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Interview mit Maria D. Headley über »Magonia«

Über das Buch:

Seit sie klein ist, leidet die 16-jährige Aza an einer seltsamen Lungenkrankheit, die ihr ein normales Leben unmöglich macht. Als sie eines Tages ein Schiff hoch in den Wolken erspäht, schiebt sie das Phänomen auf ihre akute Atemnot. Bis jemand auf dem Schiff ihren Namen ruft ... Mehr Infos

Interview mit der Autorin

Wollten Sie schon immer Autorin werden?

Ja, tatsächlich habe ich mich schon als Schriftstellerin gefühlt, als ich noch sehr klein war. Natürlich konnte ich da noch nicht wissen, wie meine Karriere mal aussehen würde, ich dachte eigentlich eher, dass ich mal Bühnenstücke schreiben würde. Erst in meinen 20ern begriff ich, dass ich mir Romane ausdenken wollte.

Was ist das Schönste und was das Schwierigste an Ihrem Beruf?

Das Beste daran ist, dass ich mir mit erfundenen Welten meinen Lebensunterhalt verdiene. Was immer ich mir vorstellen kann, kann ich auch niederschreiben. Das Schwierigste ist manchmal, dass ich mich von Geschichten überwältigt fühle, die ich alle aufschreiben möchte, aber dann bin da eben leider nur ich und ich schaffe es nicht, sie alle einzufangen. Manchmal kann es hart sein, die Einzige für alle Aufgaben zu sein. Ich würde mir hin und wieder auch wünschen, in einem Büro zu arbeiten und fünf andere Schriftsteller um mich herum zu haben.

Woher hatten Sie die Idee für MAGONIA?

Ursprünglich kam sie mir, als ich etwas ganz anderes recherchierte und dabei auf einen interessanten Artikel stieß. Darin ging es um Menschen, die aus einer Kirche kamen und plötzlich einen Anker mitten aus dem Himmel hängen sahen. Schnell kamen dann die Sturmwale dazu und wie aus dem Nichts hatte ich die ganze Welt vor Augen. Es ist aber auch so eine geniale Vorstellung, Schiffe, die durch die Wolken segeln! Nach weiterer Recherche wurde mir schnell klar, dass sich mit der historischen Legende von Magonia ein ganzes Universum eröffnet.

Welche Figur mögen Sie am liebsten, außer Aza?

(Vorsicht, Spoiler!) Caru, Azas Herzensvogel, der so wahnsinnig tapfer ist, trotz seiner schweren Verletzung. Caru rettet am Ende Aza, auch wenn er selbst so verstört und innerlich versehrt ist. Ich finde, es ist immer wichtig, sich das vor Augen zu führen: Wir müssen gar nicht perfekt sein, um Helden zu werden, wir können sogar sehr verunsichert sein und es trotzdem schaffen.

Aza ist ein unglaublich starkes Mädchen: Hatten Sie irgendwelche Vorbilder für sie im Kopf? Und haben Sie sich Aza von Anfang an genauso vorgestellt oder hat sie sich während des Schreibens verändert?

Das erste Drittel des Buches habe ich in einem wilden Wortfluss einfach aufgeschrieben. Am Anfang war da tatsächlich nur Aza und sie war die Einzige, die die Geschichte erzählt hat. Jason kam erst später zu mir. Ich habe immer gewusst, dass Aza stark ist – allerdings war ich mir nicht so ganz sicher, ob sie auch stark genug sein würde. Das Erzählen dieser Geschichte war gleichzeitig auch ein Lernprozess, ich versuchte zum Beispiel herauszufinden, wie ich die Dinge anpacken könnte, die Aza nicht tun wollte, wie die Menschen, die sie liebt, gerettet werden könnten, wie man alles „richtig“ machen könnte. Ich denke, dass Azas innere Stärke in ihrer ureigenen Kraft liegt, aber gleichzeitig habe ich auch dafür gesorgt, dass sie von ihrer Familie und Jason unterstützt wird – die sie gleichzeitig auch immer wieder herausfordern. Ein bisschen ist Aza auch durch meine eigenen Erfahrungen als Jugendliche inspiriert, ich hatte eine Nahtoderfahrung, als ich 15 war. Aber insgesamt war mein Vorbild jedes Mädchen in Azas Alter, das ich persönlich kenne. Ich finde, dass es da draußen ganz viele unglaublich starke Mädchen gibt, die nur noch niemandem aufgefallen sind.

Würden Sie gern in Magonia leben?

Ich liebe die Erde, aber Magonia ist auf jeden Fall eine ganz schön spannende Welt! Ich würde gern mal auf Besuch dorthin reisen. Dort zu leben wäre allerdings nichts für mich – meine Lieblingsorte auf dieser Welt sind Vulkaninseln und Magonia hat keine, soweit ich weiß.

Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade schreiben?

Eigentlich schreibe ich die ganze Zeit! Aber wenn ich doch mal was Anderes mache, reise ich zu den oben erwähnten Vulkaninseln. Ich habe eine Leidenschaft für abgelegene Orte und ich versuche immer, die am weitesten von jeder Zivilisation entfernten zu erreichen. Wahrscheinlich ist das die Sehnsucht nach Magonia in mir.

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