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Rezension zu
Ich komme mit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Crazy Lazy und die einsame Vita

Von: milkysilvermoon
11.10.2018

Schon seit 42 Jahren wohnt Vita Maier (72) in dem Haus in der Torstraße 6. Ihr Mann ist bereits tot, ihr Sohn ausgewandert. Für den Studenten Lazar Laval (20), genannt Lazy, der auch in dem Gebäude zu Hause ist, ist sie bloß die Alte von oben. Doch Vita nimmt ihn bei sich auf, nachdem er von seiner Freundin Elsie verlassen wurde. Seine schwere Krankheit, Leukämie, hat die Geliebte abgeschreckt. Mager und erschöpft weckt er Vitas Mitgefühl. Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht. Als Lazy erfährt, dass er dem Tode geweiht ist, begeben sich die zwei Lebensmüden auf eine verrückte letzte Reise. „Ich komme mit“ von Angelika Waldis ist ein berührender Roman. Meine Meinung: Der Roman besteht aus 15 Kapiteln. Zudem gibt es eine Art Prolog. Erzählt abwechselnd aus der Sicht von Lazy (aus der Ich-Perspektive) und der von Vita. Dieser Aufbau gefällt mir gut. Ein Pluspunkt ist der ungewöhnliche Schreibstil. Besondere Sprachbilder und -spielereien sowie poetische Beschreibungen tauchen immer wieder auf. Gekennzeichnet ist der Stil außerdem durch knappe Sätze und neue Wortschöpfungen. Dennoch wird das Lesen nicht mühsam, sondern – im Gegenteil – zu einem Genuss. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Mit Lazy und Vita stehen zwei spezielle und recht gegensätzliche Protagonisten im Vordergrund – eine reizvolle Mischung. Die zwei Charaktere waren mir schnell sympathisch. Gerne habe ich die Entwicklung der beiden und die Entstehung einer Freundschaft verfolgt. Inhaltlich konnte mich der Roman sehr bewegen, denn Themen wie Krankheit, Sterben und das Altern werden in den Mittelpunkt gerückt. Doch es klingen auch lebensbejahende, humorvolle Töne an und nicht nur traurige und ernste. Viele Weisheiten und Denkimpulse sind eingestreut und regen zum Nachdenken an. Der Roman über die besondere Freundschaft der beiden erzählt eine ruhige, spannungsarme Geschichte. Dennoch kommt beim Lesen keine Langeweile auf – und das liegt nicht nur an der eher geringen Seitenzahl. Allerdings hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle mehr Ausführlichkeit gewünscht. Das reduzierte Cover und die wertige Aufmachung des Buches treffen genau meinen Geschmack. Den Titel finde ich ebenfalls passend. Mein Fazit: Mit „Ich komme mit“ ist Angelika Waldis ein bewegender und sprachlich besonderer Roman gelungen, der zum Nachdenken einlädt.

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