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Rezension zu
Mehr als das

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unglaublich, faszinierend und traurig

Von: Lesen ist
19.03.2015

In meiner Twitter Timeline gibt es viel Begeisterung für den Autor Patrick Ness und auch für dieses Buch. Darum ist es von meiner Wunschliste endlich in den Warenkorb gewandert bei meiner letzten Bestellung. Auf den ersten Seiten erleben wir, wie ein junger Mann im kalten Ozean gegen die Kälte und die Strömung ankämpft. Wie ihn die Panik erfasst als er erkennt, dass er jetzt zu weit weg vom Strand ist, um es zurückzuschaffen. Die Kälte zieht ihm das letzte bisschen Kraft aus den Muskeln und er kommt den Felsen immer näher. Er weiß, dass niemand ihn sehen kann oder weiß, dass er hier ist. Nicht um diese Jahreszeit und nicht bei diesen Temperaturen. Es ist zu spät. Er wird sterben. Er wird alleine sterben. Diese plötzliche horrende Erkenntnis lässt ihn noch mehr in Panik geraten. Der Ozean wirft ihn gegen den Felsen. Er stirbt. In den ersten Momenten nach seinem Tod ist der Junge verwirrt. Es ist ihm bewusst, dass er Schmerzen verspürt hat. Er ist erschöpft. Und er ist mit irgendwelchen Decken eingewickelt und kämpft, um sich daraus zu befreien. Er spürt noch den Terror seines Todes. Als er endlich halbwegs wach ist und seine Augen aufmacht, liegt er auf einem betonierten Weg, der zu einem Haus führt. Sein Körper ist zum Teil in Verbänden eingewickelt. Er ist erschöpft, er hat enormen Durst und Hunger. Vor allem ist er sehr verwirrt und sehr allein. Sein Name ist Seth. Seine Verwirrung, als er erwacht, nach seinem entsetzlichen Tod ist nur zu verständlich. Er weiß nicht ob die Welt, in der er sich nun befindet, seine persönliche Hölle ist oder ob er träumt. Bald stellt er sich die Frage; gibt es mehr? Gibt es mehr als das Leben, das wir kennen? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Fragen über die fast jeder nachdenkt, ob er es nun zugibt oder nicht. Als er den Ort erkennt, wo er aufgewacht ist, liegt die Vermutung nahe, dass dies doch seine ganz persönliche Hölle sein muss. Seth ist ein ganz außergewöhnlicher Junge. Seine kurze Lebensgeschichte wird auf den 477 Seiten nach und nach erzählt. Am Anfang gibt es natürlich sehr viele Fragen und manche Antworten lassen länger auf sich warten. Es ist leicht, Seth zu mögen. Schon auf den ersten Seiten habe ich ihn ins Herz geschlossen. Je mehr ich von ihm und seinem bisherigen Leben erfahren habe, umso liebenswerter fand ich ihn. Am liebsten hätte ich ihn in den Arm genommen und beschützt! Er ist wirklich ein herzzerreißender Charakter. Die Atmosphäre wird gleich auf den ersten Seiten bestimmt mit dem furchtbaren Tod von Seth. Das Setting, die Welt, in die Seth wieder erwacht, ist sehr düster. Obwohl er im Winter gestorben ist, scheint es hier Sommer zu sein, also düster und warm, was irgendwie schon ein gelungener Widerspruch ist, der auch wunderbar funktioniert! Träume, die Seth immer wieder durchleben muss, realistische Träume von seinem Leben vor seinem Tod, haben mir immer wieder das Herz gebrochen. Die Geschichte kommt nicht gerade rasend in Schwung und trotzdem war ich von den ersten Seiten an gefesselt. Die Thematik allein fasziniert, aber man will einfach wissen, wie es weiter geht. Und wie ein Zug der langsam aus dem Bahnhof fährt, nimmt die Geschichte immer mehr an Fahrt auf. Sie dreht und wendet sich, überrascht und entsetzt. Es ist eine unglaublich faszinierende Geschichte, eine Geschichte, die mich noch eine Weile beschäftigen wird. Sie regt intensiv zum Nachdenken an, über das Leben und den Tod und was danach kommt, oder auch nicht kommt. Das Ende ist so, dass man sich seine eigenen Gedanken machen kann und soll, darüber was nun Wirklichkeit ist oder nicht. Eine unglaubliche, faszinierende, traurige Geschichte. Ein wunderbarer, mutiger Protagonist, der einen mitreißt und immer wieder das Herz bricht. John Green sagte »Just read it.« Und er hat Recht. Lese es einfach!

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