Dr. iur. Patrick Burow ist seit 1996 Richter in Sachsen-Anhalt. Nach Stationen bei der Staatsanwaltschaft und beim Landgericht ist er aktuell Vorsitzender des Schöffengerichts am Amtsgericht. Als Richter hat er täglich mit Lügnern, Betrügern und Hochstaplern zu tun. Durch 23 Jahre Berufspraxis ist er zum Lügenexperten geworden. Er hat bereits mehrere Sachbücher geschrieben
Das ist die Standardausrede bei allen Straftaten. Wird selbst dann gebracht, wenn es scharfe Tatvideos gibt, auf denen der Angeklagte deutlich zu erkennen ist.
Auch wenn ein Autofahrer mehr Promille als sein Auto Hubraum hat, waren es stets nur zwei Bier.
Wenn bei jemand Diebesgut sichergestellt wird, hat er es selbstverständlich nicht selbst geklaut, sondern er hat es gefunden.
Die Ausrede wird gerne bei Raubüberfällen im Milieu gebracht. Das Opfer hatte angeblich Drogenschulden beim Täter.
Der Ladendieb will keiner gewesen sein. Irgendwie hat er die in seinen Rucksack eingesteckten Waren nur vergessen, als er schnellen Schrittes die Kasse passierte.
Wenn keine Gesichtsknochen gesplittert sind, kann der schlagkräftige Angeklagte es nicht gewesen sein. Das überzeugt natürlich auch den Richter.
Ach so, ein Unfall beim Liebesspiel, keine Absicht. Dann hat das Opfer wahrscheinlich auch nur irrtümlich ihren Freund mehrfach vorher wegen Gewalttätigkeiten angezeigt.
Das ist eine typische Einlassung, wenn beim Angeklagten Betäubungsmittel gefunden werden. Wie das weiße Pulver an ihre Nase und ihre Fingerabdrücke auf die Drogenpackung gekommen sind, können sie dann weniger gut erklären.
Heute klaut ja keiner mehr Autos. Sie werden nur für eine kurze Spritztour, die auch mehrere Monate dauern kann, ausgeliehen.
Häufige Ausreden nach einer Trunkenheitsfahrt mit Crash. Der wahre Fahrer hätte unter Schock gestanden und sei gleich weggelaufen. Nein, seinen Namen kenne man nicht.