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Bentow - Dornenkind - Axel Milberg - Hörverlag - Lesung - Hörbuch - Federmann

Hörbuch-Sprecher im Interview: Axel Milberg

Axel Milberg war bis 1998 Mitglied des Ensembles der Münchner Kammerspiele und arbeitete mit Regisseuren wie Peter Zadek, Thomas Langhoff oder Dieter Dorn. Mitte der 90er Jahre wandte sich der wandelbare Schauspieler verstärkt Film und Fernsehen zu. Seither war er in zahlreichen erfolgreichen Produktionen zu sehen, z.B. in Nach fünf im Urwald (1995), Jahrestage (2000), The International (2009), Ludwig II. oder Hannah Arendt (2012). 2013 spielte er in den Verfilmungen der Romane Feuchtgebiete von Charlotte Roche und Rubinrot von Kerstin Gier. Seit 2003 ist Axel Milberg außerdem in seiner Heimatstadt Kiel als Tatort-Kommissar Klaus Borowski auf Verbrecherjagd.

Während der Studioaufnahmen zu Max Bentows Thriller Das Dornenkind haben wir Axel Milberg interviewt:
Lieber Axel Milberg, in den Krimis von Max Bentow sind Sie die Stimme eines eigenwilligen und auch eigenbrötlerischen Kommissars. Was reizt Sie an der Interpretation dieser Figur?

Ja, schauen Sie, „eigenwillig“, „eigenbrötlerisch“ sind zwei Attribute für Menschen, die unsere Aufmerksamkeit fesseln. Und ich sage bewusst „unsere“ und nicht nur „meine“. Wenn ich in einer Straßenbahn durch eine Stadt fahre und sehe an einer Haltestelle einen Mann, der bei 32°C Sommertemperaturen eine Pudelmütze aufhat und zwei gesteppte Westen und ein Wägelchen, aus dem Lauchstangen und Gemüse herausragen, und eine Japanerin, die neben ihm steht, beäugt durch zwei Glasscherben, dann ist dieser Mann kauzig und eigenbrötlerisch. Und der fasziniert mich mehr als der elegante Schönling, der neben ihm steht. Eigenbrötlerisch ist jemand, in meiner Definition – und wir treffen das zum Beispiel oft auch bei Norddeutschen oder nordischen Menschen oder Engländern oder Iren –, der nicht Zeit darauf verschwendet, darüber nachzudenken, wie er auf andere wirkt. Und das fasziniert mich an Menschen, die eben, ja, eigen sind. Das heißt, nicht überlegen: Was ziehe ich an, wie äußere ich mich, wie gucke ich? Die sich nicht für andere verbiegen und verstellen, um stromlinienförmig durch diese Welt zu flutschen.
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Gibt es Ähnlichkeiten zwischen Ihnen und diesen Figuren?

Wie kommen Sie darauf? [Lacht.] Nein, also, ich hoffe natürlich, dass ich auch etwas von diesem Ich-selbst-Sein bin, das heißt: mich ziehen lasse in alle möglichen Richtungen, wo Dinge auf mich warten, die mich faszinieren und die mich persönlich aufregen und die mein Herz schneller schlagen lassen. Und das kann alles Mögliche sein. Und das ist auch sehr viel und es wird immer mehr in meinem Leben und nicht weniger. Insofern habe ich auch etwas von diesen Wesen, die Aufregung suchen und diesen Dingen einfach folgen, die ihnen persönlich wichtig erscheinen und die durch keinen Trend, durch keine Mode vorgegeben sind.
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Mögen Sie das Krimi-Genre besonders?

Nein, gar nicht besonders. Das ist Zufall, dass ich jetzt so viele Krimis sowohl im Film als auch im Tonstudio realisiere. Ich mag Komödien genauso. Ich lache gerne und bringe gerne andere zum Lachen. Beides ist eine eigene Geschichte und … ich mag gerne gute Texte.
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Was macht für Sie die Magie einer Stimme aus?

„Die Magie einer Stimme“, das ist eigentlich ganz einfach zu erklären: Man muss ihr zuhören, sie führt einen. Und die Stimme kann, wenn sie eine gewisse Magie besitzt, den Hörer dazu bringen, Dinge zu sehen, die nur akustisch zu ihm gelangen, und die werden plötzlich für ihn sichtbar.
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