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Frauen sind anders krank. Männer auch.

Warum wir eine geschlechterspezifische Medizin brauchen

Frauen haben andere medizinische Bedürfnisse als Männer

Forschung, Diagnose, Behandlung: Auf nahezu allen medizinischen Gebieten wird vom Mann ausgegangen. Doch Frauen sind anders als Männer. Die körperlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern treten zwar kulturell immer mehr in den Hintergrund, sie bleiben aber dennoch real und gehen weit über die offensichtlichen Abweichungen in den Bereichen Sexualität und Fortpflanzung hinaus: Männer und Frauen unterscheiden sich zum Beispiel in Bezug auf die Verdauung, was unter anderem die Aufnahme von Medikamenten beeinflusst. Schmerzempfindlichkeit ist geschlechtsabhängig. Ein Herzinfarkt äußert sich bei Männern mit anderen Symptomen als bei Frauen. Dennoch gelten die Bedürfnisse männlicher und weiblicher Patienten in der Medizin als weitgehend identisch. Nach wie vor werden medizinische Studien vor allem an Männern vorgenommen und die Ergebnisse trotzdem zur Behandlung von Frauen verwendet.

Prof. Dr. Marek Glezerman, einer der weltweit renommiertesten Bahnbrecher auf dem Gebiet der Gender Medizin, hat ein leicht verständliches und spannendes Buch geschrieben, das nach einem Paradigmenwechsel verlangt. Denn beide Geschlechter profitieren, wenn ihre Unterschiede wahrgenommen und Präventionsmaßnahmen sowie Therapiemaßnahmen auf sie abgestimmt werden.

Ausgewählte Thesen:

• Frauen haben eine bessere Infektabwehr als Männer, neigen aber verstärkt zu Autoimmunerkrankungen.

• Die gleichen Medikamente werden von Frauen und Männern unterschiedlich aufgenommen. Zum Beispiel sind Arzneimittel gegen Übelkeit bei Frauen weniger wirksam, sie sprechen aber deutlich besser auf Medikamente gegen Allergien (Antihistaminika) an. Acetylsalicylsäure (der Wirkstoff von Aspirin) ist bei Frauen besser zur Schlaganfallprophylaxe geeignet, bei Männern hilft er zur Vorbeugung gegen einen Herzinfarkt.

• Die Schmerztoleranz ist bei Frauen und Männern sehr unterschiedlich, aber nicht so, wie oft behauptet wird. Männer haben in jungen Jahren eine recht hohe Schmerzschwelle, die später aber stark abnimmt. Unter anderem deshalb klagen Männer im Alter verstärkt über Schmerzen, die sie auch tatsächlich stärker empfinden.

• Bei Männern äußert sich eine Depression mitunter nicht in Form von Passivität und Energiemangel, sondern zum Beispiel in Aggressivität oder Alkohol- und Drogenmissbrauch. Da der standardisierte Fragebogen zur Diagnose von Depressionen aber fast ausschließlich typisch weibliche Depressionssymptome wie Niedergeschlagenheit, Energiemangel oder Konzentrationsschwierigkeiten abfragt, werden Depressionen bei Männern häufig „übersehen“.

• Männer besitzen in der Regel nur ein Sprachzentrum im Gehirn, über 80 Prozent der Frauen hingegen zwei oder sogar mehr. Deshalb erlangen Frauen nach einem Schlaganfall ihre Sprachfähigkeit sehr viel leichter zurück als Männer.

• Lungenkrebs trifft Frauen bei derselben Anzahl gerauchter Zigaretten zu 170 Prozent häufiger als Männer.

Über den Autor

Prof. Dr. Marek Glezerman
© Revital Topiol
Prof. Dr. Marek Glezerman ist Professor emeritus für Geburtsheilkunde und Gynäkologie, Fachbereichsleiter für Gender Medizin an der Universität Tel Aviv, Direktor des Forschungszentrums für Geschlechtsspezifische Medizin am Rabin Medical Center und Gründungspräsident der Israelischen Gesellschaft für Gender und Geschlechtsbewusste Medizin. Er war bis 2017 Präsident der International Society for Gender Medicine. Prof. Dr. Marek Glezerman hat an den Universitäten von Frankfurt und Paris studiert und lebt heute in Tel Aviv.

Frauen sind anders krank. Männer auch.

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