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Wir sind Klassiker! Große Hörspiele der Weltliteratur

Russland, Anfang des 20. Jahrhunderts. In Zeiten großer politischer Umbrüche kämpft der verheiratete Arzt und Dichter Jurij Schiwago nicht nur um sein Leben und das seiner Familie – auch seine Ideale werden in Frage gestellt, als er sich an der Front in die faszinierende Krankenschwester Lara Antipowa verliebt. Doch so wie Krieg und Revolution die beiden zusammengeführt haben, reißen sie sie auch wieder auseinander ...

Boris Pasternak schrieb mit seinem Aufsehen erregenden Roman ein kluges Panorama der russischen Revolutionszeit. In dem großartigen Hörspiel von 1958 erwecken über dreißig hochkarätige Sprecher die Bilder um Jurij Schiwago und Lara in den Wirren der Oktoberrevolution zum Leben.

Produktion: WDR/NDR/SWF/RIAS Berlin 1958


Aus dem Russischen von Reinhold von Walter
Originaltitel: Доктор Живаго
Originalverlag: S. Fischer Verlag
Hörbuch MP3-CD, 1 CD, Laufzeit: 4h 16min
ISBN: 978-3-8445-4698-9
Erschienen am  17. August 2022
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

"Was bleibt von einem Manne, der sein Leben verloren hat?"

Von: Travel Without Moving

08.04.2017

Im Jahre 1958 sollte Boris Leonidowitsch Pasternak der Nobelpreis für Literatur verliehen werden, doch aufgrund des enormen Drucks der sowjetischen Regierung auf und einer Hetzkampagne gegen den Schriftsteller lehnte Pasternak den Preis ab. Dennoch wurde er aus dem sowjetischen Schriftstellerverband ausgeschlossen und bis zu seinem Tod im Jahre 1960 isoliert. Der Roman Doktor Schiwago erschien in der Sowjetunion erst im Jahre 1988, also 28 Jahre nach Pasternaks Tod. Im Zentrum des Romans stehen Juri Andrejewitsch Schiwago und seine Geliebte Lara Guichard. Juri wächst nach dem Tod seiner Mutter und dem Suizid seines Vaters zuerst bei seinem Onkel, dann bei einer Pflegefamilie auf. In späteren Jahren studiert er Medizin, obwohl seine Leidenschaft die Lyrik ist, und heiratet Tonja, die Tochter seiner Pflegeeltern. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges arbeitet Juri an der Front, wo er im Lazarett die charismatische Lara Antipowa kennenlernt, die sich freiwillig als Krankenschwester gemeldet hat, um ihren Mann Pawel Antipow zu suchen. Juri und Lara verlieben sich ineinander, doch werden durch den Krieg wieder voneinander getrennt. Ich zähle russische Autoren des 19. Jahrhunderts wie Lew Tolstoi, Fjodor Dostojewski und Alexander Puschkin zu meinen Lieblingsschriftstellern und habe mich schon intensiv mit Russland/der Sowjetunion und der Geschichte des Landes beschäftigt. Pasternak als Vertreter der russischen/sowjetischen Literatur des 20. Jahrhunderts stand schon lange auf meiner Lese-To-do-Liste, und durch das Hörbuch zu Doktor Schiwago habe ich nun endlich einen Einblick in Pasternaks Werk erhalten. Mir hat Doktor Schiwago sehr gut gefallen, obgleich ich finde, dass Pasternaks Erzähl- und Schreibstil hinter dem Talent eines Tolstoi, Dostojewski oder Puschkin zurückbleibt. Wie auch bei den russischen Autoren des 19. Jahrhunderts dreht sich in Doktor Schiwago viel um Liebe, Tod und Leidenschaft. Doktor Schiwago ist ein tragisches Werk, das sprachlich opulent ist und bei dem die Schilderungen der Emotionen immer haarscharf am Kitsch vorbeiziehen. Ich finde dies recht typisch für russische Literatur, und obwohl ich sonst nichts für Schwülstigkeit übrig habe, gefällt mir gerade dies bei russischen Autoren besonders gut, weil es meist authentisch wirkt und überzeugend ist. Sehr deutlich zu spüren sind die Einflüsse aus der Philosophie und der Geschichte Russlands - und damit die Einflüsse aus Pasternaks eigenem Leben, die hier klar ins Werk eingeflossen sind. Das Hörbuch wurde großartig gelesen und wirkt durch die gelegentlichen Musikeinspielungen und die wechselnden Leser sehr lebendig. Meiner Meinung nach kommen dem Hörer Kenntnisse über das zaristische Russland, die Oktoberrevolution und die Sowjetunion sehr zugute, da man so die Geschichte um Juri und Lara sowie die persönliche Entwicklung Juris besser einordnen und verstehen kann. Boris Leonidowitsch Pasternak: Doktor Schiwago. Übersetzt von Reinhold von Walter. Gelesen von Gert Westphal, Ludwig Cremer, Joana Maria Gorvin und Bernhard Minetti. der Hörverlag, 2014; 19,99 Euro.

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Vita

Boris Leonidowitsch Pasternak

Boris Pasternak, 1890 in Moskau geboren, hatte als Sohn eines Malers und einer Pianistin schon früh Kontakt zu Künstlerkreisen und lernte in seinem Elternhaus u. a. Lew Tolstoi und Rainer Maria Rilke kennen. Während seines Philosophiestudium, das ihn auch nach Deutschland führte, begann er Gedichte zu schreiben. Sein erster Lyrikband »Zwilling in Wolken« erschien 1914, in den Jahren darauf folgten Prosaveröffentlichungen. Unter dem Eindruck ideologischer Indoktrinierung und politischer Verfolgung während des Sowjetregimes verfasste er seinen berühmten Roman »Doktor Schiwago«, der 1958 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet und 1965 verfilmt wurde. Boris Pasternak starb 1960 in der Nähe von Moskau.

Zum Autor

Gert Westphal

Gert Westphal wurde 1920 in Dresden als Sohn eines Fabrikdirektors geboren. Nach einer Schauspielausbildung am Dresdner Konservatorium erhielt er 1945 sein erstes Engagement an den Bremer Kammerspielen, nebenbei begann er bei Radio Bremen als Hörspielsprecher zu arbeiten. Bereits 1948 avancierte er zum Oberspielleiter und Chef der Hörspielabteilung von Radio Bremen.
1953 wechselte Gert Westphal zum Südwestfunk in Baden-Baden, wo er bis 1959 die Hörspielabteilung leitete und zeitweilig auch Chefregisseur der Fernsehspielabteilung war. Zum Theater kehrte er 1960 als Ensemblemitglied des Züricher Schauspielhauses zurück, dem er bis 1980 angehörte. Seitdem war er freiberuflich als Schauspieler und Regisseur tätig, vor allem aber als Rezitator auf der Bühne und im Rundfunk, auf Schallplatte und CD.
Im Jahr 1984 bezeichnete ihn die ZEIT als »König der Vorleser« und qualifizierte seine Vortragskunst als virtuose Inszenierung eines »akustischen Ein-Mann-Theaters«. Er verstarb 2002 in Zürich.

Zum Sprecher

Ludwig Cremer

Ludwig Cremer, geboren 1909 in Duisburg. Nach einer Hörfunkausbildung bei der BBC in London war er als Hörspielleiter beim NWDR in Hamburg tätig. Für den WDR inszenierte er große Hörstücke, wie »Draußen vor der Tür« von Wolfgang Borchert, »Biedermann und die Brandstifter« von Max Frisch und Heinrich Manns »Der Untertan« aus dem Jahr 1971, der mit dem Karl-Sczuka-Preis ausgezeichnet wurde. In den 60er und 70er Jahren war Ludwig Cremer einer der meistbeschäftigten Fernsehregisseure, der u. a. mit »Die chinesische Mauer« von Max Frisch die dramaturgische Geschichte des Fernsehens geprägt hat. 1982 starb er nach langer Krankheit im Alter von 73 Jahren.

Zum Sprecher

Joana Maria Gorvin

Joana Maria Gorvin, geboren 1922, kam mit 17 Jahren an die Schauspielschule des Staatstheaters am Gendarmenmarkt. Ihr Debüt gab sie als Zoe im »Verlorenen Brief« unter der Regie von Jürgen Fehling – der ihr Arbeits- und Lebenspartner wurde. Später spielte sie bei Gustaf Gründgens, schlüpfte in Rollen wie die des Gretchens und der Maria Stuart, war bekannt für ihre herausragende Stimme. Joana Maria Gorvin starb 1993. In einem Nachruf der ZEIT heißt es: »Alles an ihr war Gesang.«

Zur Sprecherin

Bernhard Minetti

Bernhard Minetti wurde 1905 in Kiel geboren. Nach Abschluss seiner Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin debütierte er am Reußischen Theater in Gera. In den 30er-Jahren avancierte er als Ensemblemitglied des Staatstheaters in Berlin unter Jürgen Fehling und Gustaf Gründgens zum gefragten Theaterstar. Obwohl er in nationalsozialistischen Propagandafilmen mitgewirkt hatte und sich später mit dem Vorwurf konfrontiert sah, von Hitlers Regime profitiert zu haben, erhielt Minetti bald nach Ende des Krieges wieder Engagements. In den 70er-Jahren übernahm er die Hauptrollen in den Dramen von Thomas Bernhard und wurde einer der bekanntesten Charakterdarsteller auf deutschen Bühnen. Minetti erhielt u. a. das Große Verdienstkreuz und den Deutschen Kritikerpreis. Für den Hörverlag ist er außerdem in »Die göttliche Komödie« von Dante und in Franz Kafkas »Die Verwandlung« zu hören. Bernhard Minetti starb 1998 in Berlin.

Zum Sprecher

Otto Kurth

Otto Kurth, geboren 1912 in Bremen, begann seine Schauspielkarriere an den Hamburger Kammerspielen. Nach zahlreichen Engagements folgten 1938 die ersten Regiearbeiten Kurths, u. a. mit Gustaf Gründgens. Ab 1945 leitete Otto Kurth die Hörspielabteilung des Nordwestdeutschen Rundfunks und wurde dort 1947 Chefregisseur. In dieser Zeit produzierte er u. a. die Hörspiele »Der kleine Lord« (1956), »Die Göttliche Komödie«(1957) und »Doktor Schiwago«(1958). Später war er außerdem als Regisseur für Theater und Film und als Schauspieler für Fernsehproduktionen tätig. 1996 starb Otto Kurth in München.

Zum Regisseur