Birte (Lektorin) empfiehlt
»The Hate U Give« von Angie Thomas
7 Fragen zum Buch:
1) Wird in diesem Buch geliebt?
Ja, und wie!
Starr und ihre Familie würden alles füreinander tun. Die raue Herzlichkeit zwischen Starr, ihren Geschwistern und Eltern und ihrem Onkel ist das Herzstück des Romans.
Die Liebesgeschichte zwischen Starr und Chris weckt Hoffnung für die Zukunft. Sie ist schwarz, er ist weiß und eigentlich passen ihre Welten nicht zusammen. Dennoch schaffen sie es, trotz aller Vorurteile ihrer Umwelt, füreinander da zu sein, sich zu unterstützen und zu lieben.
Und Starrs Liebe für ihren verstorbenen Freund Khalil, für ihre schwarze Community, ist die Triebfeder für ihren Mut und dafür, im Angesicht schlimmer Ungerechtigkeit aufzustehen und ihre Stimme zu erheben.
2) Hat das Buch dich klüger gemacht? Inwiefern?
Ich hatte bereits vor der Lektüre von der Polizeigewalt in den USA gegen die schwarze Bevölkerung gehört, aber nach THE HATE U GIVE hatte ich das Gefühl, selbst an der Seite von Starr und Khalil zu stehen. Dazu hat Angie Thomas mal gesagt: »Empathie ist stärker als Sympathie«. Nur ein Stein ist nach der Lektüre von THE HATE U GIVE nicht ein bisschen empathischer geworden und ich glaube, dass dieser Roman die Welt nicht nur klüger, sondern besser macht.
3) Welche Gefühle empfandest Du beim Zuklappen des Buches?
Zunächst einmal etwas wahrscheinlich Typisches für eine Lektorin – Aufregung und Freude, diesen Schatz entdeckt zu haben – das Gefühl von: Ja, das ist etwas ganz Neues, Kostbares, Einmaliges!
Bei der Lektüre selbst… da macht man die ganze Skala mit: den Horror, als Khalil erschossen wird, die Ungläubigkeit und die Wut, als die Polizei den Vorfall vertuscht, die Liebe und Sympathie für die Carters, das Gefühl, verraten worden zu sein, als Starrs beste Freundin Hailey ihre rassistische Seite zeigt, und den Impuls, selbst aufstehen zu wollen gegen Ungerechtigkeit, mit einem Gefühl von Hoffnung und Inspiration.
4) Dein Gericht zum Buch?
Der berühmte Red Velvet Cake, der im Roman erwähnt wird.
5) Dein Song zum Buch?
The Rose that grew from Concrete von Tupac Amaru Shakur! (Der auch den Titel für dieses Buch liefert und eine große Inspiration für die Autorin ist.)
6) Deine Lieblings-Textstelle?
„Lieblingsstelle“ ist vielleicht nicht das richtige Wort – aber es war die Szene, die mich wie ein Tsunami umgehauen hat: Der Moment, als Khalil vor Starrs Augen erschossen wird. Das war unbeschreiblich stark.
7) Was möchtest Du sonst noch dazu sagen?
Dieses Buch gehört in alle Hände. Egal, ob man 14 oder 90 ist: Angie Thomas schreibt über Fundamentales: Ungerechtigkeit und Mut, Lügen und Wahrheit, Vorurteile und Liebe. Und das mit einer packenden Emotionalität und dem Facettenreichtum einer, die weiß, wovon sie schreibt. Der Roman ist zu Recht mit allen Preisen, die er in den USA nur gewinnen konnte, ausgezeichnet worden und steht seit über einem Jahr auf der New York Times-Bestsellerliste an Nummer 1. Der Film kommt im Herbst in die Kinos und in Deutschland wurde der Roman gleich zweimal für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und wird jetzt schon als Klassiker bezeichnet. Unbedingt lesen!
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