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Frank Elstner, Matthias Reinschmidt: Artenschatz

Artenschatz: Unsere abenteuerlichen Reisen zu mutigen Menschen und faszinierenden Tieren

»Artenschatz«

Ich muss mit einem Geständnis beginnen: Die Schönheit der Natur hielt ich viel zu lange Zeit fast für eine Selbstverständlichkeit. Ich erfreute mich am Artenreichtum dieser Welt, an den hübschen Vögeln, die uns manchmal im Garten besuchen, an den Rehen im Wald, ohne mich allerdings groß zu fragen, was ich selbst eigentlich tun kann, um das Wunderbare auf dieser Erde zu schützen – bis ich Matthias Reinschmidt, den Direktor des Karlsruher Zoos, kennenlernte. Mit ihm begann das Abenteuer meines Lebens. Er war Gast in meiner SWR-Sendung »Menschen der Woche«. Ein Mann, der damals noch auf Teneriffa arbeitete und weltweit auf vielen Titelseiten war. Ihm war ein Kunststück gelungen: Er hat eine Papageienart durch einen sensationellen Zuchterfolg vor dem Aussterben bewahrt: den blau gefiederten Spixara. Wir zwei haben uns so gut verstanden, dass wir scherzhaft sagten: Komm, wir drehen mal einen Tierfilm!

2010 machten wir schließlich Nägel mit Köpfen. Ich tauschte den Anzug gegen Outdoor-Kleidung, ließ die Lederschuhe im Schrank und packte Trekking-Stiefel ein. Ich, der Showmaster, die Maske aus Schminke und Show gewohnt, verließ die Komfortzone und stürzte mich ins Ungewisse. Plötzlich war ich nicht mehr Everybody’s Darling, sondern ein Mann mit einer Spinnenphobie, der mit einem Biologen loszog und unter dem Titel »Elstners Reisen« für den SWR Dokumentarfilme über bedrohte Tierarten drehte.

Um diese Reisen nach Brasilien, nach Indonesien, Sri Lanka und Australien soll es in diesem Buch gehen. Wer reist, verändert sich. Er kehrt als ein Anderer zurück. Die Reisen haben mich definitiv verändert. Sie haben meinen Blick geschärft. Aus der Welt der Show tauchte ich in die Welt des Echten, des Ursprünglichen ein. Ich überwand Ängste, campte in der Wildnis, begab mich in Gefahr, wuchs über mich hinaus und erlebte nie geahntes Glück. Natürlich trieb ich Matthias Reinschmidt mit meiner Naivität und Unbedarftheit hin und wieder zur Verzweiflung – auch das soll natürlich nicht verschwiegen werden. Einmal wollte ich doch tatsächlich eine Schlange berühren, nicht ahnend, dass sie hochgiftig war. Wo immer wir schliefen, musste Matthias Reinschmidt ein Anti-Moskito-Netz für mich bauen. Und die Umgebung nach Spinnen absuchen! Und, und, und …

Während unserer Recherchen haben wir viele Menschen kennengelernt, die Herausragendes für den Schutz bedrohter Arten leisten, wie der Tierschützer Willie Smits für Orang-Utans auf Borneo oder der großartige Doktor Perrera auf Sri Lanka, der verwaiste Elefanten pflegt und auswildert. Wir sind quasi mit dem Scheinwerferlicht losgepirscht und haben überlegt, wen wir beleuchten – und ich glaube, wir haben die Richtigen getroffen. Menschen, die mit Leidenschaft für die Schönheit unseres Planeten kämpfen, die mit Herzblut unser einzigartiges Tierreich schützen. Die Begegnung mit ihnen hat mir die Augen geöffnet. Wir alle können etwas tun, jeden Tag, überall. Fangen wir endlich damit an, denn jeder Tag ist kostbar.



Alle Fotos: © Matthias Reinschmidt und Christian Ehrlich

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