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SPECIAL zu Lee Child

Fünf Fragen an den Autor

Boston News traf Lee Child

Lee Child
© Johnny Ring
Man sagt, dass Lee-Child-Leser aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten stammen. Stimmt das?
Absolut. Ich habe endlos viele Fans getroffen und noch mehr Briefe gelesen und bin sehr stolz, dass meine Leser aus allen Gesellschaftsschichten stammen. Es ist wirklich so. Die Post brachte eines Tages einen Brief von einem 10-jährigen Jungen und einer 100-jährigen Frau (…). Ich habe Bücher für Menschen signiert, die sie noch am selben Tag gekauft haben, an dem sie erschienen sind, und von anderen, denen sie von Freunden aufgedrängt worden waren, die gesagt haben: "Vertrau mir, lies es einfach."

Was, glauben Sie, also macht Ihre Bücher so populär?
Zwei Worte: Jack Reacher. Reacher ist ein einsamer Kämpfer, er ist ein Einzelgänger mit einem starken Sinn für Gerechtigkeit. Er taucht an einem Ort auf, er macht seinen Job, er zieht weiter. Er ist der Typ eines Helden, der eine lange literarische Tradition hat. Robin Hood, der Lone Ranger, Aragorn aus "Der Herr der Ringe", Jack Reacher: Sie sind alle Teil derselben Familie von Helden. Reacher geht einfach ein Stück weiter. Vielleicht mehr als ein Stück.

Das Buch "Der Janusmann" ist ein wunderbarer Einstieg zu Reacher. Und wenn wir schon über "ein Stück weitergehen" reden: Dieser Roman tut es mit Sicherheit.
Danke! Ich habe das Buch nicht als Einstieg in die Figur von Jack Reacher angelegt – immerhin ist es sein siebter Fall, aber es scheint so zu funktionieren. Reacher ist ein interessanter Typ. Er ist ein Ex-Militärpolizist, der sich auf sich selbst verlässt. Er hat keinen Besitz, keine Verpflichtungen, keine Familie. Er ist gern allein, hat aber Angst vor der Einsamkeit. Er ist mit Sicherheit mutig – wie viele Militärs – , aber mehr als das fühlt er sich der Gerechtigkeit verpflichtet. Dies ist ein wichtiger Teil seines Charakters. Er ist hart und rücksichtslos und bricht die Regeln, aber er hat sein Herz am richtigen Fleck. Leser, die ihm zum ersten Mal begegnen, werden das im allerersten Kapitel von "Der Janusmann" feststellen – dort jagt er einen Mann, der ihm vor zehn Jahren Unrecht angetan hat. Kein cleverer Zug seitens des Typen.

Was motiviert Sie, wenn Sie diese Thriller schreiben? Gibt es einen bestimmten Aspekt in diesem Prozess, dem Sie eine ganz besondere Aufmerksamkeit widmen?
Was den inneren Antrieb betrifft, glaube ich, genießen wir ganz tief in uns alle die gleichen Dinge. Als Erstes und Wichtigstes: Ich schreibe das, was ich selbst gerne lese, und ich habe herausgefunden, dass es auch genau das ist, was auch andere gerne lesen. Um eine besonders starke Dynamik zu erreichen, arbeite ich wirklich hart an den Intros. Sie sind sehr wichtig. Die erste Zeile, der erste Absatz, die erste Seite. Sie entscheiden über Weiterlesen oder Weglegen. Meiner Meinung nach sollte der Autor die Arbeit machen. Der Leser soll einfach mit auf die Reise gehen. Und sollte der Leser am Ende nicht denken, "Mann, war das eine tolle Reise", dann glaube ich, habe ich es nicht richtig gemacht.