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Rezension zu
Homo faber

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die erfolgreiche Wiederentdeckung einer Schullektüre

Von: Franz Josef Stumpf
04.11.2018

Ich erspare mir die Wiedergabe des Inhalts, der an vielen Stellen im Internet in mehr oder weniger gleichen Worten nachzulesen ist und im Übrigen meist etwas zu viel verrät, denn das Buch/Hörspiel ist -wie ich jetzt weiß- durchaus spannend. Vor 50 Jahren habe ich das Buch im Deutschunterricht erstmals gelesen, ohne dass viele Erinnerungen übrig geblieben waren. Zudem war ich bisher kein begeisterter Hörbuch- /Hörspielhörer. Eigentlich schlechte Voraussetzungen für einen Erfolg dieser CDs bei mir. Aber dank der Hauptsprecher dieses Hörspiels, aber auch dank des fast vergessenen Inhalts, der durchaus auch in unserer Zeit hätte geschrieben werden können, habe ich es bis zum Ende mit Spannung und gerne gehört. Es finden sich darin viele heute immer noch aktuelle Themen wie die technokratische Weltanschauung des Walter Faber, gesellschaftliche Probleme wie Gleichberechtigung, Kommunikationsprobleme zwischen den Geschlechtern, Umgang mit Fremden usw. Ich habe mir zwischendurch auch die Schullektüre wieder hervorgekramt, da ich kaum glauben konnte, das ich damals kein größeres Interesse daran hatte. Aber das Hörspiel hält sich, soweit das die „kurze“ Zeit erlaubt, sehr genau an die Vorlage. Mit den Sprechern, allen voran Uli Jäggi, der in einem ruhigen Reportagestil mit sehr sympathischem, leicht schweizerischem Akzent den Max spricht, Mathias Brandt als Walter und Eva Matthes als Hanna, die beide wundervoll die jeweilige Stimmungslage der beiden Hauptakteure durch ihre Sprechdynamik und Tonlage wiedergeben. Auch die anderen Besetzungen sind optimal. Gut gefallen hat mir auch die Musik, die eigens für das Hörspiel komponiert wurde und die Stimmungen schön wiederspiegelt. Als Dreingabe gibt es auf der 5. CD Werkstattberichte der verschiedenen Beteiligten, die gute Einblicke in das „Making of“ bieten und dazu verlocken, das Ganze mit diesen Gedanken im Kopf noch einmal zu hören. Wenn es überhaupt etwas zu kritisieren gibt, sind das drei kleine technische Details: Es wäre schön gewesen, wenn eine CD mit MP3-Tracks dabeigelegen hätte, dann hätte ich mir die zeitraubende Umwandlung für das Hören über Handy ersparen können. Die vorgegebenen Tracks (alle sehr kurz -bis ca. 5 Minuten) erleichtern zwar das Wiedereinsteigen nach Hörunterbrechungen, hätten aber alle in Sprechpausen gelegt werden sollen. Das ist nicht immer gelungen. An einigen Stellen war die Musik für mich ein wenig zu laut. Aber all das ist klagen auf höchstem Niveau. Alles in allem, kann ich dieses Hörspiel allen wärmstens empfehlen -auch „Hörmuffeln“ wie mir, die dann auf den Geschmack dieses Mediums zum Literaturgenuss kommen werden.

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