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Rezension zu
Heimat im Glas

SKURRILE KRÄUTER UND BIZARRE FRÜCHTE

Von: Lotta
20.10.2018

Ich bin ein großer Fan von Bauernmärkten, auf denen man alte Gemüsesorten und quasi ausgestorbene Obstarten erhält. Aus diesem Grund reizt mich „Heimat im Glas. Vergessene Köstlichkeiten“ von Daniela Wattenbach aus dem südwest Verlag ganz besonders. Dabei geht es nicht nur um traditionelle und nahezu ausgestorbenen Rezepte, sondern auch um das ganz klassische Anlegen von Vorräten, also das, was ich ja ganz toll finde. Deswegen beginnen wir auch mit einem kleinen Grundkurs darüber, wie man Dinge haltbar machen kann (einkochen, einfrieren, dörren, trocknen oder auch „konservieren“ mittels Zucker, Alkohol, Öl und Essig). Dann begeben wir uns angepasst an die Jahreszeiten raus in die Natur, wo wir erst einmal erfahren, was auf der Frühlingswiese so wächst und , was wir damit machen können. Zum Beispiel „Pfarrgartenpesto“, „Frühlingskräutersalz“, „Giersch-Limo“, Gänseblümchengelee mit Gundermann“, „Gänseblümchenkapern“, „Erdkammersirup“, „Bärlauchsenf“, „Löwenzahnwurzelkaffee“ (mit eines der geilsten Rezepte hier, wie ich finde), „Waldmeisterzucker“ oder auch „Brennesseleis“. Zu etlichen der Kräuter (Waldmeister, Löwenzahn, Bärlauch) gibt es sogar noch eine Doppelseite mit Infos – leider gerade nicht zu den ausgefallenen Sorten wie Giersch und Gundermann, die man ja wirklich eher nicht kennt. Im Sommer gibt es dann „Spargel im Weckglas“, „Walnusswein“ (noch nie gehört, aber wird ausprobiert!), „Süße Johanni-Nüsse“, „Kandierte Früchte“, „Fruchtleder“, „Kirschkernlikör“ (wenn das wirklich wie Amaretto schmeckt, ist das ein absolut genialer Tipp), „Tomaten süßsauer“, „Rote-Bete-Knäckebrot“, „Gelbe-Rüben-Marmelade“ und Gemüse-Würzpaste. Also ich besitze gefühlt 1000 Bücher rund ums Einmachen, Einkochen, Marmelade selbst herstellen, Liköre zubereiten und Co, aber diese Rezepte sind gänzlich neu für mich. Genial! Im Herbst ist die Zeit dann reif für „Zwetschgen in Rotwein“, „Quittenbrot“, „Getrocknete Apfelringe“, „Kürbismus“, „Franken-Schlehen“ (auch „Fränkische Oliven“ genannt), „Hagebuttenmus“, „Kernles-Tee“ (aus Hagebutten), „Vogelbeerenmus“, „Mispelmus“ und „Kornelkirschen“ abgesehen davon, dass ich null Ahnung hätte, wo ich diese ganzen ausgefallenen Zutaten bekomme, finde ich das alles tolltolltoll. Aber die Vorstellung, das selbst sammeln zu gehen und dann aus Versehen was Falsches oder Giftiges zu erwischen, ist doch recht beängstigend. Wird wohl ein klarer Fall für Googel 😀 Im Winter gibt es neben „Salzeier“ auch „Eierlikörkuche mit Kirschen“, „Brotaufstrich aus Eichelmehl“, „Griebenschmalz“, „Honiglebkuchen“ und „Fränkische Minischneeballen“. Ein ziemlich knapp bemessenes Kapitel, aber dafür gab es ja in den dreien davor schon reichlich Inspiration. In puncto „Kreativität“ ist das Buch auf alle Fälle unschlagbar. Ob das alles so einfach umsetzbar ist, weil ich wirklich bezweifle, dass man alle Zutaten so kriegt, sei mal dahingestellt, mir gefällt es trotzdem extrem gut!

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