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Rezension zu
Eine Krone aus Feuer und Sternen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Entgegen meiner Erwartungen eine solide Fantasygeschichte, die Spaß macht!

Von: Stopfi's Bücherwelten
29.10.2018

"Wenn ich meine Gabe nicht kontrollieren konnte, würde ich alles um mich herum zerstören. Auch das Königreich, über das ich herrschen würde – und das Mädchen, das ich liebte." Worum geht’s? Seit sie klein ist, ist Dennaleia klar, dass sie einmal den Prinzen von Mynaria heiraten wird. Freiheit kennt sie nicht. Ganz im Gegenteil zu Mara, der Schwester des Prinzen: frei sein bedeutet ihr alles. Am mynarianischen Hof prallen damit Welten aufeinander – doch Gegensätze scheinen sich anzuziehen. Während Mara und Denna sich immer näher kommen, gerät auch noch Dennas Feuermagie außer Kontrolle… Meine Meinung Vorneweg sei gesagt: das Buch wurde sowohl im englischen Original, als auch in der deutschen Übersetzung sehnlichst erwartet. Umso enttäuschter waren dann viele Stimmen. Die Geschichte sei langatmig, die Charaktere langweilig und das Worldbuilding unausgearbeitet. Aufgrunddessen waren meine Erwartungen nicht wirklich hoch. Allerdings ist mir der Einstieg in die Geschichte erstaunlich leicht gefallen. Es gibt immer wieder kleine Wendungen und Plottwists, die das Lesen spannender machen. Auch die immer wechselnde Perspektiven zwischen Denna und Mara haben mir gut gefallen. So wird die Geschichte dynamischer und abwechslungsreicher. Einzig der Mittelteil fällt ein bisschen ab, die Handlung dreht sich etwas im Kreis und kommt nicht richtig vorwärts. Das Ende hat mir dagegen wieder sehr gut gefallen, es ist in sich stimmig. Manchmal ist das Finale viel zu überhastet, manchmal zieht es sich oder endet sehr unbefriedigend. Doch hier hat das Pacing für mich genau gestimmt. Die Geschichte endet sehr offen und ich gehe davon aus, dass hier noch ein Folgeband erscheinen wird. [EDIT: Ich habe soeben gegoogelt und im Original erscheint die Fortsetzung im März 2019.] Was das Worldbuilding angeht, haben wir es hier mit einer semikomplexen Welt zu tun. An sich ist es nicht kompliziert, einzig die vielen verschiedenen Namen lassen einen schnell verzweifeln. Ich fand die Dynamik zwischen den verschiedenen Ländern sehr interessant, hätte mir aber durchaus noch etwas mehr Politik gewünscht – und eindeutigere Charakterisationen der Länder. Wo wird Magie verachtet? Wo nicht? Welche Länder wollen sich miteinander verbinden? Glücklicherweise gibt es eine Karte vorne im Buch, die hilft schon mal gut weiter. Audrey Coulthurst Schreibstil hat mir an einigen Stellen gut gefallen. Besonders in den Momenten zwischen Denna und Mara erzählt die Autorin sehr gefühlvoll. An manchen Handlungspunkten – gerade wenn es um die Krisen und Aufstände im Land geht – wirkt allerdings alles etwas wirr und nicht ganz so stringend und logisch nachvollziehbar erzählt. Für einen Debütroman ist der Schreibstil aber wirklich ganz gut. "[…] es gibt Dinge, gegen die kann auch jahrelanger Unterricht nichts ausrichten. Die Anziehungskraft des Feuers. Die Sehnsucht nach Freiheit. Oder ein Mädchen auf einem roten Pferd." Unsere beiden Hauptcharaktere Denna und Mara empfand ich als gut ausgearbeitete Protagonisten, die in ihren Wünschen und Ängsten sehr individuell waren. Die Nebencharaktere dagegen kamen mir etwas blass vor, gerne hätte ich mehr über den König, Dennas Mutter und Schwester oder Maras Bruder erfahren. Doch der Fokus liegt eindeutig auf den beiden Prinzessinnen und der sich entwickelnden Freundschaft und Liebe. Während ich die Freundschaft zwischen den beiden sofort sehr nachvollziehbar fand, haben mir die Funken und die Emotionalität in ihrer Liebesbeziehung zunächst etwas gefehlt. Das mag daran liegen, dass beide versuchen, ihre Gefühle zu unterdrücken. Jedoch gab es eine bestimmte Szene relativ am Ende des Buches, bei der ich am liebsten aufgesprungen wäre und geschrien hätte „you go girl!!“. Besonders schön fand ich es, wie in dieser Welt mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen umgegangen wird. Es ist ganz normal. Das Problem in der Beziehung zwischen Denna und Mara ist nicht, dass sie beide Frauen sind, sondern dass die eine dem Bruder der anderen versprochen ist und die zukünftige Königin des Landes werden soll. Die Beziehung zwischen den beiden wird dabei ganz geschmackvoll und süß erzählt. Fazit Ich würde dieses Buch als eine Mischung aus Throne of Glass von Sarah J. Maas und Three Dark Crowns von Kendare Blake (Der schwarze Thron) beschreiben. Natürlich ist es ganz eigen und eigentlich nicht vergleichbar, aber dennoch war das Feeling für mich sehr ähnlich. Da meine Erwartungen nicht hoch waren, konnte mich das Buch sehr positiv überraschend. Interessante Hauptprotagonisten, ein in Grundzügen gutes Worldbuilding und ein stimmiges Ende machen etwas blasse Nebencharaktere und einen langatmigen Mittelteil wieder wett. Insgesamt ist dieses Buch eine solide Fantasygeschichte, die durchaus Spaß macht. Und für mich keinesfalls der Flop, der es für viele andere Leser war. Geschmäcker sind wohl doch unterschiedlich.

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