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Rezension zu
Breakdown - Sie musste sterben. Und du bist schuld

Spannend, aber schnell durchschaubar

Von: Tintenhain
29.09.2018

Trotz der Warnung ihres Ehemanns Matthew fährt Cass nachts bei einem Unwetter die Abkürzung über eine verlassene Landstraße. Ein am Fahrbahnrand parkendes Auto stürzt sie in einen Gewissenskonflikt. Anhalten oder weiterfahren? Cass entscheidet sich dagegen, ihre Hilfe anzubieten und am nächsten Tag erfährt sie, dass die Frau in dem Auto ermordet wurde. Als wäre das nicht schon schlimm genug, muss Cass auch bald feststellen, dass sie die Frau in dem Fahrzeug kannte. Cass‘ Leben gerät zusehends aus den Fugen. Sie erhält anonyme Anrufe, die sie bald schon zu einem nervlichen Wrack machen. Cass ist sich immer sicherer, dass der Mörder der jungen Frau ihr auf den Fersen ist, da sie etwas gesehen hat. Noch dazu steigert sich ihre Angst, wie ihre Mutter an einer frühen Form von Demenz zu leiden. Immerzu vergisst sie Dinge und Absprachen. Bald weiß sie kaum noch, was eigentlich in ihrem Leben passiert, obwohl ihr Mann Matthew sich so liebevoll um sie kümmert und auch ihre beste Freundin Rachel ist immer für sie da. Nachdem ich von „Saving Grace“ so wahnsinnig begeistert war, konnte ich das Erscheinen von „Breakdown“ kaum erwarten. Der neue Psychothriller von B.A. Paris geht sofort in die Vollen und beginnt sehr atmosphärisch und beklemmend. B. A. Paris schreibt sehr spannend und fesselnd, jedoch wusste ich bereits nach 50 Seiten die Lösung, so dass ich geradezu hoffte, damit falsch zu liegen, um mit einer unerwarteten Wendung überrascht zu werden. Am überraschendsten fand ich dann eigentlich, dass ich den Thriller trotzdem sehr gern gelesen habe, auch wenn er zwischenzeitlich einige Längen aufweist, wenn noch ein und noch ein Ereignis eintritt, das den zunehmenden Gedächtnisverlust Cass‘ illustrieren soll. Das Thema der frühen Demenz beherrscht auch zusehends die Handlung. Eine Suche nach dem Mörder der Frau auf der Landstraße gibt es im Grunde nicht, da Cass als Ich-Erzählerin ganz in ihrer eigenen Welt gefangen ist. Die Bedrohung und Verunsicherung, der sich die junge Lehrerin, die befürchten muss, ihre Zurechnungsfähigkeit zu verlieren, ausgesetzt sieht, ist überzeugend ausgearbeitet. Es gelingt der Autorin, trotz der Ich-Perspektive, und damit dem scheinbar selbst Erleben, die Leser zu verunsichern. Wie genau war die Situation jetzt wirklich? Kann Cass ihrer Wahrnehmung trauen? Wenn man nicht bereits den ersten Hinweis auf die Hintergründe der Story richtig interpretiert, wartet „Breakdown“ mit einem schönen Twist auf, der allerdings etwas konstruiert daher kommt. Aber Kommissar Zufall hilft ja öfter als man der Realität zutraut. Warum also nicht auch im Buch? Mich konnte „Breakdown“ trotz der interessanten Idee und des spannenden Erzählstils nur halbwegs überzeugen, da einfach das Überraschungsmoment fehlte. Auf einen nächsten Psychothriller der englischen Autorin freue ich mich jedoch jetzt schon. © Tintenhain

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