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Rezension zu
Die Schwestern

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

wieder besser als Band 4

Von: der Michi
21.11.2018

Jetzt also ein Thriller. Am Anfang sieht es zwar noch danach aus, dass sich Jan Guillou wieder in die epische Erzählung der vier Vorgängerromane verstrickt und zwischen einzelnen Handlungshappen wieder hauptsächlich eine Abhandlung über eine bedeutsame Epoche verfasst. Johannes Beruf bringt sie jedoch wiederholt in Situationen, die für eine packende Spionagegeschichte wie geschaffen sind. Spannend wird es tatsächlich auch immer wieder, besonders wenn sie unter ihrem Decknamen "Blue Star" auf lebensgefährliche Einsätze geschickt wird. Um Band fünf zu genießen muss man sich dennoch mit Guillous Erzählweise anfreunden und sich ein wenig in der Welt dieser Buchreihe auskennen. Denn zwischen den realistisch und kurzweilig geschilderten Einsätzen im Dienste von Heimatfront und Geheimdienst(en) geht der Fokus immer wieder in Richtung des aktuellen, wegen zweier tragischer Todesfälle sich verändernden, Familienlebens der Lauritzens, bei denen Johanne mit Tante Christa den Kommunismus hochleben lässt und sich mit ihrer Schwester Rosa über Staatsgeheimnisse austauscht. Das war es dann aber auch schon mit dem (deutschen) Titel des Buches. Rosas Perspektive kommt über die wenigen Gespräche der beiden hinaus so gut wie gar nicht vor, ihre Erlebnisse erfährt der Leser allenfalls indirekt. Erfolgreich vermittelt Guillou allerdings, was es in dieser Zeit für eine Frau wie Johanne bedeutet, bei geheimen Unternehmungen zwischen den Fronten mitzuarbeiten. Sie lässt sich vom Gehabe des konservativen Männervereins auf allen Seiten nicht unterkriegen und absolviert so manche Mission erfolgreicher als es ihre Kollegen jemals könnten. Ein gefährliches Spiel um die Ausspähung des schwedischen Gestapo-Chefs, das ihre "besonderen Eigenschaften" als Frau fordert, bildet den Abschlusscoup der Romanhandlung. Die Spannungsregister zieht der Autor hier, wie an den anderen Stellen, wieder recht episodisch, der Zwischenraum ist stattdessen mit reichlich innerem Dialog, Überlegungen und Zeitgeschichte gefüllt. Wer damit zurechtkommt, darf Hoffnung schöpfen. Die Generation der Brückenbauer-Kinder erlebt zwar andere Dinge als ihre Väter, der Lesefreude nützt es aber. Originaltitel: "Blå Stjärnan"

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