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SPECIAL zu Lee Child

Mit den Sonderermittlern legt man sich nicht an

Buchempfehlung von Ulrike Künnecke

Jack Reacher weiß genau, was sich eigentlich auf seinem Konto befindet: nichts nämlich. Als er auf seinen Kontoauszügen eine gänzlich unerwartete Einzahlung von 1.030 Dollar entdeckt, schwant ihm Böses. Nach dreizehn Jahren Militärpolizei hat Reacher sich zwar vom aktiven Dienst zurückgezogen, doch die codierten Nachrichten seiner ehemaligen Kollegen versteht er immer noch zu lesen. Die seltsam ungerade Summe auf seinem Konto kann nichts anderes heißen, als dass ein ehemaliger Kamerad Hilfe braucht, so viel ist dem Major a. D. schnell klar. Denn 1.030 Dollar enthalten die Zahlen 10 und 30 – und dies ist ein chiffrierter Notruf in Kreisen der Army.

Einer für alle ...
Seit dem Ende seines Militärdienstes vor zehn Jahren zieht Reacher durch die Vereinigten Staaten, er lebt ohne festen Wohnsitz und besitzt kein Handy. Er bleibt, wo es ihm gefällt, so lang es ihm gefällt, dann zieht er weiter. Ein Ausweis und ein Konto sind sein einziger Tribut an die modernen Zeiten. Eine Überweisung auf ebendieses Konto ist also die einzige Möglichkeit, den Vagabundierenden zu erreichen. Doch Reacher reagiert schnell – ein kurzer Anruf bei der Bank, und schon hat er der Dame am Telefon das streng gehütete Geheimnis abgerungen: Es ist Frances, seine alte Teamkollegin Frances Neagley, die diesen seltsam vergoldeten Notruf abgesetzt hat.

… alle für einen
Reacher hatte sich damals sein Team selbst zusammenstellen dürfen: acht überaus fähige Ermittler, deren Kommandant er selbst war. Sie waren eine Einheit, die sich hundertprozentig aufeinander verlassen konnte: „Neagley und Dixon waren die einzigen Frauen, und Neagley war die einzige Sergeantin. Alle anderen hatten den Offiziersrang ... was in Bezug auf klare Befehlsstrukturen völlig verrückt war, aber Reacher störte das nicht. Er wusste, dass zwischen neun Personen, die eng zusammenarbeiteten eher laterale als vertikale Strukturen entstehen würden, und so war es dann auch. Die Einheit hatte sich wie ein Baseballteam aus der Provinz organisiert, das unerwartet um die Meisterschaft mitspielt: begabte Handwerker, die kooperierten, keine Stars, keine Egomanen, und vor allem skrupellos und unerbittlich effektiv.“

Ein grausamer Fund
„Mit den Sonderermittlern legt man sich nicht an“ - so lautete damals der Slogan ihrer Truppe. Nun gilt es zu beweisen, dass dieser Spruch immer noch seine Gültigkeit hat. Frances Neagley, inzwischen erfolgreich mit ihrem eigenen Sicherheitsdienst und eine immer noch überaus attraktive Enddreißigerin, ruft die alten Freunde zusammen, nachdem sie vom Tod eines ihrer ehemaligen Teamkollegen gehört hat: Calvin Franz wurde tot in der Wüste nördlich von Los Angeles aufgefunden, nachdem man ihm beide Beine gebrochen und ihn lebend aus einem Hubschrauber geworfen hatte.

Vom Erdboden verschluckt
Neagley und Reacher treffen sich in L.A. und begeben sich gemeinsam auf die Fährte der grausamen Mörder. Sie versuchen, das gesamte alte Team zu aktivieren, und müssen dabei feststellen, dass einige von ihnen wie vom Erdboden verschluckt zu sein scheinen. Was ist passiert? Und welche Rolle spielt dabei die undurchsichtige Firma „New Age“, für die Tony Swan, einer ihrer unlängst verschwundenen Teamkollegen, gearbeitet hatte? „New Age“ ist spezialisiert auf die Entwicklung hochmoderner neuer Waffensysteme, und mehr und mehr verdichten sich die Hinweise, dass dieser Fall bis in höchste Kreise, ja, bis ins Pentagon reichen könnte.

Ein einsamer Wolf
Mit „Trouble“ erscheint bereits der 11. Jack-Reacher-Roman – doch weder beim Serienhelden noch beim Autor machen sich irgendwelche Anzeichen von Ermüdung bemerkbar. Lee Child hat mit Jack Reacher eine ganz besondere Figur geschaffen: Er ist ein Mann ohne Anhaftungen, ein einsamer Wolf, groß und stark wie ein Bär, clever und gnadenlos, aber dennoch mit Herz. Ihm bei seinen Abenteuern zu folgen, macht einfach Spaß. Zumal auch ein späterer Einstieg in die Serie problemlos möglich ist: Jack Reacher ist ein Mann ohne komplizierte Beziehungen – es gibt nicht viel über ihn zu wissen. „Trouble“ ist spannende, schnörkellose, ausgezeichnet geschriebene Unterhaltung, die einfach süchtig macht.

Ulrike Künnecke
Literaturtest

Berlin, Oktober 2010

Trouble

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