufgeführt. Die Sprachgewalt und ihre Wirkung sind auf bemerkenswerte Art und Weiße gelungen. Wörter, die zu starken Bildern werden. Geschichten, die nach Erinnerungen streben. Es geht um ein Land, welches von der Bevölkerung geliebt wird, aber zerfallen muss. Leise und weit weg scheint der Krieg zu sein. Selbst als er lange schon herrscht, redet keiner davon und denkt, dass es schnell vorbei sein wird. Sasa Stanisic hat ein Buch geschrieben, welches die Magie besitzt, mit filigranen Mitteln, Menschen in atemlosen Zustand zu versetzen. Der Ich-Erzähler Aleksandar wächst in Visegrad als 14-Jähriger auf. Er ist halb Moslem und halb Orthodoxe.Sein Vorbild ist sein Großvater Slavko. Dieser ist Vorsitzender eines Lokalkomitees in Visegrad. Zahlreiche Stunden verbringen sie an der Drina und lesen das Kapital. Tito ist das große Vorbild. Aleksandar ist ein Anhänger von unvollendeten Dingen. Äußerst intelligent hinterfragt er das Leben. Er versteht vieles nicht und als er es verstehen will, bricht bereits der Krieg aus und das Hinterfragen ist nun nutzlos. Jetzt darf nichts mehr gefragt werden, weil es unwichtig ist. Überleben ist die Tagesordnung. All die gewöhnlichen Sachen des Lebens gibt es nun nicht mehr. In den Schulklassen werden die Bilder von Tito abgehängt und seine Ideen vergessen gemacht. Zusammen mit den Nachbarn des Hochhauses sitzen sie in einem Keller. Soldaten marschieren ein und fragen nach Namen. Er beschützt seine Freundin Asija, indem er ihr einen "richtigen" serbischen Namen gibt. Sie flüchten schließlich 1992 nach Deutschland. In Essen bekommen sie beim Onkel Unterschlupf, in dem fünf weitere Familien leben. Schwarzarbeit und Kampf um Akzeptanz werden die neuen Grundordnungen ihres Lebens. Als das Dayton-Abkommen den Frieden wieder einlenkte, mussten sie wieder zurück. Freiwillige Rückkehr nannte man das. Aber wie soll eine Rückkehr, eine Rückkehr sein, wenn es sich um einen Ort dort handelt, dem die Hälfte der ehemaligen Bewohner fehlt, fragt sich Aleksandar. Er darf bleiben, wegen seines Studiums, seine Eltern wandern nach Amerika aus. Die Geschichte ist durchpflügt mit Erinnerungen. Wie die Zeit vor dem Krieg war. Was der Krieg hinterlassen hatte und wie sich ihr Leben verändert hatte. Das Angekommensein und die Suche nach der Erinnerung und der Wahrheit sind zentrale Themen des Buches. Die Suche nach einer Wahrheit (aber welcher?) "... einen Hobel, der von den Geschichten die Lügen abkapseln kann und von den Erinnerungen den Trug" wünscht sich der Hauptprotagonist. Nach dem Ende des Krieges will er wissen, was aus den anderen geworden ist. Er schreibt Listen auf, um sie zu finden. Er will seine Asija finden. Hat ihr all die Jahre Briefe geschrieben, ohne eine Antwort zu erhalten. Das Buch ist eine Suche nach dem Frieden, nach der wahren Geschichte, nach den Opfern, der Lieben, den Freunden. Eine Frage um ein Land, welches nicht mehr existiert. Wie konnte das geschehen? Menschen, die sich liebten, die sich schätzten, wurden zu Feinden, die sich nicht mehr kannten. Sasa Stanisic hat mit diesem Buch ein Stück Weltgeschichte geschrieben. Er wirft Fragen auf, die uns an die Türe unserer Herzen klopfen. Die uns wehmütig nachdenken lassen. Er spiegelt eine Gesellschaft wider, die verlor, weil man ihr suggerierte, das dies der richtige Weg sei.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.

Alle anzeigen

Vita

Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad (Jugoslawien) geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Seine Erzählungen und Romane wurden in über 30 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Saša Stanišić erhielt u. a. den Preis der Leipziger Buchmesse für »Vor dem Fest« und für »Herkunft« den Deutschen Buchpreis 2019 sowie u. a. den Eichendorff-Literaturpreis, den Schillerpreis und den Hans-Fallada-Preis. Er lebt und arbeitet in Hamburg.

Zum Autor

Pressestimmen

Wir aber können uns freuen über die Ankunft eines jungen, hochbegabten Erzählers in der deutschen Literatur.

FAZ

„Sasa Stanisic ist da ein einfühlsamer, poetischer Roman über einen Heranwachsenden gelungen, in dessen Alltag die Gewalt einbricht.“

Leipziger Volkszeitung

"Es ist ein Buch gegen das Vergessen, das keinen gleichgültig lässt."

Pustertaler Zeitung

Weitere Bücher des Autors