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Rezension zu
Mein Mann, der Rentner, und dieses Internet

Wie das Internet ein Rentnerpaar auf Trab hält

Von: sommerlese
13.11.2018

"Mein Mann, der Rentner, und dieses Internet" ist der zweite Band von Rosa Schmidt über den Rentner Günther und trägt den Untertitel "Das geheime Tagebuch einer Ehefrau". Der Roman erscheint im Septbember 2018 Penguin Verlag. Das Ehepaar Schmidt ist im Ruhestand und könnte nun friedlich die freie Zeit geniessen. Als ihre Tochter Julia ihnen ein Tablet schenkt, ist es mit der Ruhe vorbei. Rosa kann damit gar nichts anfangen, während ihr Gatte völlig begeistert ist und von nun an jede Minute im Internet unterwegs ist. Er informiert sich bei Google und vertraut nun mehr auf den Ratschlag aus dem Netz als seiner Ehefrau, selbst bei Facebook meldet er sich an, was für ein großes Ereignis sorgt. Rosa führt nun ein Tagebuch und berichtet, wie sich ihr gemeinsames Leben entwickelt. Die wöchentlichen Übersichten von Rosas Tagebuch haben mich sehr amüsiert. Aus ihrer Sicht ist sie umtriebig, erledigt aktiv die Hausarbeit und andere Verpflichtungen, während sie ihren Mann lediglich am Tablet sitzend erlebt. Das ist für Rosa ein Unding, für ihn eröffnen sich neue Welten. Da kann sie sich nur mit einem langen OM beruhigen. Als die Schmidts ein Fest veranstalten und über Facebook Gäste einladen, kommt es zu einem Ansturm, den sie nicht geahnt haben. Auch dieses Ereignis bringt neben dem humoristischen Effekt für den Leser auch eine überraschende Einsicht bei dem Rentnerpaar mit sich. Der Roman kommt in einem leichten, lockeren Stil daher und der Tagebuchcharakter sorgt für einen zeitlichen Rahmen. Zunächst macht sich Rosa Sorgen um ihren Günther, hofft, das er seine Rentenzeit nicht nur mit Sudokus verbringen wird. Aber schnell wendet sich das Blatt und man erkennt schnell, wie Günther nun auch dank Computerclub im Rentenalter einen vollen Terminkalender hat. Damit hatte Rosa nicht gerechnet. Für sie steht ein rundes Klassentreffen an, das auch für viel Trubel sorgt. Insgesamt hat mich dieses Buch gut unterhalten und ich habe mehrfach geschmunzelt. Allerdings finde ich die Darstellung dieser Altersklasse als Computerneulinge sehr übertrieben und reichlich klischeehaft. Wer heute aus dem Arbeitsleben ausscheidet, hat sich in den meisten Fällen die letzten Jahrzehnte schon mit einem Computer auseinander setzen müssen. Wir hier die familiäre Situation mit der bevorstehenden Eheschliessung von Rosas betagter Tante dargestellt wird und wie z. Beispiel Weihnachten gefeiert wird, sind Geschichten, die aus dem realen Leben gegriffen sind. Diese Lektüre ist witzig, unterhaltsam und sie zeigt wie Socialmedia auch das Leben von Rentnern durcheinanderwirbeln kann.

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