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Rezension zu
Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär

Ein herrlich anderer Fantasyroman

Von: Takenooks
28.11.2018

Inhalt Ich verfasse die Inhaltsangabe für meine Rezensionen immer selbst. Aber zum ersten Mal fällt es mir total schwer, eine Inhaltsangabe zu verfassen, welche alle wichtigen Punkte beinhaltet und doch nicht zu viel verrät. Auf dem 24-Stunden-Hörbuch sind viele verschiedene Dinge passiert, bei welchen ich mich fast nicht getraue sie ordnungsgemäß zusammen zu führen, da ich Angst habe etwas Wichtiges auszulassen oder etwas banales hinzuzufügen. Denn die Grenzen sind hier schwimmend. Es ist ein besonderes Buch und es ist anders. Deshalb hier kurz und bündig: In dem Hörbuch geht es um die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär, einem blaufarbenen Bären aus der Familie der Buntbären, die aus Zamonien stammen. Schon sehr früh (bzw. sehr klein) verließ er seine Eltern und begab sich von dort auf zahlreiche Abenteuer und lernte die verschiedensten Lebewesen kennen. Charaktere Zu den Charakteren kann ich nicht viel sagen. Also doch, kann ich, aber dafür bräuchte ich zehn Seiten. Moers schuf unzählige Wesen mit den unterschiedlichsten Eigenarten, sodass es unmöglich wäre diese hier alle zu beschreiben. Beim Hörbuch war noch ein kleines Heftchen dabei, in welchen man noch Skizzierungen zu den Wesen ansehen konnte. Meines Wissens sind im Buch auch Zeichnungen zu finden. Die Wesen werden im Hörbuch nach dem Auftauchen immer sofort erklärt; wie ein kleiner Einschub. Der Blaubär war die Hauptfigur. Man schloss ihn sofort ins Herz, weil er zugleich unbeholfen und mutig wirkte. Der Blaubär sehnte sich immer nach Menschen, mit denen er Zeit verbringen kann und es fiel ihm schwer diese zu verlassen bzw. verlassen zu werden. Ich hatte immer das Gefühl, dass er einfach nur einen Ort sucht, an den er „hingehört“. Ich empfand das als total liebenswert. Mein liebster Charakter war tatsächlich Prof. Dr. Abdul Nachtigaller. Ich fand sein Wesen total interessant und auch seine Art einfach herrlich merkwürdig. Schreibstil Der Schreibstil von Moers ist einzigartig, denn sein Ideenreichtum scheint ins Unermessliche zu reichen. Er erschafft die verschiedensten Geschöpfe, welche zum Glück im „Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung“ von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller ausführlich erklärt werden. Grandiose Einschübe, sodass man sich die genannten Wesen immer sofort vorstellen konnte. Der Roman hat einen episodenhaften Charakter, was aber nicht bedeutet, dass die Handlung am Ende ins Leere läuft; nein. Am Ende werden alle Leben miteinander verknüpft und es kommt zum großen Finale. Anzumerken ist aber auch, dass Moers einen Hang zum Fabulieren hat und es manchmal auch etwas langezogen erscheinen kann (Als Beispiel nenne ich hier das „Lügenduell“). Von großer Spannung kann man deshalb hier nicht sprechen, aber es ist eine angenehm sarkastische und auch interessante Geschichte. Oft musste ich schmunzeln, da Moers Einfälle manchmal so absurd sind, das sie schon wieder genial sind. Für ein Hörbuch fand ich den Schreibstil perfekt. Als Buch wäre es mir stellenweise etwas zu langatmig gewesen. Der Leser Dirk Bach hat für dieses Buch einfach die perfekte Stimme und die perfekte Art zu sprechen. Bach arbeitete viel mit seiner Stimme, war mal laut und mal leise, sodass es nie monoton wirkte. Man konnte hören wie viel Herzblut er in das Sprechen steckte. Besser hätte man den Leser wahrlich nicht wählen können. Meine Meinung Das Buch ist wirklich lesens- bzw. hörwert. Ich musste vor dem Schreiben der Rezension wirklich nochmal in mich gehen und alles wirken lassen, weil mir nach dem Buch so viel durch den Kopf schwirrte. Es war so anders, so vielfältig und skurril. Es ist wahrlich kein typischer Fantasyroman und bestimmt nicht was für Jedermann. Mir kam es so vor, als hätte Moers versteckt Kritiken an die Gesellschaft mit eingebaut bzw. sich über manche Gepflogenheiten lustig gemacht. Dieses Buch zu interpretieren, wäre bestimmt ein amüsantes Verfangen. Die Art des Romans, der Schreibstil und die Geschöpfe sind einfach genial. Stellenweise war es mir aber etwas zu langatmig. Für ein Hörbuch im Auto perfekt, für ein Buch wäre es mir etwas zu lang. Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieser Roman ein kleines Gesamtkunstwerk aus Text, Bild und Phantasie ist und die Lektüre ein einmaliges Hörerlebnis für mich war.

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