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Rezension zu
Bevor es dunkel wird

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Atmosphärischer Gruselschmöker mit Gänsehautfaktor…

Von: Nicole Gauert (Nicole Happyendbuecher)
05.11.2018

Um Abstand zu gewinnen von traumatischen Erlebnissen und von ihrer Ehe mit Dan, beschließt Zoe eigenmächtig, sich für eine Weile abzuschotten, was so gar nicht im Sinne ihrer Familie ist. Ihr Ziel - eine kleine, schottische Insel, genauer gesagt ein altes Haus, das auf besagter Insel steht. Die einzigartige, einsame Lage des Hauses, übte dabei den ganz besonderen Reiz auf Zoe aus, die einfach nur ihre Ruhe haben möchte, um wieder zu sich finden zu können. Zudem ist sie eine begabte Malerin und hofft auf reichlich Inspiration durch Flora und Fauna der Region. Doch zunächst ist ihr keinesfalls Ruhe vergönnt. Der Vermieter des Hauses, Mick, der sie zu ihrer neuen Wohnstätte fahren soll, möchte sie zunächst den Dörflern vorstellen, die sich an den Abenden im Pub versammeln. Während einer Zigarettenpause lernt Zoe den sympathischen Lehrer Edward kennen, der um einiges jünger ist, als sie. Doch sie spürt sogleich eine Verbindung zu ihm. Er macht sie bekannt mit dem Antiquar des Ortes, Charles, der angeblich jede noch so düstere Dorfgeschichte kennt und so vergeht die Zeit wie im Fluge, bis Mick sie schließlich zu ihrem neuen Zuhause bringt. Das Haus entpuppt sich als modern renovierter und imposanter Bau, doch schon bei ihrer Ankunft wird Zoe das Gefühl nicht los, dass sie beobachtet wird. Sie schiebt ihre Bedenken zunächst auf ihre Angespanntheit, doch schon bald geschehen unerklärliche Dinge in dem Haus. Sie vernimmt polternde Geräusche, eine Frauenstimme aus dem Nichts kommend, die eine traurige gälische Weise zum Besten gibt und sieht schließlich eine rätselhafte Gestalt in einem dunklen Mantel umherschleichen. Zoe, eine recht nüchterne Frau, will keinesfalls an Spuk glauben, doch dann stellen sich zudem unheimlich real wirkende Träume bei ihr ein, die bis in den Wachzustand reichen. Sehr sinnliche Träume, in denen sie von einem fremden Mann verführt wird. Um der Sache auf den Grund zu gehen, erkundigt sie sich bei Charles nach der Geschichte des McBride Hauses und erfährt, dass es, laut der Dorfgemeinde als verflucht gilt, seit in der viktorianischen Ära, eine Witwe angeblich ihren Sohn und dann sich selbst getötet haben soll. Neben der lange zurückliegenden Schauergeschichte, gibt es jedoch noch einen weiteren Vermisstenfall, der sich erst ein Jahr zuvor zugetragen hat. Damals verschwand ein kleiner Junge nach einer Mutprobe auf dem McBride Besitz. Zoe will den alten Spukgeschichten keinerlei Glauben schenken, dennoch ist sie fasziniert von der geheimnisvollen Witwe und deren Lebensgeschichte. Allen Vorbehalten zum Trotz, will sie in dem Haus bleiben. Sie ahnt nicht, worauf sie sich einlässt... Stephanie Merritt, dürfte Lesern von historischen Krimis, bereits ein Begriff sein, denn unter den Pseudonymen S.J. Parris/ Stephanie Parris geschrieben, erschien beispielsweise ihre Giordano Bruno Reihe. „Bevor es dunkel wird“, wurde vom Verlag als Psycho-Thriller deklariert, dennoch möchte ich zunächst darauf hinweisen, dass der Leser, es hier, stattdessen mit eine modernen Gothic-Novel, mit Para-Elementen versehen, zu tun bekommt. Wer leichte Grusellektüre und Schauerromane im Stile einer Barbara Erskine oder Barbara Wood liebt, wird diesen Roman sicherlich sehr mögen. Man sollte jedoch keine blutigen Horrorszenarien erwarten. Und trotz des eher subtilen Gruselfaktors, haben mir manche Romanpassagen, eine dicke Gänsehaut beschert beim Lesen. Zugegeben, den Schreibstil der Autorin, bzw. ihre Angewohnheit, die Gedanken und Gefühlswelt ihrer Protagonistin, zugunsten der Story in den Hintergrund zu stellen, hat mir nicht so behagt, denn in der Regel möchte ich zu den Hauptfiguren eines Romans, eine gewisse Nähe entwickeln können. Nach dem Lesen des Romans wurde mir dann auch klar, wieso Stephanie Merritt so handelte; leider kann ich mich nicht näher dazu auslassen, sonst müsste ich spoilern. Man erfährt also sehr wenig über die Romanheldin und auch die übrigens Figuren dieses Romans bleiben recht schemenhaft beschrieben. Geführte Dialoge von Haupt und Nebenfiguren kratzen lediglich an der Oberfläche und haben zumeist nur das „Spukhaus“ zum Thema. Obwohl ich mir in Sachen Charakterisierung mehr Tiefgang gewünscht hätte, funktioniert der Roman dennoch, denn die Hintergrundstory und vor allem die Gruselelemente darin, sind sehr atmosphärisch geraten. Eine kleine Warnung für Romancefans- zwar findet man in diesem Buch explizit beschriebene Liebesszenen vor, doch sollte man keine tiefer gehende Liebesgeschichte erwarten.

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