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SPECIAL zu Constanze Wilken »Die Malerin von Fontainebleau«

Schloss Fontainebleau

Père Pierre Dan überliefert uns in seinem „Trésor des merveilles de la maison rouyale de Fontainebleau“ von 1642 eine Legende, welche den Ursprung dieses außergewöhnlichen Schlosses und seine Namensgebung erklären soll. Es heisst dort, dass die französischen Monarchen, die im 11. Jhd. häufig im Schloß Melun lebten, oft im nahen Wald von Brière jagten. Während einer Jagd verirrte sich ein königlicher Hund mit Namen Bliau oder Bleau im Wald und wurde später bei einer bis dahin unbekannten Quelle gefunden. Zu Ehren ihres „Entdeckers“ nannte man die Quelle Fontaine-de-Bleau oder auch Fontem Bleaudi. Als Zufluchtsort für die Jagdgesellschaft wurden kurz darauf einige Häuser um die Quelle erbaut, aus denen später ein Jagdschloß erwuchs.
Foto: Christoph Praxmarer / unter Creative Commons-Lizenz
Neben dieser Anekdote gibt es philologische Hinweise, dass Fontainebleau auf den Namen eines Pächters zurückgeht – die Fontäne des Bladobaldus, auf merowingischen Münzen Bleaud geschrieben.
Die Galerie des Schlosses
Fakt ist, dass Franz I. der Schöpfer des heutigen Fontainebleau wurde. „Le premier château de France“ wird das Schloss von Fontainebleau immer wieder in der Literatur genannt und damit ist nicht allein das Alter sondern auch der Rang dieses „maison royale“ gemeint. Bereits im 16. Jahrhundert begründet sich der Ruf der Schlossanlage als eine der schönsten in Europa. Maßgeblichen Anteil daran hat die Galerie des exzentrischen und genialen Rosso Fiorentino. Wenn man sie heute betritt, wird man die königlichen Kabinette vergeblich suchen und auch die Farben der Fresken sind verblasst. Durch Anheben und Absenken der Decke hat der gesamte Raumeindruck gelitten. Die Bäder wurden 1697 unter Ludwig XIV. zerstört und in Appartements umgebaut. Die Baugeschichte des Schlosses ist nicht lückenlos dokumentiert. Vor allem über das Entstehen der Galerie gibt es verschiedene Theorien.
Detail aus der Galerie
Die Ausstattung der Galerie verherrlichte in jedem Bildmotiv, jedem Fresko und jedem Ornament den Hausherren – Franz I. Angelegt als langgestreckter Verbindungssaal, lud die Galerie zu Gesprächen und zur Muße ein. Aller Wahrscheinlichkeit nach barg die Galerie die größte Antikensammlung Frankreichs. Mit Hilfe der fortschrittlichen italienischen Künstler ließ Franz I. einen neuen und dennoch typisch französischen Raum- bzw. Architekturtypus kreieren, eine Symbiose aus der beliebten Gartenlaube, den antiken Arkadengängen, den Kryptoportiken und dem originellen Dekorationssystem des Rosso Fiorentino. Erst später wird ähnliches in der Sala Regia des Vatikan oder der Galerie des Palazzo Spada zu finden sein.

Fotonachweis Galerie / Detail: rechtefrei lt. Wikipedia Commons.