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Rezension zu
Die Tochter des Uhrmachers

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wundervoll und zeitlos, zwischen den Zeilen kann man sich verlieren

Von: VB00KS
07.10.2018

Meine Zusammenfassung: Als Elodie kurz vor ihrem Feierabend noch einen Karton entdeckt, der schon längere Zeit unter ihrem Schreibtisch steht ist sie ganz verwundert, dass der Inhalt noch nicht archiviert wurde. Dabei scheint dieser Karton schon seit Jahrzehnten hier zu lagern. Zuerst scheint der Inhalt nichts spannendes zu sein, ein paar alte Schreibutensilien, doch ganz unten verbirgt sich eine wunderschöne, alte Aktentasche. Jedoch ist die Tasche selbst nicht das aufregende, sondern die enthaltenen Zeichnungen eines anscheinend unbekannten Künstlers. Auf einer der Zeichnungen befindet sich ein Haus an einer Flussbiegung, welches ihr ziemlich bekannt vorkommt. Sie steckt die Zeichnungen in ihre Tasche und fährt auf direktem Weg zu ihrem Dad. Dieses Haus auf der Zeichnung erinnert sie an die Gutenachtgeschichten, die ihr ihre vor 25 Jahren verstorbene Mutter damals jeden Abend so lebhaft erzählt hat. Sie ist fest davon überzeugt, dass das Haus auf der Zeichnung genau das ist, wovon ihre Mutter ihr immer wieder erzählt hat. Jedoch hält ihr Dad dies für Unfug. Elodie sollte sich eigentlich um die Vorbereitungen für ihre Hochzeit in sechs Wochen kümmern, doch geht ihr die Zeichnung nicht aus dem Kopf. Tief in ihrem Gedächtnis lauert eine Erinnerung, die sie noch nicht abgreifen kann. Am nächsten Tag beschließt sie, sich die Sache aus dem Kopf zu schlagen und sich endlich so wie ihrer Schwiegermutter versprochen, sich um die Videos ihrer Mutter zu kümmern, die auf ihrer Hochzeit laufen sollen. Dennoch kann sie nicht loslassen und recherchiert weiterhin, woher die Aktentasche und deren Inhalt kommen könnte. Nach und nach stellt sie kleine Verbindungen zwischen dem geheimnisvollen Künstler, dessen Initialen E. J. R. auf der Aktentasche und dem Skizzenbuch zu finden sind, und dem Karton von James Stratton, in dem sie die Aktentasche gefunden hat, her. Sie entdeckt sogar, dass es einen Tagebucheintrag von Mr. Stratton gibt, indem er einen seltsamen, ziemlichen späten Besuch von Mr. Radcliffe erwähnt, bei dem eben dieser Mr. Stratton bittet, diese Aktentasche mitsamt Inhalt aufzubewahren. Nachdem sie sich die alten Videos angeschaut hat, beschließt sie am nächsten Morgen ihren Großonkel Tip zu besuchen. Er hat bisher nicht auf die Einladung zur Hochzeit geantwortet und ihre Schwiegermutter Penelope war was das angeht, ziemlich ungehalten. Der Besuch bei ihm erweist sich allerdings als kleine Überraschung. Sie erfährt, dass er derjenige war, der ihrer Mutter von der Gutenachtgeschichte erzählt hat und behauptet, sie ebenfalls, damals zu Kriegszeiten, von einer Freundin erzählt bekommen zu haben. Als sie ihm die Zeichnung von dem Haus aus dem Skizzenbuch zeigt, bestätigt er ihr, dass es dieses Haus tatsächlich gibt. Er selbst hat während des Krieges mit seiner Familie dort als Kind gewohnt. Doch als er das das abfotografiert Bild der wunderschönen unbekannten Frau, welches sich ebenfalls in der Aktentasche befunden hat und Elodie so fasziniert hat, entdeckt, schien es, als würde er vor Schreck erblassen. Was weiß ihr Großonkel Tip? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen den Zeichnungen, der vermeintlich erfundenen Gutenachtgeschichte, dem Künstler Edward Radcliffe und James Stratton? Was hat das alles nur zu bedeuten? Elodie ahnt nicht, in was für eine Geschichte, über viele, viele Jahre, sie da reingerät und was sie am Ende entdecken wird … Meine Meinung: Wieder einmal hat mich Kate Morton völlig fasziniert. Ein Buch mit 600 Seiten kann für viele erschreckend sein, doch wenn ich einen Roman von Kate Morton in Händen halte weiß ich genau, auf was ich mich einlasse; eine wundervolle Geschichte die mich ihn ihren Bann zieht und verzaubert. So ist auch mit Die Tochter des Uhrmachers. Wer glaubt, hier von einer einzigen Geschichte lesen zu können, irrt sich. Diese Geschichte enthält so viele weitere kleinere und größere Geschichten, die alle so intensiv ineinander verflochten sind, dass man die Zusammenhänge manches mal nicht direkt erkennt, aber mit jeder weiteren Seite feststellt wie nah alles beieinander liegt. So viele tolle und einzigartige Charaktere die wir über viele 100 Jahre kennenlernen dürfen, aber auch Orte die so lebhaft beschrieben werden, dass man das Gefühl bekommt, selbst dort zu sein. Wir lernen vieles über die Endlichkeit von Zeit und Raum, aber genauso auch über Zeitlosigkeit. Über Natur und Kunst, über die Sterne und auch über Geschwisterliebe, einfach nur die Liebe aber auch über Schmerz und Eitelkeit. Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen der es liebt, sich in der Vergangenheit und der Liebe zum Detail zu verlieren. Der sich gerne überraschen lässt und gerne die Zeit aufbringt, sich länger mit einem Buch zu beschäftigen. Wer diese Energie und Lust mit aufbringt wird am Ende des Buches belohnt. Ich bin voll auf begeistert und ein wenig traurig, dass ich es zu Ende gelesen habe. Ich hätte mich gerne noch weiter in den Geschichten verloren. Es gibt noch einige Fragen, die nicht beantwortet sind, die mich aber brennend interessieren. Eigentlich kann es nicht sein, dass das Buch so endet obwohl ich der Meinung bin, dass es besser nicht hätte enden können. Doch lest selbst, damit ihr versteht, was ich meine. Von mir gibt es eine klare Buchempfehlung. Mein Fazit: Wahrheit und Lüge liegen oft nah beieinander. Doch wenn man genau hinschaut erkennt man, dass man sich auch gerne mal dazwischen verlieren kann und trotzdem richtig liegt. 5 von 5 Sternen.

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