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Elena Ferrante - Meine geniale Freundin - Eva Mattes - Geschichte eines neuen Namens - Geschichte der getrennten Wege - Geschichte des verlorenen Kindes - Lesung - Hörverlag - Hörbuch

Hörbuch-Sprecher im Interview: Eva Mattes

© Hanna Mattes
Eva Mattes hatte schon mit zwölf Jahren erste Auftritte im Film und am Theater. Große Filmrollen erhielt sie 1970 in Michael Verhoevens Anti-Vietnamfilm o.k. und 1971 in Reinhard Hauffs Mathias Kneissl. Für beide Filme wurde sie mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet, machte damit Rainer Werner Fassbinder auf sich aufmerksam und erspielte sich unter seiner Regie den Ruf als eine der profiliertesten Darstellerinnen des jungen deutschen Films. Aber sie blieb dem Theater treu. 1981 etwa glänzte sie in Zadeks Shakespeare-Inszenierung Der Widerspenstigen Zähmung. 1994 wurde Eva Mattes Direktoriumsmitglied am Berliner Ensemble. Nach dem Weggang Peter Zadeks 1995 legte sie ihren Direktionsposten am BE nieder, blieb aber als Schauspielerin im Ensemble. Eva Mattes ermittelte jahrelang als Kommissarin Klara Blum für den Konstanzer Tatort.
Wir haben Eva Mattes bei den Aufnahmen zum ersten Teil der Reihe im Studio interviewt:
Elena Ferrante hat ein Epos geschrieben: Es ist nur der Auftakt ihrer Neapel-Romanserie und er allein soll im Hörbuch schon an die 800 Minuten umfassen. Wie tastet man sich an einen solchen Lesungs-Marathon heran? Wie sieht das „Training“ aus?

Ich lese erst mal das Buch einmal durch, relativ schnell. Einfach, um den Inhalt zu erfassen und dann lese ich es nochmal mit einem Stift in der Hand, naja, streiche mir halt ein bisschen was an, aber minimalst. Und manchmal, wenn es ganz komplizierte Sätze sind und es tatsächlich auf eine ganz bestimmte Betonung ankommt, dann unterstreiche ich dieses eine Wort. Das kommt ungefähr alle 100 Seiten vor. Dann gehe ich ins Studio. Und bevor ich ins Studio gehe, lese ich am Abend vorher möglichst nochmal das ganze Material, was ich am nächsten Tag im Studio lese. Ja, und wenn ich dann aus dem Studio rauskomme, kann ich den Roman auswendig.
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Freuen Sie sich darauf, Ferrantes Werk und seine Figuren über einen längeren Zeitraum hinweg zu begleiten?

Ja, sehr! Weil das wirklich spannend ist. Ein tolles Buch. Also, man lebt so mit den Figuren. Besonders natürlich mit den beiden Frauen, um die es ja geht. Und da der erste Teil ja einfach so unverschämt abrupt aufhört, bin ich total gespannt, wie es weitergeht. Ich freue mich, ja.
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Was finden Sie an Elena Ferrantes Werk besonders faszinierend?

Was ich überhaupt faszinierend finde an dem Buch, ist, dass die Erzählerin so offen über ihr Konkurrenzverhältnis zu dem Mädchen spricht, das sie so liebt, also zu ihrer besten Freundin. Das sind ja wirklich Liebesgeschichten, in dem Alter sowieso. Und sie beschreibt das einfach so ehrlich, so unglaublich offen. Und es ist so wahr, weil es genau so ist. Auch wenn man seine Freundin noch so sehr liebt, man möchte so schön sein wie sie oder vielleicht bitte auch noch ein bisschen schöner, man möchte von ihr geliebt werden, man möchte schön gefunden werden von ihr, man will eigentlich in allem noch toller sein als die, die man so bewundert. Und das beschreibt sie so genau und einfach wunderbar. Überhaupt diese Kindheit und Pubertät und wie sie dann beide immer erwachsener werden, das beschreibt sie so toll realistisch. Und man taucht auch so in dieses Italien ein, in diese Vorstadt, in der das alles spielt, in dieser Brutalität und in dieser Hitze und dem Staub und dem Dreck und der Armut. Und man geht so mit, auch mit den Träumen, die diese beiden Mädchen haben.
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Was macht für Sie die Magie einer Stimme aus?

Das muss eine Stimme sein, die mich nicht nervt, die eine gewisse Ruhe hat, eine gewisse Tiefe hat, manchmal auch eine Rauheit hat, ein gewisses Gleichmaß.
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