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Henning Mankell

Der Sprengmeister

Ungekürzte Lesung mit Axel Milberg
(2)
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Mankells Debütroman erstmals auf Deutsch

„Oskar. Ein lustiger Alter, der in einer alten Militärsauna wohnt. Er winkt immer, wenn man vorbeifährt. Er hat nur eine Hand und ein Auge.“ Als junger Mann wird der Sprengmeister Oskar Johansson bei einer fehlgeleiteten Zündung schwer verletzt. Seine Freundin verlässt ihn, und so heiratet er ihre Schwester und führt ein bescheidenes, entbehrungsreiches Leben. Trotz seiner Verwundung kehrt Oskar in seinen Beruf zurück. Er wird politisch aktiv und glaubt an eine Revolution, die nie kommt.

Schon in seinem Debütroman, den er mit Anfang 20 schrieb, zeigt sich Mankell als politischer Schriftsteller, dessen Anliegen heute aktueller scheinen denn je.

Gelesen von Axel Milberg, der deutschen Stimme von Henning Mankell.

(Laufzeit: 4h 26)


Originalverlag: Paul Zsolnay Verlag
Hörbuch Download, Laufzeit: 4h 26min
ISBN: 978-3-8445-3083-4
Erschienen am  23. July 2018
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Boom!

Von: Kristall86 aus Butjadingen

14.08.2018

Oskar Johansson hat einer hochexplosiven Beruf. Er ist Sprengmeister und jeden Tag „spielt“ und arbeitet er mit dem Tot. Eines Tages wird er als junger Mann bei einer fehlgeleiteten Zündung sehr schwer verletzt. Nachdem seine Wunden zu Narben verheilt sind, und sein Aussehen nicht mehr dem gleicht wie er vorher aussah, trennt sich überraschend seine Freundin von ihm. Sie kommt mit der Situation einfach nicht mehr klar. Aber Oskar „verliebt“ sich in ihre Schwester Elvira und heiratet diese später sogar. Ihr Leben, das sie führen, ist ruhig und bescheiden. Sie leben ihr Leben bestmöglich und der knappe Lohn reicht auch für drei Kinder. Oskar arbeitet später weiter in seinem Beruf und hat eine Vision. Er wird politisch aktiv und glaubt an die große Revolution in Schweden... Henning Mankell bringt man meistens mit seinen großartigen „Wallander“-Fällen in Verbindung aber der Roman „Der Sprengmeister“ wirft ein ganz neues Bild auf den Autor. Dieser Roman ist der erste Roman von Mankell. Er beschreibt und erzählt ein Arbeiterleben in der aufblühenden schwedischen Industrie. Mankell hat hier besondere einfache Zeilen in einfacher Sprache geschrieben mit einer großen Wirkung. Das Leben von Oskar wird äußerst eindringlich und intensiv beschrieben. Gefühlvoll und stark werden die Charaktere dargestellt. Mankell verwendet bewusst eine leise und ruhig Sprache die unheimlich kraftvoll wirkt. Das es Mankells Debüt war, merkt man als Leser überhaupt nicht an. Er war damals schon ein großartiger Schriftsteller und Autor. 45 Jahre hat es gebraucht das dieser Titel veröffentlicht wurde. Ein Zeitzeugnis als Nachlass von Henning Mankell. Als Leser war ich sehr gespannt auf dieses Debüt und muss ganz klar sagen: ich bin komplett begeistert. Mankell hat hier nochmal aufgezeigt das er eben nicht nur „Wallander“ schreiben konnte sondern auch andere Töne anschlagen konnte! Ich ziehe meinen Hut vor diesem tollen Autor!

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Mankells Debüt ist ein sozialpolitisches Puzzle

Von: Buchbesprechung

26.07.2018

Wer von Bestseller-Autor Henning Mankell (1948-2015) nur die Wallander-Krimis kennt, durch die der schwedische Schriftsteller in den Neunziger Jahren international bekannt wurde, wird bei Lektüre seines 1973 veröffentlichten Debütromans „Der Sprengmeister“, der vor wenigen Tagen im Paul Zsolnay Verlag erstmals auf Deutsch erschienen ist, sicherlich seine Probleme haben. Sogar erfahrene Mankell-Leser, die noch andere Romane von ihm kennen, dürften staunen: „Der Sprengmeister“ ist ganz anders! Es ist auf 192 Seiten die Lebensgeschichte eines fiktiven schwedischen Sprengmeisters Oskar Johannes Johansson (1888-1969), die Geschichte eines einfachen Mannes, „der in die Luft flog, aber irgendwie davonkam“. Wie durch ein Wunder hatte Oskar eine Sprengung in unmittelbarer Nähe schwerstverletzt überlebt. Ein ganzes Jahr brauchte er zur Genesung, dann arbeitete er als Sprengmeister weiter. Wir lernen Oskar erst in seinen Jahren als Rentner kennen, im Winter allein in der Stadt lebend, im Sommerhalbjahr einsam in einer winzigen Hütte auf einer kleinen Insel, wo ihn der Erzähler gelegentlich besucht. Durch wortkarge Dialoge und kurze Erinnerungssplitter erfahren wir aus Oskars ärmlichem Arbeiterleben, ahnen seine unerfüllten Träume. Die Weltgeschichte schreitet fort, er kann sie nicht ändern. Als junger Arbeiter wartete er noch auf die Revolution, um die Rechte des Proletariats zu stärken. Die Revolution blieb aus. Oskars politische Einstellung schwankt zwischen Kommunismus und Sozialismus. Er ist ein ungebildet, aber interessiert. Selbst als 80-Jähriger hört er im Radio noch den Schulfunk. Oskar war Arbeiter. „Wie sein Vater. Wie sein Großvater. Sie waren Kanalbauer, Schleusenwärter, Latrinenarbeiter und Sprengmeister. [Großvater] Johannes, der Vater und Oskar.“ Geliebt hatte er Elly. Doch sie verließ ihn, von einem anderen geschwängert, während Oskar nach dem Unfall im Krankenhaus lag. Von ihr träumt er noch immer. Geheiratet hat er ihre Schwester. Mit Elvira wurde er glücklich. Der Sohn betreibt einen Waschsalon, nennt sich Direktor. Das gefällt Oskar nicht. „Der Sprengmeister“ ist keine chronologisch erzählte Geschichte, sondern eine Sammlung kurzer, in der Zeit ihrer Handlung wechselnder Absätze, die sich der Leser wie bunte Puzzle-Steine selbst zu einem Lebensmosaik zusammensetzen muss. „Die Erzählung wird anekdotisch, besteht aus Fragmenten“, heißt es im Text. „Aber in der Wirklichkeit hängen die Dinge zusammen.“ Der Leser muss sich konzentrieren – und seiner Phantasie Raum geben, denn „unter der Oberfläche liegt die Geschichte“, ähnlich einem Eisberg, wie ein Kapitel überschrieben ist. „Die Erzählung bildet Oskars Einsilbigkeit ab, mit Rissen und Lücken.“ Seinen „Sprengmeister“ schrieb Mankell 1972 als 24-Jähriger. Damals war er in der 68er-Bewegung aktiv und protestierte gegen den Vietnam-Krieg, den portugiesischen Kolonialkrieg in Afrika und das Apartheid-Regime in Südafrika. Er wollte die Welt verbessern und begann als politischer Schriftsteller, der er bis ins Alter blieb. Auch 25 Jahre nach Erscheinen seines Romans habe er nichts ändern müssen, schrieb Mankell 1997 im Nachwort. „Der Sprengmeister“ ist gewiss kein leicht lesbarer Roman. Aber dank der deutschen Ausgabe erst drei Jahre nach Mankells Tod, wirkt ausgerechnet dieses Debüt wie sein politisches Testament oder Manifest.

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Vita

Henning Mankell

Henning Mankell wurde 1948 in Stockholm geboren und wuchs im schwedischen Härjedalen auf. Schon im Alter von 17 Jahren ging er an das Riks Theater und arbeitete bereits ab 1968 als Regisseur und Autor. Mit einer Reise nach Afrika erfüllte er sich 1972 einen Kindheitswunsch. Die Faszination für dieses Land ließ Henning Mankell auch in seiner schwedischen Heimat nicht mehr los. Seit 1990 widmete er sich den Fällen des Kommissar Wallander, die mittlerweile in über 40 Sprachen übersetzt wurden und auch in Fernsehen und Kino weltweit erfolgreich sind. Der vielbeschäftigte Schriftsteller, Drehbuchautor und Intendant leitete seit 1996 das Teatro Avenida in Maputo. 2015 verstarb Henning Mankell im Alter von 67 Jahren.

Zum Autor

Axel Milberg

Axel Milberg, 1956 in Kiel geboren, spielte zunächst fast ausschließlich Theater an den Münchner Kammerspielen, ist aber seit vielen Jahren auch im Fernsehen und Kino präsent. Seine Wandelbarkeit zeigte er u. a. in »Jahrestage« (2000), »The International« (2009), »Ludwig II.« (2012), »Hannah Arendt« (2012), »Feuchtgebiete« (2013) oder »Saat des Terrors« (2018) und in über 70 Hörspielproduktionen sowie natürlich in der Rolle des Ermittlers Klaus Borowski im Kieler »Tatort«, die ihn populär machte. Hier, in seiner norddeutschen Heimat, spielt auch sein im Mai 2019 erschienener autobiographischer Roman »Düsternbrook«, der Monate auf der SPIEGEL-Bestsellerliste stand.

Zum Sprecher

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