Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Der Outsider

Der Outsider (Stephen King)

Von: Poldi
01.10.2018

Terry Maitland, der schon seit Jahren in der örtlichen Highschool von Flint City unterrichtet, wird öffentlichkeitswirksam festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, einen elfjähigen Jungen grausam ermordet zu haben, DNA-Spuren identifizieren ihn eindeutig als Täter. Doch sein Alibi scheint ebenso wasserdicht, sodass sich die Ermittlungen von Detective Ralph Anderson länger andauern als anfangs gedacht... Man mag sich zunächst fragen, ob Stephen King, der Meister des gepflegten Horrors, unerwartet das Genre gewechselt hat. Doch auch wenn „Der Outsider“ gerade zu Beginn so einige Krimielemente beinhaltet und die Ermittlungen in dem Fall zunächst als roten Faden durch die Handlung nutzt, zeigt sich bald, dass da noch viel vom typischen King-Stil vorhanden ist. Da kommen Erinnerungen an die großen alten Werke des Autors durch, die er geschickt mit seiner neuen Erzählweise kombiniert und so alte wie neue Fans erfreuen und überraschen wird. Hervorzuheben sind dabei zwei Elemente seiner Schreibweise: Einerseits sind die Charaktere auch hier wieder sehr intensiv und kleinteilig beschrieben, man lernt die wichtigsten Rollen bis in die letzte Faser kennen und versteht so deren Hintergrund und deren Verhaltensweisen, ohne dass dies in ewigen Erläuterungen ändert. Andererseits schafft er eine so dichte, greifbare Atmosphäre, die einen sofort gefangen sind. Seine Gedanken fügen sich so eng aneinander, schaffen so klare Bilder, dass man sich dem kaum entziehen kann. Langsam zieht er seine Leser weiter hinein in ein neues Szenario voller Schrecken und spart dabei nicht an grausigen Details, die sich aber eher an die Psyche wenden und nicht in unnötigen Gewaltakten für einen umgedrehten Magen sorgen. Doch so sehr er auch hier ein neues Inferno zündet, einen Schwachpunkt hat „Der Outsider“ dann doch: Das Ende wirkt etwas überhastet erzählt und wird so sehr Handlung nicht gerecht. Hier hätte er sich mehr Zeit nehmen können, um die einzelnen Schichten um die Auflösung abzuschälen. Der gesamte Roman ist so druckvoll erzählt, dass der nicht gerade dünne Wälzer sehr schnell vergeht und keine langweiligen Szenen beinhaltet. Erklärte Gegner von Stephen King wird zwar auch dieser Roman nicht überzeugen können, doch die Symbiose aus neuem Schreibstil und alten Schreckensszenarien ist dem Ausnahmeautor hier bestens gelungen. Die Handlung wirkt immer sehr präsent und schafft eine greifbare Atmosphäre, deren Schrecken sich immer mehr ausweitet und mich völlig gefangen genommen hat.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.