Dein Leben fängt nicht erst nach der Arbeit an!


Verbessere deinen Arbeitsalltag mit diesen Glücksmethoden. Die renommierte Journalistin Isabell Prophet erklärt wissenschaftlich fundiert wie.

Wir suchen nach Selbstverwirklichung, Work-Life-Balance und das alles bei vollem Gehalt – nach dem Traumjob, der uns glücklich macht. Aber langfristiges Glück hängt nicht von den äußeren Faktoren ab, sondern fängt bei uns selbst an. Isabell Prophet zeigt in ihrem Buch „Die Entdeckung des Glücks“, wie jeder im Job glücklich werden kann.

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Was dieses Glück ist und wie es mein Feierabendbier bezahlt

Manchmal wünschte ich mir, ich könnte bei meiner Arbeit einfach zur Tür rausmarschieren und müsste mich nie wieder umdrehen. Vielleicht schreie ich auf dem Weg nach draußen noch ein paar Beleidigungen raus und schaue in die erstaunten Gesichter der Kollegen. Dann binde ich mein Pferd los und reite glücklich in den Sonnenuntergang. Und morgen finde ich einen neuen Job, der meiner wahren Bestimmung entspricht und besser bezahlt ist, und … verdammt, ich kann nicht reiten und das wird alles nicht funktionieren.
Im Arbeitsleben suchen wir heute nach Sinn, Sabbaticals und einer tollen Work-Life-Balance bei vollem Gehalt – oder zumindest so viel, dass wir nach Feierabend noch in den Bio-Markt gehen können. In unserer Generation soll sich die Arbeit grundlegend verändern: Alles soll besser werden. Alle verwirklichen sich selbst. Kaum einer soll noch die Kanzlei oder Bäckerei der Familie übernehmen, denn Eltern haben jetzt andere Träume für ihre Kinder: »Wir wollen, dass du glücklich wirst«, mit diesen guten Worten können junge Menschen dann Philosophie, Physik oder Wirtschaft studieren oder eine Ausbildung zum Goldschmied oder Erzieher machen. Hauptsache: glücklich.
Hauptsache: Selbstverwirklichung. Und wehe, wenn nicht. Durch die Freiheit hängt die Messlatte sehr hoch.
Sind wir gescheitert? Es fühlt sich manchmal so an, als habe der in unserer Gesellschaft versagt, der sich nicht selbst verwirklicht.
Aber war der Auftrag an das Leben nicht, glücklich zu werden? Und wenn das so ist – müssen wir das von 9 bis 17 Uhr tun? Oder noch schlimmer: selbst und ständig?
(...)

Wie dieses Buch funktioniert
In Teil eins des Buches müssen wir uns über Glück unterhalten und über das Problem, das bei der Suche danach entsteht. Denn es sind nicht nur die anderen schuld, wenn wir uns nicht glücklich fühlen. Okay, natürlich sind die anderen schuld. Da wir die aber nicht ändern können, müssen wir zusätzlich ein paar angreifbarere Probleme identifizieren.
Was ich von der Glücksforschung gelernt habe, steht in Teil zwei des Buches: »Wo wir unser Glück finden«. Es gibt viele Methoden, mit denen wir uns glücklicher machen können. Und auch die Menschen um uns herum werden es leichter mit uns haben. Meditieren muss dafür niemand – obwohl es hilft, aber auch dazu kommen wir später. Vor allem erzähle ich von Erkenntnissen, die Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen gewonnen haben, zum Beispiel aus Experimenten mit Süßigkeiten oder indem sie die Aktivität des Vagus-Nervs gemessen haben, der unser Gehirn mit den Organen verbindet. Geht es um unser Glück, dann ist nämlich der ganze Körper zuständig. Daher sammle ich hier Forschungsergebnisse aus wissenschaftlichen Fachrichtungen wie der Psychologie, Verhaltensökonomie, Soziologie, Neurologie, Philosophie und der Inneren Medizin.
Aus der neuropsychologischen Forschung weiß ich, dass wir alle ganz gern kurze, praktische Tipps hätten. In Teil drei, »Was wir für unser Glück tun können«, finden Sie deshalb kleine Übungen, die Sie am nächsten Tag direkt mit ins Büro nehmen können. Es sind genau jene Aktivitäten, denen Wissenschaftler so eine große Bedeutung beimessen, wenn wir unser Glück suchen. Und ich verspreche, dass Sie dafür keine Yoga-Matte benötigen.

Was wir in der Schule nicht gelernt haben
»Mache die Dinge so einfach wie möglich«, sagte Albert Einstein, »aber nicht einfacher.«
So ist das mit dem Glück: Ich habe es mir immer als etwas Leichtes vorgestellt, einen sorgenfreien Schwebezustand, wenn man entspannt aus dem Büro nach Hause kommt. Doch so einfach ist es eben nicht. Und Glück nach Feierabend ist für die meisten nicht mehr genug. Viele Menschen mögen ihre Jobs, doch es bleibt ein Aber – aber die Chefin, aber das Geld, aber der Kollege, aber der Stress, aber die fehlende Freiheit … Jeder hat sein eigenes Aber. Diese Abers sind real, und es wäre ganz wunderbar, wenn wir sie ändern könnten. Doch das geht nicht immer, und es geht nicht für jeden, denn manche Abers haben wir einfach nicht unter Kontrolle. Schlimmer noch, wir nehmen sie mit nach Hause und versauen uns dann auch noch den Feierabend mit ihnen. Und zum Einschlafen bleibt noch der Gedanke: Ich hätte schon längst gekündigt – aber.
Diese Abers treffen uns so hart, weil wir ihnen nicht gewachsen sind. Wir hatten sie nicht erwartet, wir wurden nicht auf sie vorbereitet. Und hier läuft etwas schief. Ich kann keine Gedichte analysieren, dafür ist meine Steuererklärung halbwegs vorzeigbar, meinen Balkonpflanzen geht es gut und neulich habe ich ganz allein einen Wasserhahn ausgetauscht. Ich kann Flächen, Volumen und Wahrscheinlichkeiten berechnen, und mein Englisch ist akzeptabel. Das ist doch eigentlich eine ganze Menge. Aber darüber, wie das Leben gelingt, darüber haben wir nie gesprochen. Wir werden nicht auf das Berufsleben vorbereitet. Bestenfalls auf den Bewerbungsprozess.
Wenn man sich für einen Job bewirbt, werden die Abers und Zweifel oft sehr laut im Kopf. Präsentiere ich mich gut, oder kann ich das besser machen? Was muss ich vorher alles recherchieren? Idealerweise die ganze Unternehmensgeschichte, aktuelle Nachrichten, den Markt, und eigentlich sollte ich auch eine neue Firmenstrategie im Hinterkopf haben. Es dauerte viele Jahre, bis ich begriffen hatte: Ich muss qualifiziert sein, ja. Doch der Job und das Unternehmen müssen umgekehrt auch zu mir passen. Ich muss die Arbeitstage ertragen, ohne verrückt zu werden. Und ich muss mich auch selbst sehr gut kennen, um zu wissen, welcher Job gut für mich ist.
Auf unser Lebensglück zu achten, das rät uns niemand. Alle sind viel zu beschäftigt damit, uns zu sagen, dass in der Bewerbungsmappe keine Eselsohren sein sollen.
Wir sind zur Schule gegangen, damit wir es einmal besser haben. Mit diesem Wissen kann man erfolgreich durch die Schul-, Ausbildungs- und Universitätsjahre bis ins Berufsleben kommen. Aber warum ist niemand je auf die Idee gekommen, uns mal die Sache mit dem Glück zu erklären?
Klug ist das ja nicht gerade. Immerhin sind glückliche Arbeitnehmer gut 12 Prozent produktiver, schätzen Ökonomen der Universität Warwick. Glück ist ein Wirtschaftsfaktor – vielleicht sollten wir es mal mit Weiterbildungen probieren? Oder Sie schenken dieses Buch Ihren Kollegen. Das Wissen über Glück funktioniert wie das Wissen über gesunde Ernährung und körperliche Fitness: Die Basics können wir uns selbst zusammenreimen – Sport ist besser als kein Sport, Tomaten sind besser als Kartoffelchips –, den Rest müssen wir erst einmal lernen.
In einigen wenigen Schulen gibt es heute das Glück als Fach. Angefangen hatte damit die Heidelberger WillyHellpach-Schule. Die Schüler dort lernen Glück in der Gemeinschaft, sie lernen Empathie, aber auch den Einfluss von Fitness und Ernährung, sozialer Verantwortung und der Wahrnehmung des Augenblicks. Michael Leisinger unterrichtet die Schüler in Heidelberg und an der Theodor-Frey-Schule in Eberbach. Der Unterricht ist inklusiv und auch für Flüchtlingsklassen zugänglich. Die Schüler lernen dort den Wert von Vertrauen und Zusammenhalt, denn ganz wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung bestätigen, wie wichtig unser Sozialgefüge für unser persönliches Glück ist.
Leisinger selbst ist manchmal überrascht, wenn er am Ende des Schuljahres die Glückshefte seiner Schüler durchschaut, wie unterschiedlich die Wahrnehmung und die Wirkung auf die einzelnen Schüler ist. Dabei hat der Glücksunterricht seinen eigenen Lehrplan und Klausuren, sogar eine Abiturprüfung können die Schüler darin ablegen. Doch Glück bleibt etwas, das aus der individuellen Perspektive des Einzelnen erfahren werden muss. Die Schüler können lernen, wie Glück funktioniert. Das Ergebnis ist jedoch immer ein anderes.
Glück ist ein Zustand des Gemüts. Der Philosoph Platon sagte, das für ihn Vernunft, Begehren und Wille in Einklang stehen müssen. Das klingt nach Zufriedenheit, aber Zufriedenheit reicht eigentlich nicht. Zufriedenheit ist die Erkenntnis, dass mittelfristig alles in Ordnung ist. Dass das Positive das Negative überwiegt. Zufriedenheit ist das Gefühl, dass am Ende eines ätzenden Monats mit genervten Kollegen und mehr Arbeit als erträglich ist, wenigstens genügend Schmerzensgeld auf dem Konto landet. Wir haben es uns ja verdient. Glück ist mehr.
Schon das Wort »Glück« ist ein ziemlich doppeldeutiger Begriff. Wenn wir glücklich sind, werden in unserem Gehirn Botenstoffe ausgeschüttet, die Mundwinkel wandern nach oben – ganz egal, ob uns jemand dabei zusieht. Die Muskeln rund um unsere Augen spannen sich an, und es entsteht ein glückliches Lächeln. Unser Blutdruck steigt ein wenig, ebenso unser Herzschlag. Der Körper steht unter einer angenehmen Spannung. Voilà: Glück.
Ich habe dieses Gefühl nach einem tollen Tag, an dem ich mit meiner Leistung zufrieden bin und mich ein Feierabend auf dem Balkon erwartet. Ich habe es, wenn ich meinen eigenen Erwartungen gerecht werde, sie am besten noch übertreffe, sei es bei der Arbeit oder beim Sport. Ich habe es, wenn überraschend eine Freundin vor meiner Tür steht, bereit für einen Abend voll guter Geschichten, Finger-Food und einen Sonnenuntergang über den Dächern Berlins. Das ist das kurzfristige Glück. Es ist Gehirndoping. Deshalb wirkt sich Glück im Berufsleben nicht nur positiv auf unseren Feierabend aus. Wir werden auch leistungsfähiger, können neue Informationen besser verarbeiten und abspeichern.

Isabell Prophet über das Glück

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Isabell Prophet

Über Isabell Prophet

Isabell Prophet, geboren 1986, arbeitet als Journalistin. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften, ehe sie bei der Celleschen Zeitung ein Volontariat absolvierte und die Henri-Nannen-Schule besuchte. Als freie Journalistin ist sie unter anderem für Spiegel Online, Spiegel Wissen, t3n.de und FAZnet tätig. Für Zeit Online baute sie das Online-Magazin ze.tt mit auf. Für die Multimedia-Reportage „Einsame Spitze“ beim Zeit-Magazin Online war sie für den Deutschen Reporter-Preis nominiert. Isabell Prophet lebt in Berlin.