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Rezension zu
BLACKOUT - Morgen ist es zu spät

ein spannendes Buch

Von: Mara
15.03.2015

Kurzbeschreibung: An einem kalten Februartag brechen in Europa alle Stromnetze zusammen. Der totale Blackout. Der italienische Informatiker Piero Manzano vermutet einen Hackerangriff und versucht, zu den Behörden durchzudringen – erfolglos. Als Europol-Kommissar Bollard ihm endlich zuhört, werden dubiose E-Mails auf seinem Computer gefunden. Selbst unter Verdacht wird Manzano eins klar: Ihr Gegner ist ebenso raffiniert wie gnadenlos. Unterdessen liegt Europa im Dunkeln, und die Menschen stehen vor ihrer größten Herausforderung: Überleben. Erschreckend realistisch, genau recherchiert, mitreißend erzählt. Meine Meinung: Sofort zu Beginn der Geschichte wird der Leser in die Mitte der Ereignisse geworfen. Es gibt keine langsame Einführung, keine demonstrativ geschilderte Idylle oder zumindest normalen Alltag. Die erste Zeile des Buches spielt nur Sekunden nach Beginn des Stromausfalls und schildert eine Massenkarambolage in die auch der IT-Spezialist Piero Manzano verwickelt ist. Er ist eine der zentralen Figuren dieser Geschichte und so begleiten wir ihn auf seiner Irrfahrt durch das gelähmte Italien. Noch denkt sich niemand etwas dabei, einen solchen Ausfall gab es schon vor einigen Jahren. Keiner ahnt, dass sich in fast allen Ländern Europas zeitgleich ähnliche Szenarien abspielen. Das heißt... keiner außer dem Leser. Durch häufigen Wechsel der Schauplätze und handelnden Personen erhält man einen guten Überblick wo sich überall Probleme ereignen und vor allem was die Folgen sind. Am Anfang mag die große Anzahl noch etwas verwirrend sein, doch etwa nach 100 Seiten hat es sich gut eingespielt und man kann die Personen und auch ihre Beziehungen zueinander richtig zuordnen. Einer der größten Verdienste dieses Romans ist es sicher, ganz deutlich bewusst zu machen, was eigentlich alles von Strom abhängig ist (nämlich so gut wie alles!). Jedem sind die oberflächlichen Folgen eines normalen Stromausfalls bekannt, aber wer weiß schon, dass bei einem flächendeckenden Ausfall auch die Frischwasserver- und die Abwasserentsorgung versagen wird? Dass an Tankstellen kein Benzin mehr hochgepumpt werden kann? Trotz des schaurigen Szenarios hat man aber nie das Gefühl, dass hier sensationsgieriger Katastrophenvoyeurismus betrieben wird. Im Gegenteil. Viele der Ereignisse werden betont sachlich und unaufgeregt geschildert und wirken wohl gerade dadurch so furchtbar realistisch. Zentraler Dreh- und Angelpunkt dieses Buches ist der Stromausfall. Er ist der Hauptprotagonist und stiehlt allen die Schau. Es werden allerdings dazwischen auch leise, menschliche Dramen geschildert (Stichwort Krankenhaus, für diejenigen die es schon gelesen haben). Als kleine Kritik sei angemerkt, dass manche der Figuren etwas blass bleiben und hinter ihrer reinen Funktionalität als Informationsquelle für den Leser zurücktreten. Ich halte das aber bei einem Mammutwerk von 800 Seiten für durchaus verkraftbar. Zudem ist es bei einem so dicken Buch wirklich selten, dass man sagen kann, dass keine einzige Seite wie "Füllwerk" wirkte oder es sich an irgendeiner Stelle gezogen hätte. Für mich war es durchweg spannend und nur sehr schwer aus der Hand zu legen. Außer vielleicht an den Stellen, an denen man einfach mal auftauchen musste, um das gelesene für sich zu verarbeiten. Denn leicht ist diese Lektüre nicht... Fazit: Der Leser muss sich darauf gefasst machen, dass die Dinge die er in "Blackout" erfährt ihn verfolgen, ihn in seinem gewohnten, vertrauten Alltag immer wieder vor Fragen stellen werden und ein unterschwelliges Gefühl der Verwundbarkeit erzeugen. Man lernt begreifen, dass wahrer Luxus auch bei uns in Europa bedeutet, Wasser aus der Toilettenspülung kommen zu sehen und sich keine Gedanken machen zu müssen, womit man seine Familie satt bekommt. Eine ganz eindeutige Leseempfehlung!

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