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Dominique Horwitz - Tod in Weimar - Autorenlesung - Hörverlag - Krimi - Komödie - Hörbuch

Hörbuch-Sprecher im Interview: Dominique Horwitz

Dominique Horwitz wurde 1957 in Paris geboren und ist Schauspieler, Regisseur und Sänger. Neben zahlreichen Filmrollen (Stalingrad, Der große Bellheim) spielte er unter anderem am Thalia-Theater in Hamburg, am Berliner Ensemble, am Deutschen Theater in Berlin und am Schauspielhaus Zürich. Bei Dreharbeiten in Weimar lernte er seine Frau kennen, seitdem sind Weimar und Thüringen nicht nur sein Zuhause, sondern auch seine Kulisse. 2012 inszenierte er den Freischütz an der Oper in Erfurt, zuletzt war er als Schillers Wallenstein am Nationaltheater in Weimar zu sehen. Tod in Weimar ist sein erster Roman.
Das Porträt auf dieser Seite hat © Anke Neugebauer fotografiert.
Anlässlich der Lesung seines Romanerstlings Tod in Weimar stand uns Dominique Horwitz im Studiointerview Rede und Antwort.
Lieber Dominique Horwitz, wie beschreiben Sie selbst Ihren Protagonisten Roman Kaminski?

Ich habe das große Glück, dass ich Roman Kaminski eigentlich gar nicht so richtig beschreiben muss, denn ich beschreibe ihn durch das, was er sieht. So lernt ihn der Leser kennen – was die Figur eigentlich spannend macht, ihr ein Geheimnis gibt und was für mich ja wirklich sehr schön ist, weil ich genau das Gegenteil bin. Die Figur ist also Hundertprozent Dominique Horwitz und Hundertprozent das, was Dominique Horwitz auch sein möchte. Ich wäre gern viel diskreter und viel zarter. Oder ich wäre gern viel gebildeter und ich würde gerne Klavier spielen – was Roman Kaminski nun kann. Solche Sachen, die ich mir erträume, sind in dieser Figur drin.
Im Buch kutschiert Kaminski Touristen durch Weimar. Diese Figur kommt uns bekannt vor – aus dem Weimarer Tatort. Ist das Zufall? Wie entsteht so eine Figur?

Als ich nach Weimar zog, merkte ich irgendwann, wie wenig es im Bewusstsein präsent ist. Der Kulturbürger sagt: „Also Minimum einmal im Jahr fahre ich nach Weimar!“ Aber sonst ist Weimar im Fernsehen oder im öffentlichen Bewusstsein einfach nicht so präsent wie für den Franzosen die Tour Eiffel – als ein touristisches Highlight, aber nicht als irgendetwas, das lebt und das einem inhaltlich etwas geben kann. Vor zehn Jahren, also zwei Jahre nach meinem Hierherziehen, sah ich schon die Figur: Ich wollte diesen Kutscher zum Leben erwecken. Eine Figur, die aus dem Damals kommt oder kommen könnte, die sich mit dem beschäftigt, was war, aber im Heute lebt. Das fand ich ganz spannend, weil das ist Weimar.
Von Brecht zu Brel, von Mendelssohn Bartholdy zu Franz Kafka, vom Filmset aufs Theater und jetzt auch noch aufs Lesungspodium ... Muss man sich Dominique Horwitz denn nun als schreibenden Schauspieler vorstellen? Oder lieber als singenden Romancier?

Ich glaube, ebenso wie ich ein singender Schauspieler bin, bin ich auch ein schreibender Schauspieler. Das merkt man am Buch, das von den Figuren lebt und vom Spaß an den Situationen. Ich finde das sehr theatralisch und in ganz positivem Sinne sehr lebensbejahend.
In Ihrem Roman haben Sie diesbezüglich vorgesorgt: Es wimmelt von starken Frauen aller Art.

Das Thema „Frauen“ ist kein Thema, was mich wahnsinnig beschäftigt. Die Probleme, die Roman Kaminski hat, kenne ich in der Form nicht. Seine Begegnung oder sein Glück oder dieses Gefühl, Heimat zu finden oder das Große erleben zu dürfen, das teile ich mit ihm, das kann ich sagen. Und das ist auch ein Grund, weswegen ich dieses Buch geschrieben habe. Das Buch hat wirklich irrsinnig viel mit mir und meinem Leben zu tun, mit dem, was ich denke, wie ich denke, und wie ich auch über Frauen denke. Manchmal ist es auch ein bisschen derb, aber ich mag es gerne.
Und jetzt haben Sie es als Hörbuch eingelesen. Sind Sie denn nun Freunde geworden: das Studio und Sie? Und sind Sie Freunde geblieben: Ihr Roman und Sie?

Es fühlt sich sehr eigentümlich an, etwas, das einem so vertraut ist und so nah, zu lesen. Vor allem ist mir die Art des Lesens für ein Hörbuch nicht so vertraut. Doch der Verlag hat gesagt, das ist dermaßen Dominique Horwitz, dass er selbst das lesen muss. Denn es kommt ein zusätzlicher Aspekt hinzu, der sonst vielleicht fehlte. Und das spüre ich: Ich spüre, dass ich etwas reingebe, was auch tatsächlich etwas mit mir zu tun hat. Und das geht dann über die Unterhaltung hinaus.

Tod in Weimar

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