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Deva Premal, Miten - Mantra

Fünf Fragen an Deva Premal und Miten

Liebe Deva Premal, lieber Miten,
in eurem Buch „Mantra“ sprecht ihr über deren große Kraft, die am besten beim gemeinsamen Chanten erfahren werden kann. Die Mantras begleiten euch jetzt schon seit vielen Jahren. Erinnert ihr euch noch an das erste Mal, dass ihr die überwältigende Kraft eines Mantras erlebt habt?

Deva: Obwohl ich ja mit den Mantras aufgewachsen bin, konnte ich ihre Kraft damals als Kind nicht recht spüren. Erst als sie in mein Leben zurückkamen, als ich 26 oder 27 Jahre alt war, wurde ich mir ihrer Kraft bewusst und sah den Schatz, der mir da in die Wiege gelegt worden war. Das kann ich aber nicht an einem Moment festmachen, den ich näher beschreiben könnte. Es fühlt sich vielmehr so an, dass die Kraft der Mantras damals mein ganzes Leben – dieses Mal sehr bewusst – durchdrungen haben.
Miten: Das erste Mal nahm ich diese Art von Gesang 1980 wahr, etwa zu der Zeit als ich zum ersten Mal Osho besuchte. Davor hatte ich noch nie von Mantras oder Chanten gehört.
Oshos Musiker sangen alle möglichen Arten verschiedener Chants, die aus unterschiedlichen spirituellen Richtungen stammten. Zum Beispiel waren die Sufi-Gesänge für mich damals sehr inspirierend und ich habe auch die tibetischen Mantras geliebt. Aber erst als Deva begann, das Gayatri-Mantra zu singen, habe ich erkannt wie mächtig ein Mantra sein kann.
© Prabhu Music
Ihr sagt, dass ihr, vor allem Deva, zum Gayatri-Mantra eine ganz besondere Beziehung habt. Auch gemeinsam habt ihr beim Singen dieses Mantras Wunderschönes erlebt. Liegt dieser Zauber im Mantra selbst?
Deva: Wie oben schon gesagt, ist für mich die Wirkung des Gayatri-Mantras in meinem ganzen Leben spürbar. Ich fühle mich zu Hause wenn ich es chante, es ist so natürlich. Selbstverständlich ist es nicht jedes Mal gleich und manchmal geht es noch tiefer oder ich fühle mich besonders glückselig, während ich es singe, aber das wirklich in Worten zu beschreiben, ist unmöglich.
Es gibt viele Momente, wo wir es an besonderen Orten gesungen haben, die ich nie vergessen werde: am Bett von Sterbenden, in den letzten Stunden ihres Lebens; am Bett meines sterbenden Vaters, der während des Gayatri-Mantras seinen letzten Atemzug nahm; in Gefängnissen mit den männlichen Häftlingen; 2014 in Kiev auf dem Maidan Platz inmitten all der Zerstörung, die durch die politischen Unruhen entstanden war; auf Machu Picchu in Peru; an der Wiege des erst einen Tag alten Enkelsohns von Miten.
Miten: Mantras haben ihre ganz eigene ihnen innewohnende Kraft. Wer zum Beispiel das Gayatri-Mantra singt, spürt dessen reinigenden Effekt, ebenso wie der, der zuhört. Mantras sind verfeinerte Klangstücke, die heilende Eigenschaften besitzen.
Und für mich persönlich – wenn Deva die Mantras singt, besonders das Gayatri – öffnet sie die Tür zu mystischen Welten, in denen die Mantras leben und damit leicht zu erleben sind.

Deva, du sagtest, dass ihr am Sterbebett deines Vaters das Gayatri-Mantra gesungen habt. Auch viele andere Menschen habt ihr mit Mantras auf ihrem letzten Weg begleitet. Welche Mantras habt ihr da gesungen? Hatte die Auswahl einen besonderen Grund?
Miten: Ja, als Devas Vater Wolfgang seinen letzten Atemzug nahm, hat sie das Gayatri-Mantra für ihn gesungen, das gleiche Mantra mit dem er sie bei ihrem ersten Atemzug in der Welt willkommen hieß. Das letzte Mantra, das Devas Mutter hörte, war Om namo bhagavate. Es wurde von Deva und ihrer Schwester Ilonka gesungen.
Es gibt spezielle Mantras, die gechantet werden, um eine Person bei ihrem Übertritt in die nächste Welt zu begleiten: Om namo bhagavate ist dafür bekannt, dass es eine Reise von Dunkelheit zu Licht herbeiführt. Und Om namo narayanaya ist ein Mantra, das der Seele hilft sich mit dem heiligen Licht zu vereinen.
© Prabhu Music
Für euer Buch und die CD im Buch habt ihr zwölf Mantras ausgewählt, die Erleuchtung, Mitgefühl, Vollkommenheit und andere Eigenschaften in uns wachrufen. Welches Mantra steht euch außerdem sehr nah und hätte auch noch ins Buch aufgenommen werden können?
Deva: Es gibt so viele!
Als Kind habe ich jeden Abend mein persönliches Mantra Sat chit ananda als Abschluss vor dem Schlafengehen gechantet, nachdem ich das Gayatri-Mantra gesungen hatte (meine Schwester hatte auch ein eigenes Mantra).
Sat bedeutet Wahrheit, Chit bedeutet Bewusstheit und Ananda ist Glückseligkeit – Sat chit ananda ist unsere wahre Natur, unsere Essenz.
Und zum Beispiel Teyata Om Bekanze Bekanze Mahabekanze Radza Samudgate Soha – ein kraftvolles buddhistisches Mantra für Heilung, das mir sehr am und im Herzen liegt.
Es gibt einfach so viele schöne kraftvolle Mantras, die alle zusammen das ganze Kaleidoskop des Lebens farbiger und leuchtender machen.
Miten: Ja, es gibt so viele wunderbare Mantras. Zum Beispiel gibt es ein Mantra, das man singt, bevor man sich der körperlichen Liebe hingibt (Om kama pujitayei namaha) und das mächtige Hanuman-Mantra, mit dem man die Kraft der Hingabe heraufbeschwört. Außerdem Om hum hanumate vijayam und so viele mehr … Vielleicht müssen wir noch ein Buch schreiben!

Ihr seid seit Jahren auf der ganzen Welt unterwegs, um gemeinsam mit Menschen zu singen. Vermisst ihr manchmal auch einen Ort, an dem ihr Wurzeln schlagen könnt?
Miten & Deva: Nein! Wir wünschen uns nichts, was wir nicht schon haben. Das Leben ist so großzügig zu uns – wo immer wir hingehen, versammeln sich Freunde und singen mit uns. Jedes Konzert fühlt sich wie Zuhause an. Wir sind Weltbürger und fühlen uns überall daheim.

© Arkana Verlag

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